Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Cla doppelte Creutz gesetzet worden.Doch heutiges Tages findet man auch noch dieses doppelte Creutz zweymal gesetzt, oder an deren stat das einfache @ Creutz. Und durch diese Zeichen, samt dem doppelten bb, werden alle in einem Systemate vorkommende Semito- nia ausgedruckt und vorgestellet, welche Semitonia, oder auch wol von den natürlichen Clavibus her- stammende Subsemitonia, eben die rechten bezeichneten Nebenschlüssel sind. Claves capitales, Werden also genennet, weil sie Claves chromaticae, Sind die, welche durch das Claves diatonicae, Sind die sogenannten natürli- Claves enharmonicae, Werden durch zwey doppelte Claves expressae, s. Claves. Claves geminatae, Sind die in dem Gvidoniani- Cla schen Systemate mit doppeltenBuchstaben, aa, bb, cc, dd, ee, ausgedruckte 5 Claves; sie werden auch supremae und excellentes genennet, weil sie in erwehntem Systemate die höchsten sind sowol was die Stellung, als den Klang betrifft. Claves initiales, s. Claves. Claves intellectae, non signatae, Machen alle nach den Signatis Claves minutae, Sind auf Guidonis Scala sieben, Claves signatae, s. Claves. Claviarium, Claviatura, Clavier, Pinnae tactiles, organicae, sind Clavichordium, Clavicordo, Jst so zu reden aller Spieler genen
[Spaltenumbruch] Cla doppelte Creutz geſetzet worden.Doch heutiges Tages findet man auch noch dieſes doppelte Creutz zweymal geſetzt, oder an deren ſtat das einfache  Creutz. Und durch dieſe Zeichen, ſamt dem doppelten bb, werden alle in einem Syſtemate vorkommende Semito- nia ausgedruckt und vorgeſtellet, welche Semitonia, oder auch wol von den natuͤrlichen Clavibus her- ſtammende Subſemitonia, eben die rechten bezeichneten Nebenſchluͤſſel ſind. Claves capitales, Werden alſo genennet, weil ſie Claves chromaticæ, Sind die, welche durch das Claves diatonicæ, Sind die ſogenannten natuͤrli- Claves enharmonicæ, Werden durch zwey doppelte Claves expreſſæ, ſ. Claves. Claves geminatæ, Sind die in dem Gvidoniani- Cla ſchen Syſtemate mit doppeltenBuchſtaben, aa, bb, cc, dd, ee, ausgedruckte 5 Claves; ſie werden auch ſupremæ und excellentes genennet, weil ſie in erwehntem Syſtemate die hoͤchſten ſind ſowol was die Stellung, als den Klang betrifft. Claves initiales, ſ. Claves. Claves intellectæ, non ſignatæ, Machen alle nach den Signatis Claves minutæ, Sind auf Guidonis Scala ſieben, Claves ſignatæ, ſ. Claves. Claviarium, Claviatura, Clavier, Pinnæ tactiles, organicæ, ſind Clavichordium, Clavicordo, Jſt ſo zu reden aller Spieler genen
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Cla
Cla
doppelte Creutz geſetzet worden.
Doch heutiges Tages findet man
auch noch dieſes doppelte Creutz
zweymal geſetzt, oder an deren ſtat
das einfache  Creutz. Und
durch dieſe Zeichen, ſamt dem
doppelten bb, werden alle in einem
Syſtemate vorkommende Semito-
nia ausgedruckt und vorgeſtellet,
welche Semitonia, oder auch wol
von den natuͤrlichen Clavibus her-
ſtammende Subſemitonia, eben die
rechten bezeichneten Nebenſchluͤſſel
ſind.
Claves capitales,
Werden alſo genennet, weil ſie
mit Capital oder groſſen Buchſta-
ben gezeichnet worden, und ſind in
dem Gvidonianiſchen Syſtemate
acht, als: T, A, H, (oder das
viereckigte b), C, D, E, F, G. Die
unterſten viere heiſſen inſonderheit
graves, weil ſie einen tieffen Klang
von ſich geben; dagegen die obern
4 finales genennet werden, weil
die 8 Kirchen-Tone aus dieſen
Clavibus gehen.
Claves chromaticæ,
Sind die, welche durch das
Creutz oder durchs b gemacht wer-
den.
Claves diatonicæ,
Sind die ſogenannten natuͤrli-
chen Claves, c, d, e, f, g, a und h.
Man nennet ſie auch Claves eſſen-
tiales.
Claves enharmonicæ,
Werden durch zwey doppelte
Creutzgen, oder ſtat deren durch
ein einfaches Creutz, und durch
zwey neben einander ſtehende bb
vorſtellig gemacht.
Claves expreſſæ, ſ. Claves.
Claves geminatæ,
Sind die in dem Gvidoniani-
ſchen Syſtemate mit doppelten
Buchſtaben, aa, bb, cc, dd, ee,
ausgedruckte 5 Claves; ſie werden
auch ſupremæ und excellentes
genennet, weil ſie in erwehntem
Syſtemate die hoͤchſten ſind ſowol
was die Stellung, als den Klang
betrifft.
Claves initiales, ſ. Claves.
Claves intellectæ, non ſignatæ,
Machen alle nach den Signatis
abzuzehlende und in dem Syſtema-
te enthaltene Claves aus.
Claves minutæ,
Sind auf Guidonis Scala ſieben,
a, b (h), c, d, e, f, g, weil ſie mit
kleinen Buchſtaben ausgedruckt
werden. Sonſt werden ſie auch
Mediæ und Acutæ benahmet, weil
ſie zwiſchen den infimis und ſu-
premis liegen, und in Anſehung
der erſten einen ſcharfen und ho-
hen Klang von ſich geben.
Claves ſignatæ, ſ. Claves.
Claviarium, Claviatura,
Clavier,
Pinnæ tactiles, organicæ, ſind
die aus Holtz, Knochen und Hel-
fenbein gemachte Stuͤcke eines
Clavichordii, Clavicymbals, Or-
gel u. d. g. die man mit den Fin-
gern und Fuͤſſen tractiret, damit
die Saiten und Pfeiffen ihren Ton
von ſich geben.
Clavichordium, Clavicordo,
Jſt ſo zu reden aller Spieler
erſte Grammatic; denn wenn ſie
dieſes Jnſtruments maͤchtig ſind,
koͤnnen ſie auch auf Spinetten,
Clavicymbeln, Regalen, Poſiti-
ven und Orgeln zu rechte kommen.
Es iſt ein muſicaliſches Jnſtru-
ment, mit ſtaͤhlernen oder meßin-
genen
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