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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Hat
reuter, wenn ein Scholar die
Volte macht, und sie wollen, daß
er mit der Hand geschwinde um-
kehren soll, so daß, wenn z. E. das
Pferd rechter Hand gehet, es mit
der rechten Schulter geschwinder
avancire, und so auch auf der lin-
cken Seiten.

Hatzfeld,

Schloß und Städtlein unweit
Battenberg im Hessen-Darm-
städtischen, ist das Stamm-Haus
der Grafen von Hatzfeld, welche
sich in die Wildenbergische und
Trachenbergische, von welcher
letzteren die Rosenbergische ein
Ast war, vertheilet. Jhre Graf-
schafft liegt zwischen der Graf-
schafft Witgenstein und dem Her-
tzogthum Westphalen; überdem
besitzen sie die Standes-Herr-
schafft Trachenberg in Schlesien,
die Herrschafft Rosenberg in
Francken, und in Thüringen die
Grafschafft Gleichen, von wel-
cher sie, wiewol mit Widerspruch
des Hauses Sachsen-Weimar,
auf der Wetterauischen Grafen-
Banck Sitz und Stimme erlan-
get. s. Adels-Lexicon. Jn ih-
rem Wappen haben die Grafen
von Hatzfeld einen schwartzen
Adler mit einem silbernen halben
Mond auf der Brust wegen der
Herrschafft Trachenberg in Schle-
sien; einen silbernen Löwen im
blauen Felde, wegen der Graf-
schafft Gleichen; zwey schwartze
in einander geflochtene Krampen
im güldenen und 3 rothe Rosen
im silbernen Felde als das Stamm-
Wappen dieser Grafen; eine ro-
the Rose im silbernen Felde, und
ein getheiltes Schild oben silbern
mit 2 rothen und unten roth mit
2 silbernen Pfählen, wegen der
[Spaltenumbruch]

Hau
Herrschafft Rosenberg. Auf die-
sem Schilde stehen drey gecrönte
Helme. Der erste zeiget den Tra-
chenbergischen Adler; der andere
den Gleichischen Löwen; und der
dritte trägt einen halben schwartz-
gekleideten Mann zwischen zwey
Schwanen-Hälsen, wegen Hatz-
feld-Rosenberg.

Hau, s. Gehau.
Haube,

Heissen die Falckenierer die Kap-
pe, womit der Falcke von ihnen
gehaubet wird, das ist, die sie
ihm aufsetzen, damit er desto ehe
zahm werde. Die Wild-Fänge,
oder nur erst gefangene Falcken,
haubet man erstlich mit Reusch-
Hauben, wenn man sie aber an-
fänget zu tragen, so werden sie
recht gehaubet. Wann der Fal-
ckenier den Falcken hauben will,
muß er sich vorsehen, daß er ihn
nicht mit dem kleinen Finger ins
Genick stosse; denn sobald der Vo-
gel gewahr wird, daß man mit
der Hand zu ihm nahet, so wirfft
er sich auf den Rücken, welches
denn eine böse und unartige Ge-
wohnheit ist. Wenn der Falck
die Fesseln abschneiden, und sich
ledig machen will, oder beisset in
die Stange, item in den Hand-
schuh, so muß man ihme eine Hau-
be mit einem Schnabel-Futter
aufsetzen. Es soll aber das Schna-
bel-Futter vornen bey dem Schna-
bel gegen der Nasen auf beyden
Seiten seine Lufft-Löcher haben,
und derowegen fleißig gemachet
werden, damit der Vogel dadurch
genugsame Lufft haben möge. Die
Falckenierer tragen zu ihrem Zei-
chen eine Haube auf den Hut.
Siehe Falckenier.

Haube-
Ritter-Lexic. K k

[Spaltenumbruch]

Hat
reuter, wenn ein Scholar die
Volte macht, und ſie wollen, daß
er mit der Hand geſchwinde um-
kehren ſoll, ſo daß, wenn z. E. das
Pferd rechter Hand gehet, es mit
der rechten Schulter geſchwinder
avancire, und ſo auch auf der lin-
cken Seiten.

Hatzfeld,

Schloß und Staͤdtlein unweit
Battenberg im Heſſen-Darm-
ſtaͤdtiſchen, iſt das Stamm-Haus
der Grafen von Hatzfeld, welche
ſich in die Wildenbergiſche und
Trachenbergiſche, von welcher
letzteren die Roſenbergiſche ein
Aſt war, vertheilet. Jhre Graf-
ſchafft liegt zwiſchen der Graf-
ſchafft Witgenſtein und dem Her-
tzogthum Weſtphalen; uͤberdem
beſitzen ſie die Standes-Herr-
ſchafft Trachenberg in Schleſien,
die Herrſchafft Roſenberg in
Francken, und in Thuͤringen die
Grafſchafft Gleichen, von wel-
cher ſie, wiewol mit Widerſpruch
des Hauſes Sachſen-Weimar,
auf der Wetterauiſchen Grafen-
Banck Sitz und Stimme erlan-
get. ſ. Adels-Lexicon. Jn ih-
rem Wappen haben die Grafen
von Hatzfeld einen ſchwartzen
Adler mit einem ſilbernen halben
Mond auf der Bruſt wegen der
Herrſchafft Trachenberg in Schle-
ſien; einen ſilbernen Loͤwen im
blauen Felde, wegen der Graf-
ſchafft Gleichen; zwey ſchwartze
in einander geflochtene Krampen
im guͤldenen und 3 rothe Roſen
im ſilbernen Felde als das Stamm-
Wappen dieſer Grafen; eine ro-
the Roſe im ſilbernen Felde, und
ein getheiltes Schild oben ſilbern
mit 2 rothen und unten roth mit
2 ſilbernen Pfaͤhlen, wegen der
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Hau
Herrſchafft Roſenberg. Auf die-
ſem Schilde ſtehen drey gecroͤnte
Helme. Der erſte zeiget den Tra-
chenbergiſchen Adler; der andere
den Gleichiſchen Loͤwen; und der
dritte traͤgt einen halben ſchwartz-
gekleideten Mann zwiſchen zwey
Schwanen-Haͤlſen, wegen Hatz-
feld-Roſenberg.

Hau, ſ. Gehau.
Haube,

Heiſſen die Falckenierer die Kap-
pe, womit der Falcke von ihnen
gehaubet wird, das iſt, die ſie
ihm aufſetzen, damit er deſto ehe
zahm werde. Die Wild-Faͤnge,
oder nur erſt gefangene Falcken,
haubet man erſtlich mit Reuſch-
Hauben, wenn man ſie aber an-
faͤnget zu tragen, ſo werden ſie
recht gehaubet. Wann der Fal-
ckenier den Falcken hauben will,
muß er ſich vorſehen, daß er ihn
nicht mit dem kleinen Finger ins
Genick ſtoſſe; denn ſobald der Vo-
gel gewahr wird, daß man mit
der Hand zu ihm nahet, ſo wirfft
er ſich auf den Ruͤcken, welches
denn eine boͤſe und unartige Ge-
wohnheit iſt. Wenn der Falck
die Feſſeln abſchneiden, und ſich
ledig machen will, oder beiſſet in
die Stange, item in den Hand-
ſchuh, ſo muß man ihme eine Hau-
be mit einem Schnabel-Futter
aufſetzen. Es ſoll aber das Schna-
bel-Futter vornen bey dem Schna-
bel gegen der Naſen auf beyden
Seiten ſeine Lufft-Loͤcher haben,
und derowegen fleißig gemachet
werden, damit der Vogel dadurch
genugſame Lufft haben moͤge. Die
Falckenierer tragen zu ihrem Zei-
chen eine Haube auf den Hut.
Siehe Falckenier.

Haube-
Ritter-Lexic. K k
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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/533>, abgerufen am 22.11.2024.