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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Mel
Melorapta,

Ein Stimmen-Flicker, der seine
Melodien aus allen zusammen
raffet und zusammen stoppelt.

Melos,

Ein musicalisches Stück, oder
die Arbeit, so ein Componist ver-
fertiget.

Melothesia, v. Melopoeia.
Melotheta,

Stimmen-Setzer, ein Compo-
nist, der eine Melodie dichtet und
setzet.

Melpomene,

Eine der 9 Musen, welche den
Nahmen vom Singen hat, und
den Tragödien vorgesetzet war.

Membrane mol a un cheval,

Jst an einem Pferde das zarte
dünne und weiche Häutlein, so
nechst über dem gantzen Hirne
liegt, und lateinisch Pia Mater ge-
nennet wird, welches nicht allein
das Hirn umfasset, sondern sich
auch in die länglichte Fältlein hin-
ein sencket, und alle Löcher der
gantzen Hirnschale umgiebt; es
ist ausserhalb sehr glatt, und mit
einer Feuchtigkeit bedecket, am
andern Theil aber etwas rauh,
und hat allenthalben viel kleine
Blut- und Lufft-Aederlein, wel-
che als Zweiglein dem Hirn seine
Nahrung geben.

Membrane dur,

Jst hingegen das feste und har-
te Häutlein, so zwischen dem obi-
gen und der Hirnschale liegt, du-
ra mater
genennet, so etwas er-
habener ist, damit die Cammern
des Gehirns ihre Bewegung ha-
ben, und also ihrem Amte in Ge-
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Mem
bährung der sinnlichen Geister ge-
nug thun können.

Membres exterieurs du che-
val,

Die äusserlichen Glieder des
Pferdes sind: der Kopff, die Oh-
ren, der Nacken, die Stirn, die
Augen, die Nase, das Maul, die
Leffzen, die Zunge, der Canal, das
Kinn, der Hals, der Leib, das
Wieder-Riß, die Brust, der Rü-
cken, die Groppa, der Bauch,
die Büge, die Flancken, das Ge-
schröt, die Schenckel, die Knie,
Fessel, Knöchel, Köthen, Hüfe,
Würbel, die Haut und Haar, der
Schopf, Mähn und Schweiff,
u. d. m.

Memoire d' un Cavalier,

Ein gut Gedächtniß ist einem
Reuter zu Behaltung der vielen
Lectionen, Vortheln, und dersel-
ben rechtem Gebrauch sehr nöthig,
weil öffters zu Pferde sich was
neues und sonderliches begeben
kan, so wird eine Gegen-Verfas-
sung erfodert, welche in dem
Gedächtniß eingedruckt ist und
bleibt.

Memoire des chevaux,

Gedächtniß der Pferde. Das
gute Gedächtniß wird an vielen
Pferden gespüret, denn sie haben
nicht allein ein allgemeines Ge-
dächtniß wie andere Thiere, son-
dern auch das absonderliche sub-
tile Zurückdencken, daß sie verste-
hen, was man mit ihnen redet;
denn ausser deme würde ein Pferd
nichts von dem wissen, was es in
voriger Zeit gelernet, und würde
man ein Pferd alle Tage von
neuen unterweisen müssen, was
rechts oder lincks, geschwind oder

lang-
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Mel
Melorapta,

Ein Stimmen-Flicker, der ſeine
Melodien aus allen zuſammen
raffet und zuſammen ſtoppelt.

Melos,

Ein muſicaliſches Stuͤck, oder
die Arbeit, ſo ein Componiſt ver-
fertiget.

Melotheſia, v. Melopoeïa.
Melotheta,

Stimmen-Setzer, ein Compo-
niſt, der eine Melodie dichtet und
ſetzet.

Melpomene,

Eine der 9 Muſen, welche den
Nahmen vom Singen hat, und
den Tragoͤdien vorgeſetzet war.

Membrane mol à un cheval,

Jſt an einem Pferde das zarte
duͤnne und weiche Haͤutlein, ſo
nechſt uͤber dem gantzen Hirne
liegt, und lateiniſch Pia Mater ge-
nennet wird, welches nicht allein
das Hirn umfaſſet, ſondern ſich
auch in die laͤnglichte Faͤltlein hin-
ein ſencket, und alle Loͤcher der
gantzen Hirnſchale umgiebt; es
iſt auſſerhalb ſehr glatt, und mit
einer Feuchtigkeit bedecket, am
andern Theil aber etwas rauh,
und hat allenthalben viel kleine
Blut- und Lufft-Aederlein, wel-
che als Zweiglein dem Hirn ſeine
Nahrung geben.

Membrane dur,

Jſt hingegen das feſte und har-
te Haͤutlein, ſo zwiſchen dem obi-
gen und der Hirnſchale liegt, du-
ra mater
genennet, ſo etwas er-
habener iſt, damit die Cammern
des Gehirns ihre Bewegung ha-
ben, und alſo ihrem Amte in Ge-
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Mem
baͤhrung der ſinnlichen Geiſter ge-
nug thun koͤnnen.

Membres exterieurs du che-
val,

Die aͤuſſerlichen Glieder des
Pferdes ſind: der Kopff, die Oh-
ren, der Nacken, die Stirn, die
Augen, die Naſe, das Maul, die
Leffzen, die Zunge, der Canal, das
Kinn, der Hals, der Leib, das
Wieder-Riß, die Bruſt, der Ruͤ-
cken, die Groppa, der Bauch,
die Buͤge, die Flancken, das Ge-
ſchroͤt, die Schenckel, die Knie,
Feſſel, Knoͤchel, Koͤthen, Huͤfe,
Wuͤrbel, die Haut und Haar, der
Schopf, Maͤhn und Schweiff,
u. d. m.

Memoire d’ un Cavalier,

Ein gut Gedaͤchtniß iſt einem
Reuter zu Behaltung der vielen
Lectionen, Vortheln, und derſel-
ben rechtem Gebrauch ſehr noͤthig,
weil oͤffters zu Pferde ſich was
neues und ſonderliches begeben
kan, ſo wird eine Gegen-Verfaſ-
ſung erfodert, welche in dem
Gedaͤchtniß eingedruckt iſt und
bleibt.

Memoire des chevaux,

Gedaͤchtniß der Pferde. Das
gute Gedaͤchtniß wird an vielen
Pferden geſpuͤret, denn ſie haben
nicht allein ein allgemeines Ge-
daͤchtniß wie andere Thiere, ſon-
dern auch das abſonderliche ſub-
tile Zuruͤckdencken, daß ſie verſte-
hen, was man mit ihnen redet;
denn auſſer deme wuͤrde ein Pferd
nichts von dem wiſſen, was es in
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man ein Pferd alle Tage von
neuen unterweiſen muͤſſen, was
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[0758] Mel Mem Melorapta, Ein Stimmen-Flicker, der ſeine Melodien aus allen zuſammen raffet und zuſammen ſtoppelt. Melos, Ein muſicaliſches Stuͤck, oder die Arbeit, ſo ein Componiſt ver- fertiget. Melotheſia, v. Melopoeïa. Melotheta, Stimmen-Setzer, ein Compo- niſt, der eine Melodie dichtet und ſetzet. Melpomene, Eine der 9 Muſen, welche den Nahmen vom Singen hat, und den Tragoͤdien vorgeſetzet war. Membrane mol à un cheval, Jſt an einem Pferde das zarte duͤnne und weiche Haͤutlein, ſo nechſt uͤber dem gantzen Hirne liegt, und lateiniſch Pia Mater ge- nennet wird, welches nicht allein das Hirn umfaſſet, ſondern ſich auch in die laͤnglichte Faͤltlein hin- ein ſencket, und alle Loͤcher der gantzen Hirnſchale umgiebt; es iſt auſſerhalb ſehr glatt, und mit einer Feuchtigkeit bedecket, am andern Theil aber etwas rauh, und hat allenthalben viel kleine Blut- und Lufft-Aederlein, wel- che als Zweiglein dem Hirn ſeine Nahrung geben. Membrane dur, Jſt hingegen das feſte und har- te Haͤutlein, ſo zwiſchen dem obi- gen und der Hirnſchale liegt, du- ra mater genennet, ſo etwas er- habener iſt, damit die Cammern des Gehirns ihre Bewegung ha- ben, und alſo ihrem Amte in Ge- baͤhrung der ſinnlichen Geiſter ge- nug thun koͤnnen. Membres exterieurs du che- val, Die aͤuſſerlichen Glieder des Pferdes ſind: der Kopff, die Oh- ren, der Nacken, die Stirn, die Augen, die Naſe, das Maul, die Leffzen, die Zunge, der Canal, das Kinn, der Hals, der Leib, das Wieder-Riß, die Bruſt, der Ruͤ- cken, die Groppa, der Bauch, die Buͤge, die Flancken, das Ge- ſchroͤt, die Schenckel, die Knie, Feſſel, Knoͤchel, Koͤthen, Huͤfe, Wuͤrbel, die Haut und Haar, der Schopf, Maͤhn und Schweiff, u. d. m. Memoire d’ un Cavalier, Ein gut Gedaͤchtniß iſt einem Reuter zu Behaltung der vielen Lectionen, Vortheln, und derſel- ben rechtem Gebrauch ſehr noͤthig, weil oͤffters zu Pferde ſich was neues und ſonderliches begeben kan, ſo wird eine Gegen-Verfaſ- ſung erfodert, welche in dem Gedaͤchtniß eingedruckt iſt und bleibt. Memoire des chevaux, Gedaͤchtniß der Pferde. Das gute Gedaͤchtniß wird an vielen Pferden geſpuͤret, denn ſie haben nicht allein ein allgemeines Ge- daͤchtniß wie andere Thiere, ſon- dern auch das abſonderliche ſub- tile Zuruͤckdencken, daß ſie verſte- hen, was man mit ihnen redet; denn auſſer deme wuͤrde ein Pferd nichts von dem wiſſen, was es in voriger Zeit gelernet, und wuͤrde man ein Pferd alle Tage von neuen unterweiſen muͤſſen, was rechts oder lincks, geſchwind oder lang-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/758>, abgerufen am 22.11.2024.