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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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S,

Wenn es in musicalischen Sa-
chen orkömmt, bedeutet es
Solo, daß sich eine Stimme oder
Partie solle allein hören lassen.

Sable,

Heist in der Wappen-Kunst
ein schwartzfärbiges Feld.

Sabot du cheval,

Jst das gantze Horn am Pferde-
Fuß, unter der Crone, und be-
greifft in sich das kleine Beinlein,
die Sohle, und den Strahl oder
Theilung der Fersen, in welchem
Horn sich zuweilen blaue Mähler
hervor thun, wovon der Huf leicht
abgehet.

Saccade,

Ein hefftiger Ruck oder Zug,
den der Reuter dem Pferde gibt,
indem er ihm die Zügel des Zaums
oder Nasenbands gehling anzie-
het, wenn das Pferd auf die
Faust dringt und die Stangen
auf die Brust setzt, welches eine
Strafe oder Züchtigung ist, das
Pferd dahin zu bringen, daß es
seinen Kopf wohl aufrecht in der
Positur trage. Man kan ihnen
auch nachgehends nur einen Zügel
um den andern sittsam rücken,
welche Gelindigkeit oft bessere
Wirckung thut, als allzu harte
Züchtigung.

Sachsen,

Das uralte und berühmte Haus
der Chur-Fürsten und Hertzoge
von Sachsen hat seinen Ursprung
von denen Marckgrafen von
Meissen und Landgrafen zu Thü-
ringen her, welche von väterlicher
[Spaltenumbruch]

Sac
Seite den Sächsischen König
Witekindum, und von mütterli-
cher Seite Carolum M. als Stamm-
Vater erkennen. Denn von den-
selben brachte Fridericus Bellico-
sus
die Sächsische Chur-Würde
auf sein Haus, da er 1423 die
Belehnung über die Pfaltz Sach-
sen, das Burggrafthum Magde-
burg, das Marckgrafthum Bre-
ne, das Hertzogthum Sachsen
und das Ertz-Marschall-Amt vom
Kayser Sigismundo erhielte. Mit
dieses tapfern Chur-Fürsten bey-
den Enckeln Ernesto und Alberto
Animoso
theilete sich dieses Haus
in die beyde noch blühende Erne-
stinische und Albertinische Linien.
Die Ernestinische Haupt-Linie hat
sich in die Weimarische und Go-
thaische vertheilet: Von jener ist
allein die Weimarische übrig,
nachdem gegen Ende des vorigen
1741 Jahres die Eisenachische Linie
erloschen. Die Gothaische Linie
begreifft die Aeste Gotha, Mei-
nungen, Hildburghausen und
Salfeld. Die Albertinische
Haupt-Linie beruhet gegenwärtig
auf der Chur-Linie und der Weis-
senfelsischen, nachdem die Mer-
seburgische 1738 und die Zeitzische
1718 abgestorben, wiewol von die-
ser letztern annoch der Bischof zu
Leutmeritz am Leben.

Sachsen,

Elector Saxoniae, Chur-Fürst
zu Sachsen, ist des Heil Röm.
Reichs Ertz-Marschall, sein Erb-
Marschall aber der Graf von
Pappenheim, auch ist er dieser
wegen ein Patron und Richter
der Hof- und Feld-Trompeter,

inglei-
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S,

Wenn es in muſicaliſchen Sa-
chen orkoͤmmt, bedeutet es
Solo, daß ſich eine Stimme oder
Partie ſolle allein hoͤren laſſen.

Sable,

Heiſt in der Wappen-Kunſt
ein ſchwartzfaͤrbiges Feld.

Sabot du cheval,

Jſt das gantze Horn am Pferde-
Fuß, unter der Crone, und be-
greifft in ſich das kleine Beinlein,
die Sohle, und den Strahl oder
Theilung der Ferſen, in welchem
Horn ſich zuweilen blaue Maͤhler
hervor thun, wovon der Huf leicht
abgehet.

Saccade,

Ein hefftiger Ruck oder Zug,
den der Reuter dem Pferde gibt,
indem er ihm die Zuͤgel des Zaums
oder Naſenbands gehling anzie-
het, wenn das Pferd auf die
Fauſt dringt und die Stangen
auf die Bruſt ſetzt, welches eine
Strafe oder Zuͤchtigung iſt, das
Pferd dahin zu bringen, daß es
ſeinen Kopf wohl aufrecht in der
Poſitur trage. Man kan ihnen
auch nachgehends nur einen Zuͤgel
um den andern ſittſam ruͤcken,
welche Gelindigkeit oft beſſere
Wirckung thut, als allzu harte
Zuͤchtigung.

Sachſen,

Das uralte und beruͤhmte Haus
der Chur-Fuͤrſten und Hertzoge
von Sachſen hat ſeinen Urſprung
von denen Marckgrafen von
Meiſſen und Landgrafen zu Thuͤ-
ringen her, welche von vaͤterlicher
[Spaltenumbruch]

Sac
Seite den Saͤchſiſchen Koͤnig
Witekindum, und von muͤtterli-
cher Seite Carolum M. als Stam̃-
Vater erkennen. Denn von den-
ſelben brachte Fridericus Bellico-
ſus
die Saͤchſiſche Chur-Wuͤrde
auf ſein Haus, da er 1423 die
Belehnung uͤber die Pfaltz Sach-
ſen, das Burggrafthum Magde-
burg, das Marckgrafthum Bre-
ne, das Hertzogthum Sachſen
und das Ertz-Marſchall-Amt vom
Kayſer Sigismundo erhielte. Mit
dieſes tapfern Chur-Fuͤrſten bey-
den Enckeln Erneſto und Alberto
Animoſo
theilete ſich dieſes Haus
in die beyde noch bluͤhende Erne-
ſtiniſche und Albertiniſche Linien.
Die Erneſtiniſche Haupt-Linie hat
ſich in die Weimariſche und Go-
thaiſche vertheilet: Von jener iſt
allein die Weimariſche uͤbrig,
nachdem gegen Ende des vorigen
1741 Jahres die Eiſenachiſche Linie
erloſchen. Die Gothaiſche Linie
begreifft die Aeſte Gotha, Mei-
nungen, Hildburghauſen und
Salfeld. Die Albertiniſche
Haupt-Linie beruhet gegenwaͤrtig
auf der Chur-Linie und der Weiſ-
ſenfelſiſchen, nachdem die Mer-
ſeburgiſche 1738 und die Zeitziſche
1718 abgeſtorben, wiewol von die-
ſer letztern annoch der Biſchof zu
Leutmeritz am Leben.

Sachſen,

Elector Saxoniæ, Chur-Fuͤrſt
zu Sachſen, iſt des Heil Roͤm.
Reichs Ertz-Marſchall, ſein Erb-
Marſchall aber der Graf von
Pappenheim, auch iſt er dieſer
wegen ein Patron und Richter
der Hof- und Feld-Trompeter,

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[1028] S Sac S S, Wenn es in muſicaliſchen Sa- chen orkoͤmmt, bedeutet es Solo, daß ſich eine Stimme oder Partie ſolle allein hoͤren laſſen. Sable, Heiſt in der Wappen-Kunſt ein ſchwartzfaͤrbiges Feld. Sabot du cheval, Jſt das gantze Horn am Pferde- Fuß, unter der Crone, und be- greifft in ſich das kleine Beinlein, die Sohle, und den Strahl oder Theilung der Ferſen, in welchem Horn ſich zuweilen blaue Maͤhler hervor thun, wovon der Huf leicht abgehet. Saccade, Ein hefftiger Ruck oder Zug, den der Reuter dem Pferde gibt, indem er ihm die Zuͤgel des Zaums oder Naſenbands gehling anzie- het, wenn das Pferd auf die Fauſt dringt und die Stangen auf die Bruſt ſetzt, welches eine Strafe oder Zuͤchtigung iſt, das Pferd dahin zu bringen, daß es ſeinen Kopf wohl aufrecht in der Poſitur trage. Man kan ihnen auch nachgehends nur einen Zuͤgel um den andern ſittſam ruͤcken, welche Gelindigkeit oft beſſere Wirckung thut, als allzu harte Zuͤchtigung. Sachſen, Das uralte und beruͤhmte Haus der Chur-Fuͤrſten und Hertzoge von Sachſen hat ſeinen Urſprung von denen Marckgrafen von Meiſſen und Landgrafen zu Thuͤ- ringen her, welche von vaͤterlicher Seite den Saͤchſiſchen Koͤnig Witekindum, und von muͤtterli- cher Seite Carolum M. als Stam̃- Vater erkennen. Denn von den- ſelben brachte Fridericus Bellico- ſus die Saͤchſiſche Chur-Wuͤrde auf ſein Haus, da er 1423 die Belehnung uͤber die Pfaltz Sach- ſen, das Burggrafthum Magde- burg, das Marckgrafthum Bre- ne, das Hertzogthum Sachſen und das Ertz-Marſchall-Amt vom Kayſer Sigismundo erhielte. Mit dieſes tapfern Chur-Fuͤrſten bey- den Enckeln Erneſto und Alberto Animoſo theilete ſich dieſes Haus in die beyde noch bluͤhende Erne- ſtiniſche und Albertiniſche Linien. Die Erneſtiniſche Haupt-Linie hat ſich in die Weimariſche und Go- thaiſche vertheilet: Von jener iſt allein die Weimariſche uͤbrig, nachdem gegen Ende des vorigen 1741 Jahres die Eiſenachiſche Linie erloſchen. Die Gothaiſche Linie begreifft die Aeſte Gotha, Mei- nungen, Hildburghauſen und Salfeld. Die Albertiniſche Haupt-Linie beruhet gegenwaͤrtig auf der Chur-Linie und der Weiſ- ſenfelſiſchen, nachdem die Mer- ſeburgiſche 1738 und die Zeitziſche 1718 abgeſtorben, wiewol von die- ſer letztern annoch der Biſchof zu Leutmeritz am Leben. Sachſen, Elector Saxoniæ, Chur-Fuͤrſt zu Sachſen, iſt des Heil Roͤm. Reichs Ertz-Marſchall, ſein Erb- Marſchall aber der Graf von Pappenheim, auch iſt er dieſer wegen ein Patron und Richter der Hof- und Feld-Trompeter, inglei-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1028>, abgerufen am 22.11.2024.