auf der Vorfrage: Ob die Ausdehnung oder die Zusammenziehung Wirkung einer lebendigen Kraft jener Haut ist? *). Erwägt man alle, bey diesen Bewegungen vorkommende Umstände, so wird man sowohl die eine, als die andere für eine Lebensthätigkeit annehmen müssen. Die Erschlaffung der Iris ist weder Ausdehnung, noch Zusammenziehung, sondern ein mittlerer Zustand zwischen beyden. Sie erscheint in die- sem am Leichnam nach dem gänzlichen Erlö- schen alles Lebens, und sie hat dann eine ganz andere, welkere Beschaffenheit als im Leben. Ihre Ausdehnung ist gewiss eine Wirkung der Vitalität: denn sie geräth darin durch den Ein- fluss des Lichts, des elektrischen Funken, des Galvanischen Agens und mechanischer Reitzun- gen, also durch Einflüsse, die nicht Erschlaf-
fung
29. F. Hildebrandt de motu iridis. Brunsv. 1786. Dömlino in Reil's Archiv f. d. Physiol. B. 5. S. 335. Caldani, Mem. della Societa Italiana. T. XIV. P. 2. p. 101. Kluge in Wolfart's Asklepieion. J. 1812. H. 4. S. S. Guttentag de iridis motu. Vrastislav. 1815. Litleton, London med. and physic. Journ. Vol. 36. p. 89.
*) Um allen Missverständnissen vorzubeugen, bemerke ich, dass ich unter Ausdehnung der Iris die Ver- änderung derselben, wodurch die Pupille verengert wird, unter Zusammenziehung derselben den entge- gengesetzten Vorgang verstehe.
auf der Vorfrage: Ob die Ausdehnung oder die Zusammenziehung Wirkung einer lebendigen Kraft jener Haut ist? *). Erwägt man alle, bey diesen Bewegungen vorkommende Umstände, so wird man sowohl die eine, als die andere für eine Lebensthätigkeit annehmen müssen. Die Erschlaffung der Iris ist weder Ausdehnung, noch Zusammenziehung, sondern ein mittlerer Zustand zwischen beyden. Sie erscheint in die- sem am Leichnam nach dem gänzlichen Erlö- schen alles Lebens, und sie hat dann eine ganz andere, welkere Beschaffenheit als im Leben. Ihre Ausdehnung ist gewiſs eine Wirkung der Vitalität: denn sie geräth darin durch den Ein- fluſs des Lichts, des elektrischen Funken, des Galvanischen Agens und mechanischer Reitzun- gen, also durch Einflüsse, die nicht Erschlaf-
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29. F. Hildebrandt de motu iridis. Brunsv. 1786. Dömlino in Reil’s Archiv f. d. Physiol. B. 5. S. 335. Caldani, Mem. della Società Italiana. T. XIV. P. 2. p. 101. Kluge in Wolfart’s Asklepieion. J. 1812. H. 4. S. S. Guttentag de iridis motu. Vrastislav. 1815. Litleton, London med. and physic. Journ. Vol. 36. p. 89.
*) Um allen Miſsverständnissen vorzubeugen, bemerke ich, daſs ich unter Ausdehnung der Iris die Ver- änderung derselben, wodurch die Pupille verengert wird, unter Zusammenziehung derselben den entge- gengesetzten Vorgang verstehe.
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auf der Vorfrage: Ob die Ausdehnung oder die
Zusammenziehung Wirkung einer lebendigen
Kraft jener Haut ist? *). Erwägt man alle, bey
diesen Bewegungen vorkommende Umstände, so
wird man sowohl die eine, als die andere für
eine Lebensthätigkeit annehmen müssen. Die
Erschlaffung der Iris ist weder Ausdehnung,
noch Zusammenziehung, sondern ein mittlerer
Zustand zwischen beyden. Sie erscheint in die-
sem am Leichnam nach dem gänzlichen Erlö-
schen alles Lebens, und sie hat dann eine ganz
andere, welkere Beschaffenheit als im Leben.
Ihre Ausdehnung ist gewiſs eine Wirkung der
Vitalität: denn sie geräth darin durch den Ein-
fluſs des Lichts, des elektrischen Funken, des
Galvanischen Agens und mechanischer Reitzun-
gen, also durch Einflüsse, die nicht Erschlaf-
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*) Um allen Miſsverständnissen vorzubeugen, bemerke
ich, daſs ich unter Ausdehnung der Iris die Ver-
änderung derselben, wodurch die Pupille verengert
wird, unter Zusammenziehung derselben den entge-
gengesetzten Vorgang verstehe.
b) 29. F. Hildebrandt de motu iridis. Brunsv. 1786.
Dömlino in Reil’s Archiv f. d. Physiol. B. 5. S. 335.
Caldani, Mem. della Società Italiana. T. XIV. P. 2.
p. 101. Kluge in Wolfart’s Asklepieion. J. 1812.
H. 4. S. S. Guttentag de iridis motu. Vrastislav.
1815. Litleton, London med. and physic. Journ.
Vol. 36. p. 89.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/504>, abgerufen am 25.11.2024.
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