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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ele
in Africa, und auf der Jnsel Cei-
lon, davon sich die grösten in Con-
go befinden. Sie werden wohl
150 Jahr alt.

Elevata,

Jst die Erhebung der Lanze bey
dem Ring-Rennen, und geschiehet
anfänglich bey der Salutation, da
man mit solcher denen vornehmsten
Personen eine Reverentz macht,
hernach wird die Elevata gemacht
im Ansprung des Galops, die
Lantze eingelegt, und nach und nach
wieder gesenckt, bis sie der Höhe
des Rings gleich kommt, um sol-
chen desto gewisser weg zu nehmen.
Die Elevaten geschehen auch bey
Carrousell-Rennen, sowol mit dem
Javelin, als auch mit dem Degen,
mit welchem der Türcken-Kopff
rückwerts abgehauen, und letztlich
der Mohren-Kopff von Boden
aufgehoben, und den Judicirern
gebracht wird. V. Carrousel. Die
Elevaten geschehen auch von den
Schul-Pferden, und sind Erhe-
bungen, welche zwischen den ho-
hen Schulen zum Wohlstand, zum
Beschluß der Lection, gemacht
werden, und in 1, 2 oder 3 Tem-
pi
geschehen. Jst eine zierliche
und nützliche Lection, wodurch der
Kopf bestätiget, und die Groppa
ringfertig gemacht wird.

Elevatio,

Hat in der Music verschiedene
Bedeutungen: 1) ist es das Aufhe-
ben der Hand bey dem Tactgeben,
und demnach die zweyte Helfte des
Tactes; 2) ein ieder gerader Theil
desselben, als das zweyte und
vierte Viertel; wie auch das zwey-
te, vierte, sechste und achte Ach-
tel etc. in noch kleinern Noten; 3)
bedeutet es diejenige Motette, wel-
che in der Römisch-Catholischen
[Spaltenumbruch]

Ell
Kirche musiciret wird, wenn der
Priester unter währender Messe
die Hostie in die Höhe über sein
Haupt hebet, und selbige der Ge-
meine zeiget, als welche Hand-
lung bey ihnen Elevatio corporis
Christi
genennet wird, und gedach-
tem Singstücke den Nahmen giebt.
4) Jst es auch die Höhe eines Cho-
ral-Liedes über den Final-Cla-
vem.

Eller, Erle, Erlen-Baum,

Jst ein hochstämmiger, eben
nicht besonders dicker, iedoch
gerad aufwachsender Baum,
welcher am allermeisten an den
Wassern und sumpfigten Orten zu
finden ist, wie er denn seinen
Wachsthum guten theils von der
sumpffichten Feuchtigkeit hat,
auch dahero gähling in die Höhe
schiesset, und an recht fetten Or-
ten, jährlich offtmals halben Fin-
gers breit im Saffte aufsetzet, wel-
ches denn auch die Ursache, des
von einigen gemachten Unterschie-
des, zwischen der weissen und
schwartzen Erle ist: Denn stehet
sie an einem feuchten Orte, so hat
sie ein dunckelgrünes, fettes und
klebriges Laub, befindet sie sich
aber auf einem trockenen Lande,
so ist ihr Laub etwas weißlichter,
dahero diese die weisse, jene aber
die schwartze Erle genennet wird.
Jhre Blätter sind ausser deme bey
nahe rund und gantz subtil zäckich-
te. Der Saame aber wächset an
langen Stielen, daran Trauben-
weise Zäpfflein hangen; wenn nun
an selbigen Zäpfflein die Schup-
pen sich aufthun, so fliegt ein
gelblichter Saamen heraus, wel-
chen die Zeisigen gerne fressen, und
deswegen fast den gantzen Winter
über hier zu Lande bleiben, auch

wo

[Spaltenumbruch]

Ele
in Africa, und auf der Jnſel Cei-
lon, davon ſich die groͤſten in Con-
go befinden. Sie werden wohl
150 Jahr alt.

Elevata,

Jſt die Erhebung der Lanze bey
dem Ring-Rennen, und geſchiehet
anfaͤnglich bey der Salutation, da
man mit ſolcher denen vornehmſten
Perſonen eine Reverentz macht,
hernach wird die Elevata gemacht
im Anſprung des Galops, die
Lantze eingelegt, und nach und nach
wieder geſenckt, bis ſie der Hoͤhe
des Rings gleich kommt, um ſol-
chen deſto gewiſſer weg zu nehmen.
Die Elevaten geſchehen auch bey
Carrouſell-Rennen, ſowol mit dem
Javelin, als auch mit dem Degen,
mit welchem der Tuͤrcken-Kopff
ruͤckwerts abgehauen, und letztlich
der Mohren-Kopff von Boden
aufgehoben, und den Judicirern
gebracht wird. V. Carrouſel. Die
Elevaten geſchehen auch von den
Schul-Pferden, und ſind Erhe-
bungen, welche zwiſchen den ho-
hen Schulen zum Wohlſtand, zum
Beſchluß der Lection, gemacht
werden, und in 1, 2 oder 3 Tem-
pi
geſchehen. Jſt eine zierliche
und nuͤtzliche Lection, wodurch der
Kopf beſtaͤtiget, und die Groppa
ringfertig gemacht wird.

Elevatio,

Hat in der Muſic verſchiedene
Bedeutungen: 1) iſt es das Aufhe-
ben der Hand bey dem Tactgeben,
und demnach die zweyte Helfte des
Tactes; 2) ein ieder gerader Theil
deſſelben, als das zweyte und
vierte Viertel; wie auch das zwey-
te, vierte, ſechſte und achte Ach-
tel ꝛc. in noch kleinern Noten; 3)
bedeutet es diejenige Motette, wel-
che in der Roͤmiſch-Catholiſchen
[Spaltenumbruch]

Ell
Kirche muſiciret wird, wenn der
Prieſter unter waͤhrender Meſſe
die Hoſtie in die Hoͤhe uͤber ſein
Haupt hebet, und ſelbige der Ge-
meine zeiget, als welche Hand-
lung bey ihnen Elevatio corporis
Chriſti
genennet wird, und gedach-
tem Singſtuͤcke den Nahmen giebt.
4) Jſt es auch die Hoͤhe eines Cho-
ral-Liedes uͤber den Final-Cla-
vem.

Eller, Erle, Erlen-Baum,

Jſt ein hochſtaͤmmiger, eben
nicht beſonders dicker, iedoch
gerad aufwachſender Baum,
welcher am allermeiſten an den
Waſſern und ſumpfigten Orten zu
finden iſt, wie er denn ſeinen
Wachsthum guten theils von der
ſumpffichten Feuchtigkeit hat,
auch dahero gaͤhling in die Hoͤhe
ſchieſſet, und an recht fetten Or-
ten, jaͤhrlich offtmals halben Fin-
gers breit im Saffte aufſetzet, wel-
ches denn auch die Urſache, des
von einigen gemachten Unterſchie-
des, zwiſchen der weiſſen und
ſchwartzen Erle iſt: Denn ſtehet
ſie an einem feuchten Orte, ſo hat
ſie ein dunckelgruͤnes, fettes und
klebriges Laub, befindet ſie ſich
aber auf einem trockenen Lande,
ſo iſt ihr Laub etwas weißlichter,
dahero dieſe die weiſſe, jene aber
die ſchwartze Erle genennet wird.
Jhre Blaͤtter ſind auſſer deme bey
nahe rund und gantz ſubtil zaͤckich-
te. Der Saame aber waͤchſet an
langen Stielen, daran Trauben-
weiſe Zaͤpfflein hangen; wenn nun
an ſelbigen Zaͤpfflein die Schup-
pen ſich aufthun, ſo fliegt ein
gelblichter Saamen heraus, wel-
chen die Zeiſigen gerne freſſen, und
deswegen faſt den gantzen Winter
uͤber hier zu Lande bleiben, auch

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[0318] Ele Ell in Africa, und auf der Jnſel Cei- lon, davon ſich die groͤſten in Con- go befinden. Sie werden wohl 150 Jahr alt. Elevata, Jſt die Erhebung der Lanze bey dem Ring-Rennen, und geſchiehet anfaͤnglich bey der Salutation, da man mit ſolcher denen vornehmſten Perſonen eine Reverentz macht, hernach wird die Elevata gemacht im Anſprung des Galops, die Lantze eingelegt, und nach und nach wieder geſenckt, bis ſie der Hoͤhe des Rings gleich kommt, um ſol- chen deſto gewiſſer weg zu nehmen. Die Elevaten geſchehen auch bey Carrouſell-Rennen, ſowol mit dem Javelin, als auch mit dem Degen, mit welchem der Tuͤrcken-Kopff ruͤckwerts abgehauen, und letztlich der Mohren-Kopff von Boden aufgehoben, und den Judicirern gebracht wird. V. Carrouſel. Die Elevaten geſchehen auch von den Schul-Pferden, und ſind Erhe- bungen, welche zwiſchen den ho- hen Schulen zum Wohlſtand, zum Beſchluß der Lection, gemacht werden, und in 1, 2 oder 3 Tem- pi geſchehen. Jſt eine zierliche und nuͤtzliche Lection, wodurch der Kopf beſtaͤtiget, und die Groppa ringfertig gemacht wird. Elevatio, Hat in der Muſic verſchiedene Bedeutungen: 1) iſt es das Aufhe- ben der Hand bey dem Tactgeben, und demnach die zweyte Helfte des Tactes; 2) ein ieder gerader Theil deſſelben, als das zweyte und vierte Viertel; wie auch das zwey- te, vierte, ſechſte und achte Ach- tel ꝛc. in noch kleinern Noten; 3) bedeutet es diejenige Motette, wel- che in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche muſiciret wird, wenn der Prieſter unter waͤhrender Meſſe die Hoſtie in die Hoͤhe uͤber ſein Haupt hebet, und ſelbige der Ge- meine zeiget, als welche Hand- lung bey ihnen Elevatio corporis Chriſti genennet wird, und gedach- tem Singſtuͤcke den Nahmen giebt. 4) Jſt es auch die Hoͤhe eines Cho- ral-Liedes uͤber den Final-Cla- vem. Eller, Erle, Erlen-Baum, Jſt ein hochſtaͤmmiger, eben nicht beſonders dicker, iedoch gerad aufwachſender Baum, welcher am allermeiſten an den Waſſern und ſumpfigten Orten zu finden iſt, wie er denn ſeinen Wachsthum guten theils von der ſumpffichten Feuchtigkeit hat, auch dahero gaͤhling in die Hoͤhe ſchieſſet, und an recht fetten Or- ten, jaͤhrlich offtmals halben Fin- gers breit im Saffte aufſetzet, wel- ches denn auch die Urſache, des von einigen gemachten Unterſchie- des, zwiſchen der weiſſen und ſchwartzen Erle iſt: Denn ſtehet ſie an einem feuchten Orte, ſo hat ſie ein dunckelgruͤnes, fettes und klebriges Laub, befindet ſie ſich aber auf einem trockenen Lande, ſo iſt ihr Laub etwas weißlichter, dahero dieſe die weiſſe, jene aber die ſchwartze Erle genennet wird. Jhre Blaͤtter ſind auſſer deme bey nahe rund und gantz ſubtil zaͤckich- te. Der Saame aber waͤchſet an langen Stielen, daran Trauben- weiſe Zaͤpfflein hangen; wenn nun an ſelbigen Zaͤpfflein die Schup- pen ſich aufthun, ſo fliegt ein gelblichter Saamen heraus, wel- chen die Zeiſigen gerne freſſen, und deswegen faſt den gantzen Winter uͤber hier zu Lande bleiben, auch wo

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/318>, abgerufen am 22.11.2024.