Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Fal
Eigenschafft, Complexion und
Humeur, aus dem Grunde verste-
hen, dieselbe mit gutem Bedacht
und Behutsamkeit zu regieren
wissen, sie mit einer hurtigen
Faust zur gelegenen Zeit werffen,
den Vogel nicht übel anfahren,
auf ihn zucken oder schlagen, son-
dern desselben Mißhandlung mit
guter Bescheidenheit und Sanfft-
muth fein sittsam verbessern, und
mit gutem Glimpff denselben wie-
der zurechte bringen soll; einen
ieden Vogel, welchen er späte
oder zeitlich abfliegen lassen müsse,
wohl unterscheiden, sowol auf der-
selben ordentliche Fütterung, als
auf ihre benöthigte Purgation
und Reinigung zu rechter Zeit mit
Fleiß sorgen, auch damit die Fal-
cken oder Vögel gesund bleiben
mögen, ihnen den Fraß nicht von
groben alt stinckenden, sondern von
weichen, zarten und reinen Fleische
fein klar hacken solle. Des Fal-
ckeniers Kleid und Pferd sollen
beyde grau, und dieses letztere
nicht scheu oder schnarchend seyn;
und weil mit einem einzigen Fal-
cken, welcher leicht verfliegen, oder
verlohren und verunglücket werden
kan, nicht viel auszurichten, soll
er wenigstens zwey bis drey abge-
tragene Falcken, ingleichen zween
vorstehende Hüner-Hunde, vier
Stöber mittelmäßiger Art, einen
Wasser-Hund zu Enten und Gän-
sen, wie auch zum allerwenigsten
einen Strick Wind-Hunde haben.
Ferner hat er vor seine Person
vonnöthen eine von feiner Leine-
wand sauber gemachte Weide-Ta-
sche, worinnen er allezeit einiges
Fleisch zum Fraß, oder ein paar
lebendige Hüner oder Wachteln,
dem Vogel zu geben, haben muß.
An der Seite soll sein Feder-Spiel
[Spaltenumbruch]
Fal
oder Vorloß, den Falcken damit
wieder an sich zu locken, hängen.
Seine Hände sollen mit ein paar
grossen und weiten von gutem star-
cken Hirsch-Leder wohl gemachten
Handschuhen verwahret seyn, da-
mit der Falck desto fester und ge-
wisser auf der Faust sitzen, und
mit den Klauen nicht durchgreif-
fen möge. Vor den Falcken oder
Vogel aber, und zwar vor einen
ieden absonderlich, nach des Vo-
gels Kopffs Grösse muß er haben ei-
ne von wohlausgearbeitetem Leder
fein zierlich gemachte Haube, wel-
che um die Augen des Vogels fein
geraumig, rund, hoch erhaben,
und oben auf der Platte mit einem
von schönen bunten Farben zier-
lich gemachten, und mit dünnem
Drat befestigten Feder-Büschlein
versehen seyn, hinten gegen den
Hals aber zertheilet seyn soll, daß sie
von zwey gelinden Zug-Riemlein,
der Nothdurfft nach, zu- oder aufge-
zogen, oder aufgesetzet und wieder
abgenommen werden könne. Wie denn
der Falckenier ein solches Häub-
lein iederzeit auf der Krempe des
Huts im Vorrath bey sich tragen
soll, woran er vor andern Jägern
zu erkennen und zu unterscheiden
ist. Hiernächst muß auch der
Falck das benöthigte Geschühe an
seinen Füssen haben; solches be-
stehet aus zweyen ohngefehr eines
Fingers langen, weißgearbeiteten,
schmeidigen und gelinden Riemen,
welche sauber ausgefrantzt, an die
Falcken-Füsse fest angemacht,
zwey hell-klingende Schellen, da-
mit man ihn weit hören und finden
könne, daran befestiget, und mit
einem Spannen-langen, schma-
len weissen Wurff-Riemen durch-
zogen werden müssen, dabey man
ihn bey der Hand halten kan.

Wenn

[Spaltenumbruch]

Fal
Eigenſchafft, Complexion und
Humeur, aus dem Grunde verſte-
hen, dieſelbe mit gutem Bedacht
und Behutſamkeit zu regieren
wiſſen, ſie mit einer hurtigen
Fauſt zur gelegenen Zeit werffen,
den Vogel nicht uͤbel anfahren,
auf ihn zucken oder ſchlagen, ſon-
dern deſſelben Mißhandlung mit
guter Beſcheidenheit und Sanfft-
muth fein ſittſam verbeſſern, und
mit gutem Glimpff denſelben wie-
der zurechte bringen ſoll; einen
ieden Vogel, welchen er ſpaͤte
oder zeitlich abfliegen laſſen muͤſſe,
wohl unterſcheiden, ſowol auf der-
ſelben ordentliche Fuͤtterung, als
auf ihre benoͤthigte Purgation
und Reinigung zu rechter Zeit mit
Fleiß ſorgen, auch damit die Fal-
cken oder Voͤgel geſund bleiben
moͤgen, ihnen den Fraß nicht von
groben alt ſtinckenden, ſondern von
weichen, zarten und reinen Fleiſche
fein klar hacken ſolle. Des Fal-
ckeniers Kleid und Pferd ſollen
beyde grau, und dieſes letztere
nicht ſcheu oder ſchnarchend ſeyn;
und weil mit einem einzigen Fal-
cken, welcher leicht verfliegen, oder
verlohren und verungluͤcket werden
kan, nicht viel auszurichten, ſoll
er wenigſtens zwey bis drey abge-
tragene Falcken, ingleichen zween
vorſtehende Huͤner-Hunde, vier
Stoͤber mittelmaͤßiger Art, einen
Waſſer-Hund zu Enten und Gaͤn-
ſen, wie auch zum allerwenigſten
einen Strick Wind-Hunde haben.
Ferner hat er vor ſeine Perſon
vonnoͤthen eine von feiner Leine-
wand ſauber gemachte Weide-Ta-
ſche, worinnen er allezeit einiges
Fleiſch zum Fraß, oder ein paar
lebendige Huͤner oder Wachteln,
dem Vogel zu geben, haben muß.
An der Seite ſoll ſein Feder-Spiel
[Spaltenumbruch]
Fal
oder Vorloß, den Falcken damit
wieder an ſich zu locken, haͤngen.
Seine Haͤnde ſollen mit ein paar
groſſen und weiten von gutem ſtar-
cken Hirſch-Leder wohl gemachten
Handſchuhen verwahret ſeyn, da-
mit der Falck deſto feſter und ge-
wiſſer auf der Fauſt ſitzen, und
mit den Klauen nicht durchgreif-
fen moͤge. Vor den Falcken oder
Vogel aber, und zwar vor einen
ieden abſonderlich, nach des Vo-
gels Kopffs Groͤſſe muß er haben ei-
ne von wohlausgearbeitetem Leder
fein zierlich gemachte Haube, wel-
che um die Augen des Vogels fein
geraumig, rund, hoch erhaben,
und oben auf der Platte mit einem
von ſchoͤnen bunten Farben zier-
lich gemachten, und mit duͤnnem
Drat befeſtigten Feder-Buͤſchlein
verſehen ſeyn, hinten gegen den
Hals aber zertheilet ſeyn ſoll, daß ſie
von zwey gelinden Zug-Riemlein,
der Nothdurfft nach, zu- oder aufge-
zogen, oder aufgeſetzet und wieder
abgenom̃en werden koͤnne. Wie deñ
der Falckenier ein ſolches Haͤub-
lein iederzeit auf der Krempe des
Huts im Vorrath bey ſich tragen
ſoll, woran er vor andern Jaͤgern
zu erkennen und zu unterſcheiden
iſt. Hiernaͤchſt muß auch der
Falck das benoͤthigte Geſchuͤhe an
ſeinen Fuͤſſen haben; ſolches be-
ſtehet aus zweyen ohngefehr eines
Fingers langen, weißgearbeiteten,
ſchmeidigen und gelinden Riemen,
welche ſauber ausgefrantzt, an die
Falcken-Fuͤſſe feſt angemacht,
zwey hell-klingende Schellen, da-
mit man ihn weit hoͤren und finden
koͤnne, daran befeſtiget, und mit
einem Spannen-langen, ſchma-
len weiſſen Wurff-Riemen durch-
zogen werden muͤſſen, dabey man
ihn bey der Hand halten kan.

Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0384"/><cb n="727"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fal</hi></hi></fw><lb/>
Eigen&#x017F;chafft, Complexion und<lb/>
Humeur, aus dem Grunde ver&#x017F;te-<lb/>
hen, die&#x017F;elbe mit gutem Bedacht<lb/>
und Behut&#x017F;amkeit zu regieren<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ie mit einer hurtigen<lb/>
Fau&#x017F;t zur gelegenen Zeit werffen,<lb/>
den Vogel nicht u&#x0364;bel anfahren,<lb/>
auf ihn zucken oder &#x017F;chlagen, &#x017F;on-<lb/>
dern de&#x017F;&#x017F;elben Mißhandlung mit<lb/>
guter Be&#x017F;cheidenheit und Sanfft-<lb/>
muth fein &#x017F;itt&#x017F;am verbe&#x017F;&#x017F;ern, und<lb/>
mit gutem Glimpff den&#x017F;elben wie-<lb/>
der zurechte bringen &#x017F;oll; einen<lb/>
ieden Vogel, welchen er &#x017F;pa&#x0364;te<lb/>
oder zeitlich abfliegen la&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
wohl unter&#x017F;cheiden, &#x017F;owol auf der-<lb/>
&#x017F;elben ordentliche Fu&#x0364;tterung, als<lb/>
auf ihre beno&#x0364;thigte Purgation<lb/>
und Reinigung zu rechter Zeit mit<lb/>
Fleiß &#x017F;orgen, auch damit die Fal-<lb/>
cken oder Vo&#x0364;gel ge&#x017F;und bleiben<lb/>
mo&#x0364;gen, ihnen den Fraß nicht von<lb/>
groben alt &#x017F;tinckenden, &#x017F;ondern von<lb/>
weichen, zarten und reinen Flei&#x017F;che<lb/>
fein klar hacken &#x017F;olle. Des Fal-<lb/>
ckeniers Kleid und Pferd &#x017F;ollen<lb/>
beyde grau, und die&#x017F;es letztere<lb/>
nicht &#x017F;cheu oder &#x017F;chnarchend &#x017F;eyn;<lb/>
und weil mit einem einzigen Fal-<lb/>
cken, welcher leicht verfliegen, oder<lb/>
verlohren und verunglu&#x0364;cket werden<lb/>
kan, nicht viel auszurichten, &#x017F;oll<lb/>
er wenig&#x017F;tens zwey bis drey abge-<lb/>
tragene Falcken, ingleichen zween<lb/>
vor&#x017F;tehende Hu&#x0364;ner-Hunde, vier<lb/>
Sto&#x0364;ber mittelma&#x0364;ßiger Art, einen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er-Hund zu Enten und Ga&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;en, wie auch zum allerwenig&#x017F;ten<lb/>
einen Strick Wind-Hunde haben.<lb/>
Ferner hat er vor &#x017F;eine Per&#x017F;on<lb/>
vonno&#x0364;then eine von feiner Leine-<lb/>
wand &#x017F;auber gemachte Weide-Ta-<lb/>
&#x017F;che, worinnen er allezeit einiges<lb/>
Flei&#x017F;ch zum Fraß, oder ein paar<lb/>
lebendige Hu&#x0364;ner oder Wachteln,<lb/>
dem Vogel zu geben, haben muß.<lb/>
An der Seite &#x017F;oll &#x017F;ein Feder-Spiel<lb/><cb n="728"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fal</hi></hi></fw><lb/>
oder Vorloß, den Falcken damit<lb/>
wieder an &#x017F;ich zu locken, ha&#x0364;ngen.<lb/>
Seine Ha&#x0364;nde &#x017F;ollen mit ein paar<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en und weiten von gutem &#x017F;tar-<lb/>
cken Hir&#x017F;ch-Leder wohl gemachten<lb/>
Hand&#x017F;chuhen verwahret &#x017F;eyn, da-<lb/>
mit der Falck de&#x017F;to fe&#x017F;ter und ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;er auf der Fau&#x017F;t &#x017F;itzen, und<lb/>
mit den Klauen nicht durchgreif-<lb/>
fen mo&#x0364;ge. Vor den Falcken oder<lb/>
Vogel aber, und zwar vor einen<lb/>
ieden ab&#x017F;onderlich, nach des Vo-<lb/>
gels Kopffs Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e muß er haben ei-<lb/>
ne von wohlausgearbeitetem Leder<lb/>
fein zierlich gemachte Haube, wel-<lb/>
che um die Augen des Vogels fein<lb/>
geraumig, rund, hoch erhaben,<lb/>
und oben auf der Platte mit einem<lb/>
von &#x017F;cho&#x0364;nen bunten Farben zier-<lb/>
lich gemachten, und mit du&#x0364;nnem<lb/>
Drat befe&#x017F;tigten Feder-Bu&#x0364;&#x017F;chlein<lb/>
ver&#x017F;ehen &#x017F;eyn, hinten gegen den<lb/>
Hals aber zertheilet &#x017F;eyn &#x017F;oll, daß &#x017F;ie<lb/>
von zwey gelinden Zug-Riemlein,<lb/>
der Nothdurfft nach, zu- oder aufge-<lb/>
zogen, oder aufge&#x017F;etzet und wieder<lb/>
abgenom&#x0303;en werden ko&#x0364;nne. Wie den&#x0303;<lb/>
der Falckenier ein &#x017F;olches Ha&#x0364;ub-<lb/>
lein iederzeit auf der Krempe des<lb/>
Huts im Vorrath bey &#x017F;ich tragen<lb/>
&#x017F;oll, woran er vor andern Ja&#x0364;gern<lb/>
zu erkennen und zu unter&#x017F;cheiden<lb/>
i&#x017F;t. Hierna&#x0364;ch&#x017F;t muß auch der<lb/>
Falck das beno&#x0364;thigte Ge&#x017F;chu&#x0364;he an<lb/>
&#x017F;einen Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en haben; &#x017F;olches be-<lb/>
&#x017F;tehet aus zweyen ohngefehr eines<lb/>
Fingers langen, weißgearbeiteten,<lb/>
&#x017F;chmeidigen und gelinden Riemen,<lb/>
welche &#x017F;auber ausgefrantzt, an die<lb/>
Falcken-Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e fe&#x017F;t angemacht,<lb/>
zwey hell-klingende Schellen, da-<lb/>
mit man ihn weit ho&#x0364;ren und finden<lb/>
ko&#x0364;nne, daran befe&#x017F;tiget, und mit<lb/>
einem Spannen-langen, &#x017F;chma-<lb/>
len wei&#x017F;&#x017F;en Wurff-Riemen durch-<lb/>
zogen werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, dabey man<lb/>
ihn bey der Hand halten kan.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0384] Fal Fal Eigenſchafft, Complexion und Humeur, aus dem Grunde verſte- hen, dieſelbe mit gutem Bedacht und Behutſamkeit zu regieren wiſſen, ſie mit einer hurtigen Fauſt zur gelegenen Zeit werffen, den Vogel nicht uͤbel anfahren, auf ihn zucken oder ſchlagen, ſon- dern deſſelben Mißhandlung mit guter Beſcheidenheit und Sanfft- muth fein ſittſam verbeſſern, und mit gutem Glimpff denſelben wie- der zurechte bringen ſoll; einen ieden Vogel, welchen er ſpaͤte oder zeitlich abfliegen laſſen muͤſſe, wohl unterſcheiden, ſowol auf der- ſelben ordentliche Fuͤtterung, als auf ihre benoͤthigte Purgation und Reinigung zu rechter Zeit mit Fleiß ſorgen, auch damit die Fal- cken oder Voͤgel geſund bleiben moͤgen, ihnen den Fraß nicht von groben alt ſtinckenden, ſondern von weichen, zarten und reinen Fleiſche fein klar hacken ſolle. Des Fal- ckeniers Kleid und Pferd ſollen beyde grau, und dieſes letztere nicht ſcheu oder ſchnarchend ſeyn; und weil mit einem einzigen Fal- cken, welcher leicht verfliegen, oder verlohren und verungluͤcket werden kan, nicht viel auszurichten, ſoll er wenigſtens zwey bis drey abge- tragene Falcken, ingleichen zween vorſtehende Huͤner-Hunde, vier Stoͤber mittelmaͤßiger Art, einen Waſſer-Hund zu Enten und Gaͤn- ſen, wie auch zum allerwenigſten einen Strick Wind-Hunde haben. Ferner hat er vor ſeine Perſon vonnoͤthen eine von feiner Leine- wand ſauber gemachte Weide-Ta- ſche, worinnen er allezeit einiges Fleiſch zum Fraß, oder ein paar lebendige Huͤner oder Wachteln, dem Vogel zu geben, haben muß. An der Seite ſoll ſein Feder-Spiel oder Vorloß, den Falcken damit wieder an ſich zu locken, haͤngen. Seine Haͤnde ſollen mit ein paar groſſen und weiten von gutem ſtar- cken Hirſch-Leder wohl gemachten Handſchuhen verwahret ſeyn, da- mit der Falck deſto feſter und ge- wiſſer auf der Fauſt ſitzen, und mit den Klauen nicht durchgreif- fen moͤge. Vor den Falcken oder Vogel aber, und zwar vor einen ieden abſonderlich, nach des Vo- gels Kopffs Groͤſſe muß er haben ei- ne von wohlausgearbeitetem Leder fein zierlich gemachte Haube, wel- che um die Augen des Vogels fein geraumig, rund, hoch erhaben, und oben auf der Platte mit einem von ſchoͤnen bunten Farben zier- lich gemachten, und mit duͤnnem Drat befeſtigten Feder-Buͤſchlein verſehen ſeyn, hinten gegen den Hals aber zertheilet ſeyn ſoll, daß ſie von zwey gelinden Zug-Riemlein, der Nothdurfft nach, zu- oder aufge- zogen, oder aufgeſetzet und wieder abgenom̃en werden koͤnne. Wie deñ der Falckenier ein ſolches Haͤub- lein iederzeit auf der Krempe des Huts im Vorrath bey ſich tragen ſoll, woran er vor andern Jaͤgern zu erkennen und zu unterſcheiden iſt. Hiernaͤchſt muß auch der Falck das benoͤthigte Geſchuͤhe an ſeinen Fuͤſſen haben; ſolches be- ſtehet aus zweyen ohngefehr eines Fingers langen, weißgearbeiteten, ſchmeidigen und gelinden Riemen, welche ſauber ausgefrantzt, an die Falcken-Fuͤſſe feſt angemacht, zwey hell-klingende Schellen, da- mit man ihn weit hoͤren und finden koͤnne, daran befeſtiget, und mit einem Spannen-langen, ſchma- len weiſſen Wurff-Riemen durch- zogen werden muͤſſen, dabey man ihn bey der Hand halten kan. Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/384
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/384>, abgerufen am 24.11.2024.