Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.Wie bey dem Thier, so ist endlich auch bey steller, Der Geschichten von wilden Thieren, welche Menschen zugethan wurden und Dankbarkeit gegen diese zu äussern schienen, giebt es viele, denen es aber zum Theil sehr an Beglaubigung fehlt. Zu- verlässiger und mit mehr Umsicht gemacht sind die in Buffon's Histoire natur. des oiseaux, T. XI. p. 86. der Octav-Ausgabe, mitgetheilten Beobachtun- gen über einen zahmen Bussard (Falco Buteo), ei- nen Vogel, den man der Anhänglichkeit au den Menschen und des Begriffs von fremdem Eigenthum nicht für fähig halten sollte, und welcher doch deutliche Zeichen von beyden äusserte, indem er zu seinem Herrn immer zurückkehrte, obgleich ihm die Freyheit nicht genommen war, auf dessen Pfei- fen hörte und dieses beantwortete, nie dem Feder- vieh desselben schadete, wohl aber oft die Haus- vögel fremder Höfe tödtete, und keinen andern Raubvogel in der Gegend seines Hofes duldete. u) De causis et signis diuturn. morborum. L. I. B 4
Wie bey dem Thier, so ist endlich auch bey steller, Der Geschichten von wilden Thieren, welche Menschen zugethan wurden und Dankbarkeit gegen diese zu äuſsern schienen, giebt es viele, denen es aber zum Theil sehr an Beglaubigung fehlt. Zu- verlässiger und mit mehr Umsicht gemacht sind die in Buffon’s Histoire natur. des oiseaux, T. XI. p. 86. der Octav-Ausgabe, mitgetheilten Beobachtun- gen über einen zahmen Bussard (Falco Buteo), ei- nen Vogel, den man der Anhänglichkeit au den Menschen und des Begriffs von fremdem Eigenthum nicht für fähig halten sollte, und welcher doch deutliche Zeichen von beyden äuſserte, indem er zu seinem Herrn immer zurückkehrte, obgleich ihm die Freyheit nicht genommen war, auf dessen Pfei- fen hörte und dieses beantwortete, nie dem Feder- vieh desselben schadete, wohl aber oft die Haus- vögel fremder Höfe tödtete, und keinen andern Raubvogel in der Gegend seines Hofes duldete. u) De causis et signis diuturn. morborum. L. I. B 4
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Wie bey dem Thier, so ist endlich auch bey
dem Menschen die Wirkungsart des selbstthäti-
gen Princips von Zeit und Umständen mehr oder
weniger abhängig. Aretäus u) erzählt von ei-
nem Zimmermann, der ganz vernünftig und ein
geschickter Arbeiter war, so lange er sich in
seiner Werkstätte befand, der aber wahnsinnig
wurde, sobald er diese verlieſs und nach dem
Forum oder einem andern öffentlichen Platz ging.
Marcus Herz, der bekannte Arzt und Schrift-
steller,
t)
u) De causis et signis diuturn. morborum. L. I.
t) Der Geschichten von wilden Thieren, welche
Menschen zugethan wurden und Dankbarkeit gegen
diese zu äuſsern schienen, giebt es viele, denen es
aber zum Theil sehr an Beglaubigung fehlt. Zu-
verlässiger und mit mehr Umsicht gemacht sind
die in Buffon’s Histoire natur. des oiseaux, T. XI.
p. 86. der Octav-Ausgabe, mitgetheilten Beobachtun-
gen über einen zahmen Bussard (Falco Buteo), ei-
nen Vogel, den man der Anhänglichkeit au den
Menschen und des Begriffs von fremdem Eigenthum
nicht für fähig halten sollte, und welcher doch
deutliche Zeichen von beyden äuſserte, indem er zu
seinem Herrn immer zurückkehrte, obgleich ihm
die Freyheit nicht genommen war, auf dessen Pfei-
fen hörte und dieses beantwortete, nie dem Feder-
vieh desselben schadete, wohl aber oft die Haus-
vögel fremder Höfe tödtete, und keinen andern
Raubvogel in der Gegend seines Hofes duldete.
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