Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

ausgemacht ist, ob nicht die durchsichtigen
Theile des Auges eine solche Mischung haben,
können Untersuchungen über diesen Gegenstand
zu keinen sichern Resultaten führen.

§. 3.
Einrichtungsvermögen des Auges nach den verschiedenen
Entfernungen der Gegenstände.

Bey allen den bisher aufgezählten Hülfs-
mitteln würde doch völlige Schärfe des Sehens
nur in der Entfernung des Gegenstandes mög-
lich seyn, wo die von jedem Punkte desselben
ins Auge fallenden Strahlen sich wieder zu
Einem Punkte vereinigen, wenn eine solche ge-
naue Vereinigung nothwendige Bedingung des
deutlichen Sehens wäre, oder wenn es nicht
Mittel gäbe, wodurch das Brechungsvermögen
der durchsichtigen Theile des Auges nach den
Entfernungen der Gegenstände abgeändert würde.
Wir kommen hiermit auf eine Materie, die so
reichhaltig und zugleich so schwierig ist, dass
wir sie zu erschöpfen bey den Grenzen unsers
Werks nicht versprechen dürfen, auf das
Problem von den innern Veränderungen des
Auges beym Nahe- und Fernsehen. Die Lö-
sung dieser Aufgabe beruhet zum Theil auf
subjektiven Erfahrungen. Wir werden deshalb
unsere Untersuchungen beym menschlichen Auge
anfangen müssen.

Der

ausgemacht ist, ob nicht die durchsichtigen
Theile des Auges eine solche Mischung haben,
können Untersuchungen über diesen Gegenstand
zu keinen sichern Resultaten führen.

§. 3.
Einrichtungsvermögen des Auges nach den verschiedenen
Entfernungen der Gegenstände.

Bey allen den bisher aufgezählten Hülfs-
mitteln würde doch völlige Schärfe des Sehens
nur in der Entfernung des Gegenstandes mög-
lich seyn, wo die von jedem Punkte desselben
ins Auge fallenden Strahlen sich wieder zu
Einem Punkte vereinigen, wenn eine solche ge-
naue Vereinigung nothwendige Bedingung des
deutlichen Sehens wäre, oder wenn es nicht
Mittel gäbe, wodurch das Brechungsvermögen
der durchsichtigen Theile des Auges nach den
Entfernungen der Gegenstände abgeändert würde.
Wir kommen hiermit auf eine Materie, die so
reichhaltig und zugleich so schwierig ist, daſs
wir sie zu erschöpfen bey den Grenzen unsers
Werks nicht versprechen dürfen, auf das
Problem von den innern Veränderungen des
Auges beym Nahe- und Fernsehen. Die Lö-
sung dieser Aufgabe beruhet zum Theil auf
subjektiven Erfahrungen. Wir werden deshalb
unsere Untersuchungen beym menschlichen Auge
anfangen müssen.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0518" n="496"/>
ausgemacht ist, ob nicht die durchsichtigen<lb/>
Theile des Auges eine solche Mischung haben,<lb/>
können Untersuchungen über diesen Gegenstand<lb/>
zu keinen sichern Resultaten führen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 3.<lb/>
Einrichtungsvermögen des Auges nach den verschiedenen<lb/>
Entfernungen der Gegenstände.</head><lb/>
                <p>Bey allen den bisher aufgezählten Hülfs-<lb/>
mitteln würde doch völlige Schärfe des Sehens<lb/>
nur in der Entfernung des Gegenstandes mög-<lb/>
lich seyn, wo die von jedem Punkte desselben<lb/>
ins Auge fallenden Strahlen sich wieder zu<lb/>
Einem Punkte vereinigen, wenn eine solche ge-<lb/>
naue Vereinigung nothwendige Bedingung des<lb/>
deutlichen Sehens wäre, oder wenn es nicht<lb/>
Mittel gäbe, wodurch das Brechungsvermögen<lb/>
der durchsichtigen Theile des Auges nach den<lb/>
Entfernungen der Gegenstände abgeändert würde.<lb/>
Wir kommen hiermit auf eine Materie, die so<lb/>
reichhaltig und zugleich so schwierig ist, da&#x017F;s<lb/>
wir sie zu erschöpfen bey den Grenzen unsers<lb/>
Werks nicht versprechen dürfen, auf das<lb/>
Problem von den innern Veränderungen des<lb/>
Auges beym Nahe- und Fernsehen. Die Lö-<lb/>
sung dieser Aufgabe beruhet zum Theil auf<lb/>
subjektiven Erfahrungen. Wir werden deshalb<lb/>
unsere Untersuchungen beym menschlichen Auge<lb/>
anfangen müssen.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[496/0518] ausgemacht ist, ob nicht die durchsichtigen Theile des Auges eine solche Mischung haben, können Untersuchungen über diesen Gegenstand zu keinen sichern Resultaten führen. §. 3. Einrichtungsvermögen des Auges nach den verschiedenen Entfernungen der Gegenstände. Bey allen den bisher aufgezählten Hülfs- mitteln würde doch völlige Schärfe des Sehens nur in der Entfernung des Gegenstandes mög- lich seyn, wo die von jedem Punkte desselben ins Auge fallenden Strahlen sich wieder zu Einem Punkte vereinigen, wenn eine solche ge- naue Vereinigung nothwendige Bedingung des deutlichen Sehens wäre, oder wenn es nicht Mittel gäbe, wodurch das Brechungsvermögen der durchsichtigen Theile des Auges nach den Entfernungen der Gegenstände abgeändert würde. Wir kommen hiermit auf eine Materie, die so reichhaltig und zugleich so schwierig ist, daſs wir sie zu erschöpfen bey den Grenzen unsers Werks nicht versprechen dürfen, auf das Problem von den innern Veränderungen des Auges beym Nahe- und Fernsehen. Die Lö- sung dieser Aufgabe beruhet zum Theil auf subjektiven Erfahrungen. Wir werden deshalb unsere Untersuchungen beym menschlichen Auge anfangen müssen. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/518
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/518>, abgerufen am 22.11.2024.