Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Nac nil fange, das Hinwegfangen garniemanden schade, noch die Lust störe. Nacht-Netze, s. Nacht- Garn. Nacken, v. Chignon. Naenia, Naeniae, War bey den Alten ein beson- Nafiri, Jst ein Blas-Jnstrument oder le Nager des chevaux, Das Schwimmen der Pferde. Nar und geschickter zu machen, so ha-be im 2 Theil der Pferd-Anatomie p. 1142 eine gute Hülfleistung be- schrieben. Nags, Nennen die Engelländer die Nain, cheval nain, Ein Zwerg-Pferd, ist gar eine les Narines des chevaux, Die Nasenlöcher an den Pfer- der-
[Spaltenumbruch] Nac nil fange, das Hinwegfangen garniemanden ſchade, noch die Luſt ſtoͤre. Nacht-Netze, ſ. Nacht- Garn. Nacken, v. Chignon. Nænia, Næniæ, War bey den Alten ein beſon- Nafiri, Jſt ein Blas-Jnſtrument oder le Nager des chevaux, Das Schwimmen der Pferde. Nar und geſchickter zu machen, ſo ha-be im 2 Theil der Pferd-Anatomie p. 1142 eine gute Huͤlfleiſtung be- ſchrieben. Nags, Nennen die Engellaͤnder die Nain, cheval nain, Ein Zwerg-Pferd, iſt gar eine les Narines des chevaux, Die Naſenloͤcher an den Pfer- der-
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Nac
Nar
nil fange, das Hinwegfangen gar
niemanden ſchade, noch die Luſt
ſtoͤre.
Nacht-Netze, ſ. Nacht-
Garn.
Nacken, v. Chignon.
Nænia, Næniæ,
War bey den Alten ein beſon-
deres Trauer-Carmen, ſo den Nah-
men von der Dea Nænia hat, und
bey den Begraͤbniſſen der Roͤmer
dem Verſtorbenen zum Lobe von
den Præficis pflegte abgeſungen
zu werden. Es ſoll ſeine Erfin-
dung von dem Simonide haben;
war aber meiſtens, nach der Roͤ-
mer Gewohnheit, ein ſchlech-
tes und alberes Gemaͤchte; daher
man ihm denn auch bey vorneh-
men Leichen mit einer beſondern
Jnſtrumental-Muſic zu Huͤlfe zu
kommen ſuchte. Einige wollen,
es ſey nur bey deren Beſtattung
uͤblich geweſen, welche keine Freun-
de nach ſich gelaſſen, welches aber
nicht erweislich; alſo wird es am
ſicherſten fuͤr etwas allgemeines
gehalten, ſo bey Aus- und Fort-
tragung ieder Leiche, wie bey uns
noch die Lieder bey der Proceßion,
pflegte abgeſungen zu werden.
Nafiri,
Jſt ein Blas-Jnſtrument oder
Trompete bey den Oſt-Jndianern.
le Nager des chevaux,
Das Schwimmen der Pferde.
Solches iſt den Soldaten und
andern Reiſenden eine ſehr nuͤtz-
liche und nothwendige Sache,
und obgleich die Pferde wie die
Hunde von Natur ſchwimmen,
ſo iſt doch immer eines beſſer und
dauerhaffter als das andere; ſol-
che aber darinnen noch leichter
und geſchickter zu machen, ſo ha-
be im 2 Theil der Pferd-Anatomie
p. 1142 eine gute Huͤlfleiſtung be-
ſchrieben.
Nags,
Nennen die Engellaͤnder die
gar kleinen Pferdgen, welche hin
und wieder in Menge erzogen
werden, und fuͤr junge Herren
ſehr beqvem zu reiten ſind, deren
ſich auch oͤffters hohe Officiers in
Belagerungen zu bedienen wiſſen,
wenn ſie in Aprochen commandi-
ren muͤſſen, welches dann com-
mod und auch ſicher iſt, damit
ſie von den Belagerern nicht koͤn-
nen geſehen werden, als wie auf
einem groſſen Pferd, dahero ſie
auch ſehr theuer bezahlt werden,
abſonderlich wann ſie recht klein
und doch dabey unterſetzt ſind.
Nain, cheval nain,
Ein Zwerg-Pferd, iſt gar eine
beſondere Art von Pferden, ſo
man aber wenig findet. Sie ſind
von Kopf, Hals, Schultern und
gantzen Leib formirt, wie das groſ-
ſe Pferd, haben aber Dachs-Fuͤſ-
ſe und halb ſo lange Schenckel,
als ein anders Pferd, dahero ſie
auch Zwerge genennet werden; zu
Eis-Gruben, einer Stadt in
Maͤhren, an den Oeſterreichiſchen
Grentzen, iſt eine trefliche Stu-
terey, ſo dem Fuͤrſten von Lichten-
ſtein gehoͤrig, wo man ehedeſſen
dergleichen rare Zwerg-Pferde ge-
zogẽn, ſo aber abkommen, und nir-
gends mehr zu finden ſind.
les Narines des chevaux,
Die Naſenloͤcher an den Pfer-
den ſolten ſeyn weit und aufgebla-
ſen, dieſes bedeutet ein hitzig,
freudig und behertztes Pferd, ſon-
der-
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