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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ele
te weiter nehmen, daß es mehr
Erdreich einnimmt, als es thut,
welches geschiehet, wenn ein Pferd
sich in der Volte tummelt, solche
verfälscht, und sich zu viel in die
Volte legt, solche abstiehlt, und
sich dem Mittel-Punct zu viel zu
wendet. Solchem Pferde muß
der Reuter mit beyden Schenckeln
helffen, und die Faust auswerts
führen, um die Schultern zu er-
weitern. V. Dedans.

Elegia,

Ein Trauer- und Klag-Gedicht,
so aus wechselsweise gesetzten
Hexametris und Pentametris be-
stehet.

Element, Urwesen,

Die Elemente sind von Gott er-
schaffen, und werden an der Zahl
vier gezehlet, nemlich Feuer, Lufft,
Erde und Wasser, welche aus ei-
ner einfachen Materie bestehen,
und daraus alle andere natürliche
Cörper, auch die Pferde zusammen
gesetzt seyn, und dienet das Feuer
zur Generation der Hitze und Tro-
ckene der Pferde; die Lufft zur
Feuchtigkeit und Wärme; das
Wasser zur Kälte und Feuchtig-
keit, und die Erde zur Trockenheit
und Hitze, unter deren Beherr-
schung demnach das Pferd entwe-
der cholerisch, sanguinisch, pfleg-
matisch oder melancholisch ist mehr
und weniger, ie nachdem die Na-
tur ihre Materie darzu versehen,
welche sich gefallen läßt viererley
Arten, da von mit so vielerley Far-
ben der Haare (auch wol der
Haut) zu bekleiden. z. E. Gelb
cholerisch von Feuer, Roth sangui-
nisch von der Lufft, Schwartz me-
lancholisch von der Erde, Weiß
pflegmatisch vom Wasser etc. Es
befindet sich aber bey den Pferden
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selten ein Element gantz allein,
sondern ist iederzeit mit andern et-
was vermenget, so wird auch des-
selben Wirckung am meisten in der
Farbe gespüret, welche vor andern
die Herrschafft hat.

Elend, Alce, Equicervus,

Hat daher seinem Nahmen,
weil es eine elende klägliche
Stimme, und darzu noch die fal-
lende Sucht hat, und sich mit dem
Kratzen und Scharren, hinter dem
lincken Ohr mit dem hintern lin-
cken Fuß helffen und befreyen muß.
Es ist wie ein mittelmäßig Pferd
groß, das Männlein hat breite
Hörner mit Enden wie ein Brand-
Hirsch, und hat gemeiniglich E-
sels-Farbe, die Haut davon wird
vor andern hoch ästimirt, so wer-
den auch die Klauen von Drechs-
lern gesucht, und Ringe und aller-
ley Sachen daraus verfertiget.
Jn der Artzeney werden nur die
hintern lincken Klauen beson-
ders vor die fallende Sucht ge-
braucht. War sonst denen Jsrae-
liten zu essen zugelassen. Deut. 14, 5.

Elephant, Elephas,

Jst das klügste, stärckeste und
grösseste (den Behemoth ausge-
nommen) unter allen vierfüßigen
Thieren, er gewöhnet sich sehr fa-
miliär mit den Menschen umzu-
gehen, wird von den Jndianern
und Africanern zum Krieg und
Reiten gebraucht, und seine zwey
langen Zähne geben das schöne
Elffenbein. Er hat einen langen
und starcken Rüssel, dessen er sich
vielfältig fast als einer Hand zu
bedienen weiß. Er hat eine na-
türliche Antipathie gegen das
Schwein, den Drachen und soge-
nannten Rhinoceros. Es giebt
deren viel in Asien, und sonderlich

in
T 5

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Ele
te weiter nehmen, daß es mehr
Erdreich einnimmt, als es thut,
welches geſchiehet, wenn ein Pferd
ſich in der Volte tummelt, ſolche
verfaͤlſcht, und ſich zu viel in die
Volte legt, ſolche abſtiehlt, und
ſich dem Mittel-Punct zu viel zu
wendet. Solchem Pferde muß
der Reuter mit beyden Schenckeln
helffen, und die Fauſt auswerts
fuͤhren, um die Schultern zu er-
weitern. V. Dedans.

Elegia,

Ein Trauer- und Klag-Gedicht,
ſo aus wechſelsweiſe geſetzten
Hexametris und Pentametris be-
ſtehet.

Element, Urweſen,

Die Elemente ſind von Gott er-
ſchaffen, und werden an der Zahl
vier gezehlet, nemlich Feuer, Lufft,
Erde und Waſſer, welche aus ei-
ner einfachen Materie beſtehen,
und daraus alle andere natuͤrliche
Coͤrper, auch die Pferde zuſammen
geſetzt ſeyn, und dienet das Feuer
zur Generation der Hitze und Tro-
ckene der Pferde; die Lufft zur
Feuchtigkeit und Waͤrme; das
Waſſer zur Kaͤlte und Feuchtig-
keit, und die Erde zur Trockenheit
und Hitze, unter deren Beherr-
ſchung demnach das Pferd entwe-
der choleriſch, ſanguiniſch, pfleg-
matiſch oder melancholiſch iſt mehr
und weniger, ie nachdem die Na-
tur ihre Materie darzu verſehen,
welche ſich gefallen laͤßt viererley
Arten, da von mit ſo vielerley Far-
ben der Haare (auch wol der
Haut) zu bekleiden. z. E. Gelb
choleriſch von Feuer, Roth ſangui-
niſch von der Lufft, Schwartz me-
lancholiſch von der Erde, Weiß
pflegmatiſch vom Waſſer ꝛc. Es
befindet ſich aber bey den Pferden
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Ele
ſelten ein Element gantz allein,
ſondern iſt iederzeit mit andern et-
was vermenget, ſo wird auch deſ-
ſelben Wirckung am meiſten in der
Farbe geſpuͤret, welche vor andern
die Herrſchafft hat.

Elend, Alce, Equicervus,

Hat daher ſeinem Nahmen,
weil es eine elende klaͤgliche
Stimme, und darzu noch die fal-
lende Sucht hat, und ſich mit dem
Kratzen und Scharren, hinter dem
lincken Ohr mit dem hintern lin-
cken Fuß helffen und befreyen muß.
Es iſt wie ein mittelmaͤßig Pferd
groß, das Maͤnnlein hat breite
Hoͤrner mit Enden wie ein Brand-
Hirſch, und hat gemeiniglich E-
ſels-Farbe, die Haut davon wird
vor andern hoch aͤſtimirt, ſo wer-
den auch die Klauen von Drechs-
lern geſucht, und Ringe und aller-
ley Sachen daraus verfertiget.
Jn der Artzeney werden nur die
hintern lincken Klauen beſon-
ders vor die fallende Sucht ge-
braucht. War ſonſt denen Jſrae-
liten zu eſſen zugelaſſen. Deut. 14, 5.

Elephant, Elephas,

Jſt das kluͤgſte, ſtaͤrckeſte und
groͤſſeſte (den Behemoth ausge-
nommen) unter allen vierfuͤßigen
Thieren, er gewoͤhnet ſich ſehr fa-
miliaͤr mit den Menſchen umzu-
gehen, wird von den Jndianern
und Africanern zum Krieg und
Reiten gebraucht, und ſeine zwey
langen Zaͤhne geben das ſchoͤne
Elffenbein. Er hat einen langen
und ſtarcken Ruͤſſel, deſſen er ſich
vielfaͤltig faſt als einer Hand zu
bedienen weiß. Er hat eine na-
tuͤrliche Antipathie gegen das
Schwein, den Drachen und ſoge-
nannten Rhinoceros. Es giebt
deren viel in Aſien, und ſonderlich

in
T 5
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[0317] Ele Ele te weiter nehmen, daß es mehr Erdreich einnimmt, als es thut, welches geſchiehet, wenn ein Pferd ſich in der Volte tummelt, ſolche verfaͤlſcht, und ſich zu viel in die Volte legt, ſolche abſtiehlt, und ſich dem Mittel-Punct zu viel zu wendet. Solchem Pferde muß der Reuter mit beyden Schenckeln helffen, und die Fauſt auswerts fuͤhren, um die Schultern zu er- weitern. V. Dedans. Elegia, Ein Trauer- und Klag-Gedicht, ſo aus wechſelsweiſe geſetzten Hexametris und Pentametris be- ſtehet. Element, Urweſen, Die Elemente ſind von Gott er- ſchaffen, und werden an der Zahl vier gezehlet, nemlich Feuer, Lufft, Erde und Waſſer, welche aus ei- ner einfachen Materie beſtehen, und daraus alle andere natuͤrliche Coͤrper, auch die Pferde zuſammen geſetzt ſeyn, und dienet das Feuer zur Generation der Hitze und Tro- ckene der Pferde; die Lufft zur Feuchtigkeit und Waͤrme; das Waſſer zur Kaͤlte und Feuchtig- keit, und die Erde zur Trockenheit und Hitze, unter deren Beherr- ſchung demnach das Pferd entwe- der choleriſch, ſanguiniſch, pfleg- matiſch oder melancholiſch iſt mehr und weniger, ie nachdem die Na- tur ihre Materie darzu verſehen, welche ſich gefallen laͤßt viererley Arten, da von mit ſo vielerley Far- ben der Haare (auch wol der Haut) zu bekleiden. z. E. Gelb choleriſch von Feuer, Roth ſangui- niſch von der Lufft, Schwartz me- lancholiſch von der Erde, Weiß pflegmatiſch vom Waſſer ꝛc. Es befindet ſich aber bey den Pferden ſelten ein Element gantz allein, ſondern iſt iederzeit mit andern et- was vermenget, ſo wird auch deſ- ſelben Wirckung am meiſten in der Farbe geſpuͤret, welche vor andern die Herrſchafft hat. Elend, Alce, Equicervus, Hat daher ſeinem Nahmen, weil es eine elende klaͤgliche Stimme, und darzu noch die fal- lende Sucht hat, und ſich mit dem Kratzen und Scharren, hinter dem lincken Ohr mit dem hintern lin- cken Fuß helffen und befreyen muß. Es iſt wie ein mittelmaͤßig Pferd groß, das Maͤnnlein hat breite Hoͤrner mit Enden wie ein Brand- Hirſch, und hat gemeiniglich E- ſels-Farbe, die Haut davon wird vor andern hoch aͤſtimirt, ſo wer- den auch die Klauen von Drechs- lern geſucht, und Ringe und aller- ley Sachen daraus verfertiget. Jn der Artzeney werden nur die hintern lincken Klauen beſon- ders vor die fallende Sucht ge- braucht. War ſonſt denen Jſrae- liten zu eſſen zugelaſſen. Deut. 14, 5. Elephant, Elephas, Jſt das kluͤgſte, ſtaͤrckeſte und groͤſſeſte (den Behemoth ausge- nommen) unter allen vierfuͤßigen Thieren, er gewoͤhnet ſich ſehr fa- miliaͤr mit den Menſchen umzu- gehen, wird von den Jndianern und Africanern zum Krieg und Reiten gebraucht, und ſeine zwey langen Zaͤhne geben das ſchoͤne Elffenbein. Er hat einen langen und ſtarcken Ruͤſſel, deſſen er ſich vielfaͤltig faſt als einer Hand zu bedienen weiß. Er hat eine na- tuͤrliche Antipathie gegen das Schwein, den Drachen und ſoge- nannten Rhinoceros. Es giebt deren viel in Aſien, und ſonderlich in T 5

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/317>, abgerufen am 22.11.2024.