Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch]
S S S, Wenn es in musicalischen Sa- Sable, Heist in der Wappen-Kunst Sabot du cheval, Jst das gantze Horn am Pferde- Saccade, Ein hefftiger Ruck oder Zug, Sachsen, Das uralte und berühmte Haus Sac Seite den Sächsischen KönigWitekindum, und von mütterli- cher Seite Carolum M. als Stamm- Vater erkennen. Denn von den- selben brachte Fridericus Bellico- sus die Sächsische Chur-Würde auf sein Haus, da er 1423 die Belehnung über die Pfaltz Sach- sen, das Burggrafthum Magde- burg, das Marckgrafthum Bre- ne, das Hertzogthum Sachsen und das Ertz-Marschall-Amt vom Kayser Sigismundo erhielte. Mit dieses tapfern Chur-Fürsten bey- den Enckeln Ernesto und Alberto Animoso theilete sich dieses Haus in die beyde noch blühende Erne- stinische und Albertinische Linien. Die Ernestinische Haupt-Linie hat sich in die Weimarische und Go- thaische vertheilet: Von jener ist allein die Weimarische übrig, nachdem gegen Ende des vorigen 1741 Jahres die Eisenachische Linie erloschen. Die Gothaische Linie begreifft die Aeste Gotha, Mei- nungen, Hildburghausen und Salfeld. Die Albertinische Haupt-Linie beruhet gegenwärtig auf der Chur-Linie und der Weis- senfelsischen, nachdem die Mer- seburgische 1738 und die Zeitzische 1718 abgestorben, wiewol von die- ser letztern annoch der Bischof zu Leutmeritz am Leben. Sachsen, Elector Saxoniae, Chur-Fürst inglei-
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S S S, Wenn es in muſicaliſchen Sa- Sable, Heiſt in der Wappen-Kunſt Sabot du cheval, Jſt das gantze Horn am Pferde- Saccade, Ein hefftiger Ruck oder Zug, Sachſen, Das uralte und beruͤhmte Haus Sac Seite den Saͤchſiſchen KoͤnigWitekindum, und von muͤtterli- cher Seite Carolum M. als Stam̃- Vater erkennen. Denn von den- ſelben brachte Fridericus Bellico- ſus die Saͤchſiſche Chur-Wuͤrde auf ſein Haus, da er 1423 die Belehnung uͤber die Pfaltz Sach- ſen, das Burggrafthum Magde- burg, das Marckgrafthum Bre- ne, das Hertzogthum Sachſen und das Ertz-Marſchall-Amt vom Kayſer Sigismundo erhielte. Mit dieſes tapfern Chur-Fuͤrſten bey- den Enckeln Erneſto und Alberto Animoſo theilete ſich dieſes Haus in die beyde noch bluͤhende Erne- ſtiniſche und Albertiniſche Linien. Die Erneſtiniſche Haupt-Linie hat ſich in die Weimariſche und Go- thaiſche vertheilet: Von jener iſt allein die Weimariſche uͤbrig, nachdem gegen Ende des vorigen 1741 Jahres die Eiſenachiſche Linie erloſchen. Die Gothaiſche Linie begreifft die Aeſte Gotha, Mei- nungen, Hildburghauſen und Salfeld. Die Albertiniſche Haupt-Linie beruhet gegenwaͤrtig auf der Chur-Linie und der Weiſ- ſenfelſiſchen, nachdem die Mer- ſeburgiſche 1738 und die Zeitziſche 1718 abgeſtorben, wiewol von die- ſer letztern annoch der Biſchof zu Leutmeritz am Leben. Sachſen, Elector Saxoniæ, Chur-Fuͤrſt inglei-
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Sac
S
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Wenn es in muſicaliſchen Sa-
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Solo, daß ſich eine Stimme oder
Partie ſolle allein hoͤren laſſen.
Sable,
Heiſt in der Wappen-Kunſt
ein ſchwartzfaͤrbiges Feld.
Sabot du cheval,
Jſt das gantze Horn am Pferde-
Fuß, unter der Crone, und be-
greifft in ſich das kleine Beinlein,
die Sohle, und den Strahl oder
Theilung der Ferſen, in welchem
Horn ſich zuweilen blaue Maͤhler
hervor thun, wovon der Huf leicht
abgehet.
Saccade,
Ein hefftiger Ruck oder Zug,
den der Reuter dem Pferde gibt,
indem er ihm die Zuͤgel des Zaums
oder Naſenbands gehling anzie-
het, wenn das Pferd auf die
Fauſt dringt und die Stangen
auf die Bruſt ſetzt, welches eine
Strafe oder Zuͤchtigung iſt, das
Pferd dahin zu bringen, daß es
ſeinen Kopf wohl aufrecht in der
Poſitur trage. Man kan ihnen
auch nachgehends nur einen Zuͤgel
um den andern ſittſam ruͤcken,
welche Gelindigkeit oft beſſere
Wirckung thut, als allzu harte
Zuͤchtigung.
Sachſen,
Das uralte und beruͤhmte Haus
der Chur-Fuͤrſten und Hertzoge
von Sachſen hat ſeinen Urſprung
von denen Marckgrafen von
Meiſſen und Landgrafen zu Thuͤ-
ringen her, welche von vaͤterlicher
Seite den Saͤchſiſchen Koͤnig
Witekindum, und von muͤtterli-
cher Seite Carolum M. als Stam̃-
Vater erkennen. Denn von den-
ſelben brachte Fridericus Bellico-
ſus die Saͤchſiſche Chur-Wuͤrde
auf ſein Haus, da er 1423 die
Belehnung uͤber die Pfaltz Sach-
ſen, das Burggrafthum Magde-
burg, das Marckgrafthum Bre-
ne, das Hertzogthum Sachſen
und das Ertz-Marſchall-Amt vom
Kayſer Sigismundo erhielte. Mit
dieſes tapfern Chur-Fuͤrſten bey-
den Enckeln Erneſto und Alberto
Animoſo theilete ſich dieſes Haus
in die beyde noch bluͤhende Erne-
ſtiniſche und Albertiniſche Linien.
Die Erneſtiniſche Haupt-Linie hat
ſich in die Weimariſche und Go-
thaiſche vertheilet: Von jener iſt
allein die Weimariſche uͤbrig,
nachdem gegen Ende des vorigen
1741 Jahres die Eiſenachiſche Linie
erloſchen. Die Gothaiſche Linie
begreifft die Aeſte Gotha, Mei-
nungen, Hildburghauſen und
Salfeld. Die Albertiniſche
Haupt-Linie beruhet gegenwaͤrtig
auf der Chur-Linie und der Weiſ-
ſenfelſiſchen, nachdem die Mer-
ſeburgiſche 1738 und die Zeitziſche
1718 abgeſtorben, wiewol von die-
ſer letztern annoch der Biſchof zu
Leutmeritz am Leben.
Sachſen,
Elector Saxoniæ, Chur-Fuͤrſt
zu Sachſen, iſt des Heil Roͤm.
Reichs Ertz-Marſchall, ſein Erb-
Marſchall aber der Graf von
Pappenheim, auch iſt er dieſer
wegen ein Patron und Richter
der Hof- und Feld-Trompeter,
inglei-
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