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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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seyn, ein blaues Creutz auf einem
schwartzen Rock tragen, der Re-
gel des Heil. Basilii folgen, den
Heiligen Antonium zum Patron
haben, und dem Pabst als Ober-
Haupt der Röm. Kirche gehorsam
zu seyn angeloben. Es scheinet
aber, daß man diese Ritter mit
den Spital-Herren des Heiligen
Antonii, so die Abtey und das
Städtgen St. Antonii bey Vien-
ne in Franckreich besitzen, und sich
1095 zum erstenmal sehen lassen,
vermenge.

Equites divi Antonii in Han-
nonia,

Die Ritter des Heil. Antonii
in Hennegau, hat Graf Albertus
von Hennegau, Holland und See-
land, 1382, als er wider die Türcken
ziehen wolte, gestifftet, und ihnen
eine Ordens-Kette zugedacht, die
wie ein Pilgrims-Gürtel ausge-
sehen, an welcher ein dergleichen
goldener Stab und Glöcklein her-
ab hangen. Sie besassen eine Kir-
che und Schloß bey Mons in Hen-
negau.

Equites Aquilae albae,

Die Ritter vom weissen Adler
in Pohlen, soll König Vadislaus
Locticus
Anno 1325 gestifftet haben,
man sindet aber bey den Pohlni-
schen Auctoribus wenig Nachricht
davon. Jm Gegentheil consti-
tuirte König Vadislaus IV Anno
1637 zu Ehren der unbefleckten
Empfängniß der Mutter Gottes
Mariä, einen neuen Ritter-Or-
den, die Equites immaculatae Con-
ceptionis
genannt, welche auch
Pabst Urbanus VIII unverzüglich
confirmirte. Das Ordens-Zeichen
war eine goldene Kette, deren
Glieder theils weisse Lilien mit die-
sen Worten: In Te; theils aber
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unterschiedliche mit weissen Bin-
den zusammen geknüpffte Pfeile
vorgestellet, nebst den Worten:
Unita virtus. Hieran hieng ein
rothes Creutz, in dessen Mitte
ein weisses Bildniß der Mutter
Gottes stund, die mit den Füssen
auf einem Drachen trat, mit der
Beyschrifft: Vicisti, vince. Die
Ordens-Ritter sollen vornehmlich
aus dem Pohlnischen Adel genom-
men, aber gleichwol auch vorneh-
me Ausländer nicht ausgeschlossen
seyn, und die Gelder der Ordens-
Casse zu Rantzionirung der Ge-
fangenen, auch Verpflegung der
Armen angewendet werden. Alles
war hierzu fertig, aber der Fürst
Radzivil, und einige andere
Magnaten brachten es auf dem
Reichs-Tage folgendes Jahr, aus
gewissen Argwohn, dahin, daß die-
ses gantze Institutum rückgängig
wurde. Der König Augustus II
aber hat diesen Orden. Anno 1705
folgender massen erneuert. Das
Ordens-Zeichen ist ein durchsich-
tig roth emaillirtes güldenes Creutz,
mit einem weissen Rande, und
zwischen den Spitzen stehen vier
Feuer-Flammen. Auf der vör-
dersten Seite ist der Pohlnische
weisse Adler, welcher auf der Brust
ein weiß Creutz mit den Chur-
Schwerdtern trägt; auf der 2ten
Seite siehet man in der Mitte
des Königs Nahmen AR. mit der
Beyschrifft: Pro Fide, Rege & Le-
ge.
Oben darüber ist in den neue-
sten Ordens-Zeichen eine Krone mit
Diamanten versetzet, und in allen
ein Ring mit Diamanten um an-
zuhängen mit einem blauen
Bande.

Equites Aquilae nigrae,

Die Ritter des schwartzen
Adlers haben Se. Königl. Maj.

in

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ſeyn, ein blaues Creutz auf einem
ſchwartzen Rock tragen, der Re-
gel des Heil. Baſilii folgen, den
Heiligen Antonium zum Patron
haben, und dem Pabſt als Ober-
Haupt der Roͤm. Kirche gehorſam
zu ſeyn angeloben. Es ſcheinet
aber, daß man dieſe Ritter mit
den Spital-Herren des Heiligen
Antonii, ſo die Abtey und das
Staͤdtgen St. Antonii bey Vien-
ne in Franckreich beſitzen, und ſich
1095 zum erſtenmal ſehen laſſen,
vermenge.

Equites divi Antonii in Han-
nonia,

Die Ritter des Heil. Antonii
in Hennegau, hat Graf Albertus
von Hennegau, Holland und See-
land, 1382, als er wider die Tuͤrcken
ziehen wolte, geſtifftet, und ihnen
eine Ordens-Kette zugedacht, die
wie ein Pilgrims-Guͤrtel ausge-
ſehen, an welcher ein dergleichen
goldener Stab und Gloͤcklein her-
ab hangen. Sie beſaſſen eine Kir-
che und Schloß bey Mons in Hen-
negau.

Equites Aquilæ albæ,

Die Ritter vom weiſſen Adler
in Pohlen, ſoll Koͤnig Vadislaus
Locticus
Anno 1325 geſtifftet haben,
man ſindet aber bey den Pohlni-
ſchen Auctoribus wenig Nachricht
davon. Jm Gegentheil conſti-
tuirte Koͤnig Vadislaus IV Anno
1637 zu Ehren der unbefleckten
Empfaͤngniß der Mutter Gottes
Mariaͤ, einen neuen Ritter-Or-
den, die Equites immaculatæ Con-
ceptionis
genannt, welche auch
Pabſt Urbanus VIII unverzuͤglich
confirmirte. Das Ordens-Zeichen
war eine goldene Kette, deren
Glieder theils weiſſe Lilien mit die-
ſen Worten: In Te; theils aber
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unterſchiedliche mit weiſſen Bin-
den zuſammen geknuͤpffte Pfeile
vorgeſtellet, nebſt den Worten:
Unita virtus. Hieran hieng ein
rothes Creutz, in deſſen Mitte
ein weiſſes Bildniß der Mutter
Gottes ſtund, die mit den Fuͤſſen
auf einem Drachen trat, mit der
Beyſchrifft: Viciſti, vince. Die
Ordens-Ritter ſollen vornehmlich
aus dem Pohlniſchen Adel genom-
men, aber gleichwol auch vorneh-
me Auslaͤnder nicht ausgeſchloſſen
ſeyn, und die Gelder der Ordens-
Caſſe zu Rantzionirung der Ge-
fangenen, auch Verpflegung der
Armen angewendet werden. Alles
war hierzu fertig, aber der Fuͤrſt
Radzivil, und einige andere
Magnaten brachten es auf dem
Reichs-Tage folgendes Jahr, aus
gewiſſen Argwohn, dahin, daß die-
ſes gantze Inſtitutum ruͤckgaͤngig
wurde. Der Koͤnig Auguſtus II
aber hat dieſen Orden. Anno 1705
folgender maſſen erneuert. Das
Ordens-Zeichen iſt ein durchſich-
tig roth emaillirtes guͤldenes Creutz,
mit einem weiſſen Rande, und
zwiſchen den Spitzen ſtehen vier
Feuer-Flammen. Auf der voͤr-
derſten Seite iſt der Pohlniſche
weiſſe Adler, welcher auf der Bruſt
ein weiß Creutz mit den Chur-
Schwerdtern traͤgt; auf der 2ten
Seite ſiehet man in der Mitte
des Koͤnigs Nahmen AR. mit der
Beyſchrifft: Pro Fide, Rege & Le-
ge.
Oben daruͤber iſt in den neue-
ſten Ordens-Zeichen eine Krone mit
Diamanten verſetzet, und in allen
ein Ring mit Diamanten um an-
zuhaͤngen mit einem blauen
Bande.

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[0340] Eqv Eqv ſeyn, ein blaues Creutz auf einem ſchwartzen Rock tragen, der Re- gel des Heil. Baſilii folgen, den Heiligen Antonium zum Patron haben, und dem Pabſt als Ober- Haupt der Roͤm. Kirche gehorſam zu ſeyn angeloben. Es ſcheinet aber, daß man dieſe Ritter mit den Spital-Herren des Heiligen Antonii, ſo die Abtey und das Staͤdtgen St. Antonii bey Vien- ne in Franckreich beſitzen, und ſich 1095 zum erſtenmal ſehen laſſen, vermenge. Equites divi Antonii in Han- nonia, Die Ritter des Heil. Antonii in Hennegau, hat Graf Albertus von Hennegau, Holland und See- land, 1382, als er wider die Tuͤrcken ziehen wolte, geſtifftet, und ihnen eine Ordens-Kette zugedacht, die wie ein Pilgrims-Guͤrtel ausge- ſehen, an welcher ein dergleichen goldener Stab und Gloͤcklein her- ab hangen. Sie beſaſſen eine Kir- che und Schloß bey Mons in Hen- negau. Equites Aquilæ albæ, Die Ritter vom weiſſen Adler in Pohlen, ſoll Koͤnig Vadislaus Locticus Anno 1325 geſtifftet haben, man ſindet aber bey den Pohlni- ſchen Auctoribus wenig Nachricht davon. Jm Gegentheil conſti- tuirte Koͤnig Vadislaus IV Anno 1637 zu Ehren der unbefleckten Empfaͤngniß der Mutter Gottes Mariaͤ, einen neuen Ritter-Or- den, die Equites immaculatæ Con- ceptionis genannt, welche auch Pabſt Urbanus VIII unverzuͤglich confirmirte. Das Ordens-Zeichen war eine goldene Kette, deren Glieder theils weiſſe Lilien mit die- ſen Worten: In Te; theils aber unterſchiedliche mit weiſſen Bin- den zuſammen geknuͤpffte Pfeile vorgeſtellet, nebſt den Worten: Unita virtus. Hieran hieng ein rothes Creutz, in deſſen Mitte ein weiſſes Bildniß der Mutter Gottes ſtund, die mit den Fuͤſſen auf einem Drachen trat, mit der Beyſchrifft: Viciſti, vince. Die Ordens-Ritter ſollen vornehmlich aus dem Pohlniſchen Adel genom- men, aber gleichwol auch vorneh- me Auslaͤnder nicht ausgeſchloſſen ſeyn, und die Gelder der Ordens- Caſſe zu Rantzionirung der Ge- fangenen, auch Verpflegung der Armen angewendet werden. Alles war hierzu fertig, aber der Fuͤrſt Radzivil, und einige andere Magnaten brachten es auf dem Reichs-Tage folgendes Jahr, aus gewiſſen Argwohn, dahin, daß die- ſes gantze Inſtitutum ruͤckgaͤngig wurde. Der Koͤnig Auguſtus II aber hat dieſen Orden. Anno 1705 folgender maſſen erneuert. Das Ordens-Zeichen iſt ein durchſich- tig roth emaillirtes guͤldenes Creutz, mit einem weiſſen Rande, und zwiſchen den Spitzen ſtehen vier Feuer-Flammen. Auf der voͤr- derſten Seite iſt der Pohlniſche weiſſe Adler, welcher auf der Bruſt ein weiß Creutz mit den Chur- Schwerdtern traͤgt; auf der 2ten Seite ſiehet man in der Mitte des Koͤnigs Nahmen AR. mit der Beyſchrifft: Pro Fide, Rege & Le- ge. Oben daruͤber iſt in den neue- ſten Ordens-Zeichen eine Krone mit Diamanten verſetzet, und in allen ein Ring mit Diamanten um an- zuhaͤngen mit einem blauen Bande. Equites Aquilæ nigræ, Die Ritter des ſchwartzen Adlers haben Se. Koͤnigl. Maj. in

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/340>, abgerufen am 22.11.2024.