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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Mim
Körner heraus, mache sie trocken,
stosse sie, und glüe sodenn dieses
Pulver in einem irdenen Topff
wohl aus, bis es braun wird,
reibe oder stosse es hierauf wieder
zu einem zarten Pulver. Von
diesem Pulver nimm ein Loth,
Aron-Wurtzel ein halb Loth, und
ein Nössel Wein, lasse es unter
einander gemischt zwölff Stun-
den stehen, hernach gieß es dem
Pferd auf einmal ein, und bewe-
ge das Pferd eine halbe oder gan-
tze Stunde darauf. Oder nimm
Zittwer ein Loth, Honig vier Loth,
Wein ein Maaß, lasse es wohl
mit einander sieden, und gieß es
dem Roß auf einmal ein. Das
Pferd soll einen warmen, trocke-
nen und heitern Stall und eine
gute Streue haben, auch wohl
zugedeckt seyn; man soll auch das-
selbe alle Morgen vor der Fütte-
rung wohl bewegen, daß es schwi-
tze, hernach solchen Schweiß wohl
abreiben und trocknen. Das
Futter soll nicht so gar überflüßig
seyn, rothe Kichern, Gersten,
Foenum Graecum, Kleyen-Klümp-
lein mit Honig und Saltz gemacht,
Kleyen mit gestossenen Lerchen-
oder Weiden-Schwamm, Ca-
pern-Wurtz, Eppich, Feigboh-
nen, Rettig-Blätter und Kohl-
Kraut vermischt. Der Tranck
soll Wasser seyn, worinnen Fen-
chel, Foenum Graecum, Eppich-
Wurtz, Fenchel-Wurtz, Färber-
Röthe, Schwalben-Wurtz,
Braun-Wurtz, Salpeter, Wein-
stein etc. gesotten worden.

Mimesis,

Nachahmung, wird in der mu-
sicalischen Composition genennet,
wenn ein gewisses Thema in einer
[Spaltenumbruch]

Mir
Stimme immer wiederholet
wird.

Mines d' un Cavalier,

Die Geberden eines Ritters
sollen seyn, wohlanständig, fer-
tig, mit gutem Bedacht, ohne
zappelndes Uibereilen, aus wel-
chen dann desto leichter ein ge-
schicklicher, vortheilhaffter An-
und Hand-Griff entstehet. Voy.
Gestes.

Minima,

Wird die halbschlägige Note
genennet, weil sie die kleineste un-
ter den weissen und offenen ist.

Minuetta, v. Menuet.
Minuritio,

Bedeutet eigentlich das Zwit-
schern und Pipeln der kleinen
Vögel; in der Music aber braucht
man es von dem behenden und
hohen Singen der Discantisten,
welche jene gleichsam nachahmen.
Sodenn ist es auch eine musica-
lische Zierath und eben so viel als
Diminutio notarum, wovon oben
an seinem Orte.

Mirakkerbachi,

Heist der Ober-Stall-Meister
des Königs in Persien, welcher
die Aufsicht über die Königliche
Marställe hat, und eine von den
höchsten Chargen bey Hofe ist.

Mirandola,

Hertzogthum in Jtalien, wel-
ches zwischen dem Ferrarischen und
Mantuanischen Gebiete liegt.
Es ist sehr fruchtbar an Getreide,
Wein und Garten-Früchten, und
hatte ehemals seine besondern Her-
tzoge aus dem Hause Pico, wel-
che allda residirten, und den Rö-

mischen

[Spaltenumbruch]

Mim
Koͤrner heraus, mache ſie trocken,
ſtoſſe ſie, und gluͤe ſodenn dieſes
Pulver in einem irdenen Topff
wohl aus, bis es braun wird,
reibe oder ſtoſſe es hierauf wieder
zu einem zarten Pulver. Von
dieſem Pulver nimm ein Loth,
Aron-Wurtzel ein halb Loth, und
ein Noͤſſel Wein, laſſe es unter
einander gemiſcht zwoͤlff Stun-
den ſtehen, hernach gieß es dem
Pferd auf einmal ein, und bewe-
ge das Pferd eine halbe oder gan-
tze Stunde darauf. Oder nimm
Zittwer ein Loth, Honig vier Loth,
Wein ein Maaß, laſſe es wohl
mit einander ſieden, und gieß es
dem Roß auf einmal ein. Das
Pferd ſoll einen warmen, trocke-
nen und heitern Stall und eine
gute Streue haben, auch wohl
zugedeckt ſeyn; man ſoll auch daſ-
ſelbe alle Morgen vor der Fuͤtte-
rung wohl bewegen, daß es ſchwi-
tze, hernach ſolchen Schweiß wohl
abreiben und trocknen. Das
Futter ſoll nicht ſo gar uͤberfluͤßig
ſeyn, rothe Kichern, Gerſten,
Fœnum Græcum, Kleyen-Kluͤmp-
lein mit Honig und Saltz gemacht,
Kleyen mit geſtoſſenen Lerchen-
oder Weiden-Schwamm, Ca-
pern-Wurtz, Eppich, Feigboh-
nen, Rettig-Blaͤtter und Kohl-
Kraut vermiſcht. Der Tranck
ſoll Waſſer ſeyn, worinnen Fen-
chel, Fœnum Græcum, Eppich-
Wurtz, Fenchel-Wurtz, Faͤrber-
Roͤthe, Schwalben-Wurtz,
Braun-Wurtz, Salpeter, Wein-
ſtein ꝛc. geſotten worden.

Mimeſis,

Nachahmung, wird in der mu-
ſicaliſchen Compoſition genennet,
wenn ein gewiſſes Thema in einer
[Spaltenumbruch]

Mir
Stimme immer wiederholet
wird.

Mines d’ un Cavalier,

Die Geberden eines Ritters
ſollen ſeyn, wohlanſtaͤndig, fer-
tig, mit gutem Bedacht, ohne
zappelndes Uibereilen, aus wel-
chen dann deſto leichter ein ge-
ſchicklicher, vortheilhaffter An-
und Hand-Griff entſtehet. Voy.
Geſtes.

Minima,

Wird die halbſchlaͤgige Note
genennet, weil ſie die kleineſte un-
ter den weiſſen und offenen iſt.

Minuetta, v. Menuet.
Minuritio,

Bedeutet eigentlich das Zwit-
ſchern und Pipeln der kleinen
Voͤgel; in der Muſic aber braucht
man es von dem behenden und
hohen Singen der Diſcantiſten,
welche jene gleichſam nachahmen.
Sodenn iſt es auch eine muſica-
liſche Zierath und eben ſo viel als
Diminutio notarum, wovon oben
an ſeinem Orte.

Mirakkerbachi,

Heiſt der Ober-Stall-Meiſter
des Koͤnigs in Perſien, welcher
die Aufſicht uͤber die Koͤnigliche
Marſtaͤlle hat, und eine von den
hoͤchſten Chargen bey Hofe iſt.

Mirandola,

Hertzogthum in Jtalien, wel-
ches zwiſchen dem Ferrariſchen und
Mantuaniſchen Gebiete liegt.
Es iſt ſehr fruchtbar an Getreide,
Wein und Garten-Fruͤchten, und
hatte ehemals ſeine beſondern Her-
tzoge aus dem Hauſe Pico, wel-
che allda reſidirten, und den Roͤ-

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[0768] Mim Mir Koͤrner heraus, mache ſie trocken, ſtoſſe ſie, und gluͤe ſodenn dieſes Pulver in einem irdenen Topff wohl aus, bis es braun wird, reibe oder ſtoſſe es hierauf wieder zu einem zarten Pulver. Von dieſem Pulver nimm ein Loth, Aron-Wurtzel ein halb Loth, und ein Noͤſſel Wein, laſſe es unter einander gemiſcht zwoͤlff Stun- den ſtehen, hernach gieß es dem Pferd auf einmal ein, und bewe- ge das Pferd eine halbe oder gan- tze Stunde darauf. Oder nimm Zittwer ein Loth, Honig vier Loth, Wein ein Maaß, laſſe es wohl mit einander ſieden, und gieß es dem Roß auf einmal ein. Das Pferd ſoll einen warmen, trocke- nen und heitern Stall und eine gute Streue haben, auch wohl zugedeckt ſeyn; man ſoll auch daſ- ſelbe alle Morgen vor der Fuͤtte- rung wohl bewegen, daß es ſchwi- tze, hernach ſolchen Schweiß wohl abreiben und trocknen. Das Futter ſoll nicht ſo gar uͤberfluͤßig ſeyn, rothe Kichern, Gerſten, Fœnum Græcum, Kleyen-Kluͤmp- lein mit Honig und Saltz gemacht, Kleyen mit geſtoſſenen Lerchen- oder Weiden-Schwamm, Ca- pern-Wurtz, Eppich, Feigboh- nen, Rettig-Blaͤtter und Kohl- Kraut vermiſcht. Der Tranck ſoll Waſſer ſeyn, worinnen Fen- chel, Fœnum Græcum, Eppich- Wurtz, Fenchel-Wurtz, Faͤrber- Roͤthe, Schwalben-Wurtz, Braun-Wurtz, Salpeter, Wein- ſtein ꝛc. geſotten worden. Mimeſis, Nachahmung, wird in der mu- ſicaliſchen Compoſition genennet, wenn ein gewiſſes Thema in einer Stimme immer wiederholet wird. Mines d’ un Cavalier, Die Geberden eines Ritters ſollen ſeyn, wohlanſtaͤndig, fer- tig, mit gutem Bedacht, ohne zappelndes Uibereilen, aus wel- chen dann deſto leichter ein ge- ſchicklicher, vortheilhaffter An- und Hand-Griff entſtehet. Voy. Geſtes. Minima, Wird die halbſchlaͤgige Note genennet, weil ſie die kleineſte un- ter den weiſſen und offenen iſt. Minuetta, v. Menuet. Minuritio, Bedeutet eigentlich das Zwit- ſchern und Pipeln der kleinen Voͤgel; in der Muſic aber braucht man es von dem behenden und hohen Singen der Diſcantiſten, welche jene gleichſam nachahmen. Sodenn iſt es auch eine muſica- liſche Zierath und eben ſo viel als Diminutio notarum, wovon oben an ſeinem Orte. Mirakkerbachi, Heiſt der Ober-Stall-Meiſter des Koͤnigs in Perſien, welcher die Aufſicht uͤber die Koͤnigliche Marſtaͤlle hat, und eine von den hoͤchſten Chargen bey Hofe iſt. Mirandola, Hertzogthum in Jtalien, wel- ches zwiſchen dem Ferrariſchen und Mantuaniſchen Gebiete liegt. Es iſt ſehr fruchtbar an Getreide, Wein und Garten-Fruͤchten, und hatte ehemals ſeine beſondern Her- tzoge aus dem Hauſe Pico, wel- che allda reſidirten, und den Roͤ- miſchen

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/768>, abgerufen am 22.11.2024.