vertritt. Zu den erstern würden alle Wirbel- thiere gezählt werden können, wenn nicht die Lampreten (Petromyzon) eine Ausnahme mach- ten; zu den letztern gehören ausser diesem Fischgeschlecht alle wirbellose Thiere, bey wel- chen bisjetzt Hörorgane entdeckt sind.
Die Unterabtheilungen dieser Classen lassen sich von der Bildung der Schnecke oder des Surrogats derselben hernehmen. Es giebt
1) Thiere, die mit dem Menschen eine wahre Schnecke gemein haben. Diese sind die sämmt- lichen Säugthiere.
2) Bey andern finden wir statt einer gewun- denen Schnecke einen kegelförmigen, inwendig hohlen Körper, dessen Höhlung durch eine Scheidewand abgetheilt ist. In Besitz eines sol- chen Organs sind die Vögel und die Crocodile.
3) Die übrigen Amphibien und die Fische haben statt einer Schnecke häutige Säcke, die entweder bey diesen Amphibien, den Rochen, Hayen und einigen andern Knorpelfischen eine weiche, kalkartige Materie, oder bey den Grä- thenfischen Steine enthalten.
Mit der Gegenwart einer gewundenen Schnecke oder eines schneckenartigen Kegels ist der Besitz eines äussern Hörgangs und meist
auch
vertritt. Zu den erstern würden alle Wirbel- thiere gezählt werden können, wenn nicht die Lampreten (Petromyzon) eine Ausnahme mach- ten; zu den letztern gehören auſser diesem Fischgeschlecht alle wirbellose Thiere, bey wel- chen bisjetzt Hörorgane entdeckt sind.
Die Unterabtheilungen dieser Classen lassen sich von der Bildung der Schnecke oder des Surrogats derselben hernehmen. Es giebt
1) Thiere, die mit dem Menschen eine wahre Schnecke gemein haben. Diese sind die sämmt- lichen Säugthiere.
2) Bey andern finden wir statt einer gewun- denen Schnecke einen kegelförmigen, inwendig hohlen Körper, dessen Höhlung durch eine Scheidewand abgetheilt ist. In Besitz eines sol- chen Organs sind die Vögel und die Crocodile.
3) Die übrigen Amphibien und die Fische haben statt einer Schnecke häutige Säcke, die entweder bey diesen Amphibien, den Rochen, Hayen und einigen andern Knorpelfischen eine weiche, kalkartige Materie, oder bey den Grä- thenfischen Steine enthalten.
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vertritt. Zu den erstern würden alle Wirbel-
thiere gezählt werden können, wenn nicht die
Lampreten (Petromyzon) eine Ausnahme mach-
ten; zu den letztern gehören auſser diesem
Fischgeschlecht alle wirbellose Thiere, bey wel-
chen bisjetzt Hörorgane entdeckt sind.
Die Unterabtheilungen dieser Classen lassen
sich von der Bildung der Schnecke oder des
Surrogats derselben hernehmen. Es giebt
1) Thiere, die mit dem Menschen eine wahre
Schnecke gemein haben. Diese sind die sämmt-
lichen Säugthiere.
2) Bey andern finden wir statt einer gewun-
denen Schnecke einen kegelförmigen, inwendig
hohlen Körper, dessen Höhlung durch eine
Scheidewand abgetheilt ist. In Besitz eines sol-
chen Organs sind die Vögel und die Crocodile.
3) Die übrigen Amphibien und die Fische
haben statt einer Schnecke häutige Säcke, die
entweder bey diesen Amphibien, den Rochen,
Hayen und einigen andern Knorpelfischen eine
weiche, kalkartige Materie, oder bey den Grä-
thenfischen Steine enthalten.
Mit der Gegenwart einer gewundenen
Schnecke oder eines schneckenartigen Kegels ist
der Besitz eines äuſsern Hörgangs und meist
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/361>, abgerufen am 21.11.2024.
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