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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Emm
mehr antrifft, und dahero mit de-
nen Sperlingen in denen Höfen
vor den Scheuren, wo gedroschen
wird, und auf denen Mist-Stät-
ten, sich einfindet, da er denn am
ersten berückt wird, indem er sich
sonsten nicht gar leicht betriegen
läßt. Er ist eines süssen und an-
genehmen Geschmacks, und gegen
den Winter sonderlich fett. Wer
einen Emmerling im Vogel-Hau-
se halten will, muß ihme biswei-
len Haber geben, und mit allerley
andern Saamen abwechseln, so
kan man ihn auch manchmal et-
was süssen Qvarck, oder wie er
an andern Orten genennet wird,
süssen Topffen vorsetzen; er will
aber einen geräumlichen Vogel-
Bauer haben, welcher nicht wie
ein Canarien-Häuslein gemacht
ist, darinnen der Vogel auf und
abspringen kan, sondern vielmehr
länglicht, darinnen er in gerader
Linie seinen Lauff hin- und wieder
zu nehmen Platz hat.

Emmiellure,

Nennet man die berühmte Ho-
nig-Salbe, mit welcher viele Cu-
ren bey den Menschen und Pfer-
den verrichtet werden.

Emphatica,

Jst in der Music die Lehre von
den sonderbar hervorscheinenden
Wörtern einer Klang-Rede, oder
welche vom Nachdruck der Gedan-
cken, Klänge und Wörter handelt,
denselben erleutert und deutlich vor
Augen leget. Wie damit in der
Ton-Kunst verfahren werde, leh-
ret H[e]rr Mattheson in seinem
Vollkommenen Capellmeister fol.
174 sqq.

Enarbre, cheval qui s' enarbre,

Sagt man von einem Pferde,
[Spaltenumbruch]

Enc
das sich aufbäumet, und sich nebst
dem Reuter leicht Schaden zufü-
gen kan, welches eins von den grö-
sten und gefährlichsten Lastern ist,
besonders wenn es sich mit seinem
Reuter überwirfft. V. Cabrer.

Encastelure,

Jst ein Schmertz an den Vor-
der-Füssen, so aus der Austrock-
nung des Horns entstehet, so die
Fersen zu sehr einklemmet, daß
es Zwang-Hüffe, woran die Pfer-
de offt hincken müssen, weiln der
Strahl im Huf allzu enge einge-
schlossen ist, und seine natürliche
Weite nicht hat, diese Pferde müssen
mit Pantouffles beschlagen werden.
V. Pantouffles.

Enchanterie des chevaux,

Bezauberung der Pferde. Die
Erfahrung lehret, daß wenn ein
Pferd bezaubert ist, so stehet es
stets und hänget den Kopff be-
ständig in die Krippe, schwitzet
allezeit, und ist als wenn ihm die
Lenden eingeschlagen wären, kan
auch keinen Schenckel rühren, und
crepiren etliche gar darüber. V.
Helmont Op. fol.
769.

Enchevestrure,

Jst eine Abreibung der Haut,
oder Verletzung der Fessel, welche
die Halffter-Kette verursachet, an
welcher sich das Pferd gerieben,
als es sich mit den hintern Füssen
an dem Hals, oder hinter den Oh-
ren kratzen wollen, welches eine ge-
fährliche Bezeigung ist, da ein
Pferd leicht in die Ketten mit dem
hintern Fuß kommen, und sich
selbst erwürgen kan, wenn nie-
mand gleich zugegen, der ihme
heraus wickele, und helffe.

Encloüaure,

Jst eine Vernagelung der Pfer-

de,

[Spaltenumbruch]

Emm
mehr antrifft, und dahero mit de-
nen Sperlingen in denen Hoͤfen
vor den Scheuren, wo gedroſchen
wird, und auf denen Miſt-Staͤt-
ten, ſich einfindet, da er denn am
erſten beruͤckt wird, indem er ſich
ſonſten nicht gar leicht betriegen
laͤßt. Er iſt eines ſuͤſſen und an-
genehmen Geſchmacks, und gegen
den Winter ſonderlich fett. Wer
einen Emmerling im Vogel-Hau-
ſe halten will, muß ihme biswei-
len Haber geben, und mit allerley
andern Saamen abwechſeln, ſo
kan man ihn auch manchmal et-
was ſuͤſſen Qvarck, oder wie er
an andern Orten genennet wird,
ſuͤſſen Topffen vorſetzen; er will
aber einen geraͤumlichen Vogel-
Bauer haben, welcher nicht wie
ein Canarien-Haͤuslein gemacht
iſt, darinnen der Vogel auf und
abſpringen kan, ſondern vielmehr
laͤnglicht, darinnen er in gerader
Linie ſeinen Lauff hin- und wieder
zu nehmen Platz hat.

Emmiellure,

Nennet man die beruͤhmte Ho-
nig-Salbe, mit welcher viele Cu-
ren bey den Menſchen und Pfer-
den verrichtet werden.

Emphatica,

Jſt in der Muſic die Lehre von
den ſonderbar hervorſcheinenden
Woͤrtern einer Klang-Rede, oder
welche vom Nachdruck der Gedan-
cken, Klaͤnge und Woͤrter handelt,
denſelben erleutert und deutlich vor
Augen leget. Wie damit in der
Ton-Kunſt verfahren werde, leh-
ret H[e]rr Mattheſon in ſeinem
Vollkommenen Capellmeiſter fol.
174 ſqq.

Enarbre, cheval qui s’ enarbre,

Sagt man von einem Pferde,
[Spaltenumbruch]

Enc
das ſich aufbaͤumet, und ſich nebſt
dem Reuter leicht Schaden zufuͤ-
gen kan, welches eins von den groͤ-
ſten und gefaͤhrlichſten Laſtern iſt,
beſonders wenn es ſich mit ſeinem
Reuter uͤberwirfft. V. Cabrer.

Encaſtelure,

Jſt ein Schmertz an den Vor-
der-Fuͤſſen, ſo aus der Austrock-
nung des Horns entſtehet, ſo die
Ferſen zu ſehr einklemmet, daß
es Zwang-Huͤffe, woran die Pfer-
de offt hincken muͤſſen, weiln der
Strahl im Huf allzu enge einge-
ſchloſſen iſt, und ſeine natuͤrliche
Weite nicht hat, dieſe Pferde muͤſſen
mit Pantouffles beſchlagen werden.
V. Pantouffles.

Enchanterie des chevaux,

Bezauberung der Pferde. Die
Erfahrung lehret, daß wenn ein
Pferd bezaubert iſt, ſo ſtehet es
ſtets und haͤnget den Kopff be-
ſtaͤndig in die Krippe, ſchwitzet
allezeit, und iſt als wenn ihm die
Lenden eingeſchlagen waͤren, kan
auch keinen Schenckel ruͤhren, und
crepiren etliche gar daruͤber. V.
Helmont Op. fol.
769.

Encheveſtrure,

Jſt eine Abreibung der Haut,
oder Verletzung der Feſſel, welche
die Halffter-Kette verurſachet, an
welcher ſich das Pferd gerieben,
als es ſich mit den hintern Fuͤſſen
an dem Hals, oder hinter den Oh-
ren kratzen wollen, welches eine ge-
faͤhrliche Bezeigung iſt, da ein
Pferd leicht in die Ketten mit dem
hintern Fuß kommen, und ſich
ſelbſt erwuͤrgen kan, wenn nie-
mand gleich zugegen, der ihme
heraus wickele, und helffe.

Encloüûre,

Jſt eine Vernagelung der Pfer-

de,
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[0323] Emm Enc mehr antrifft, und dahero mit de- nen Sperlingen in denen Hoͤfen vor den Scheuren, wo gedroſchen wird, und auf denen Miſt-Staͤt- ten, ſich einfindet, da er denn am erſten beruͤckt wird, indem er ſich ſonſten nicht gar leicht betriegen laͤßt. Er iſt eines ſuͤſſen und an- genehmen Geſchmacks, und gegen den Winter ſonderlich fett. Wer einen Emmerling im Vogel-Hau- ſe halten will, muß ihme biswei- len Haber geben, und mit allerley andern Saamen abwechſeln, ſo kan man ihn auch manchmal et- was ſuͤſſen Qvarck, oder wie er an andern Orten genennet wird, ſuͤſſen Topffen vorſetzen; er will aber einen geraͤumlichen Vogel- Bauer haben, welcher nicht wie ein Canarien-Haͤuslein gemacht iſt, darinnen der Vogel auf und abſpringen kan, ſondern vielmehr laͤnglicht, darinnen er in gerader Linie ſeinen Lauff hin- und wieder zu nehmen Platz hat. Emmiellure, Nennet man die beruͤhmte Ho- nig-Salbe, mit welcher viele Cu- ren bey den Menſchen und Pfer- den verrichtet werden. Emphatica, Jſt in der Muſic die Lehre von den ſonderbar hervorſcheinenden Woͤrtern einer Klang-Rede, oder welche vom Nachdruck der Gedan- cken, Klaͤnge und Woͤrter handelt, denſelben erleutert und deutlich vor Augen leget. Wie damit in der Ton-Kunſt verfahren werde, leh- ret Herr Mattheſon in ſeinem Vollkommenen Capellmeiſter fol. 174 ſqq. Enarbre, cheval qui s’ enarbre, Sagt man von einem Pferde, das ſich aufbaͤumet, und ſich nebſt dem Reuter leicht Schaden zufuͤ- gen kan, welches eins von den groͤ- ſten und gefaͤhrlichſten Laſtern iſt, beſonders wenn es ſich mit ſeinem Reuter uͤberwirfft. V. Cabrer. Encaſtelure, Jſt ein Schmertz an den Vor- der-Fuͤſſen, ſo aus der Austrock- nung des Horns entſtehet, ſo die Ferſen zu ſehr einklemmet, daß es Zwang-Huͤffe, woran die Pfer- de offt hincken muͤſſen, weiln der Strahl im Huf allzu enge einge- ſchloſſen iſt, und ſeine natuͤrliche Weite nicht hat, dieſe Pferde muͤſſen mit Pantouffles beſchlagen werden. V. Pantouffles. Enchanterie des chevaux, Bezauberung der Pferde. Die Erfahrung lehret, daß wenn ein Pferd bezaubert iſt, ſo ſtehet es ſtets und haͤnget den Kopff be- ſtaͤndig in die Krippe, ſchwitzet allezeit, und iſt als wenn ihm die Lenden eingeſchlagen waͤren, kan auch keinen Schenckel ruͤhren, und crepiren etliche gar daruͤber. V. Helmont Op. fol. 769. Encheveſtrure, Jſt eine Abreibung der Haut, oder Verletzung der Feſſel, welche die Halffter-Kette verurſachet, an welcher ſich das Pferd gerieben, als es ſich mit den hintern Fuͤſſen an dem Hals, oder hinter den Oh- ren kratzen wollen, welches eine ge- faͤhrliche Bezeigung iſt, da ein Pferd leicht in die Ketten mit dem hintern Fuß kommen, und ſich ſelbſt erwuͤrgen kan, wenn nie- mand gleich zugegen, der ihme heraus wickele, und helffe. Encloüûre, Jſt eine Vernagelung der Pfer- de,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/323>, abgerufen am 22.11.2024.