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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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verturen schliessen nach dem Alle-
gro,
oder zweyten Theile der Ou-
verture,
wiederum mit einem
kurtzen Lentement, oder ernsthaf-
ten Satze. Jhr Character ist die
Edelmuth. Bey dem ersten Thei-
le einer guten Ouverture empfin-
det man eine sonderbare Erhe-
bung des Gemüths; bey dem zwey-
ten breiten sich die Geister in al-
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ler Wollust aus, und wenn ein
ernsthafter Schluß erfolget, samm-
len und ziehen sie sich wieder in ih-
ren gewöhnlichen ruhigen Sitz.

Oüyes,

Die Oeffnung an beyden Sei-
ten des Steges auf Violinen, Vi-
oldigamben u. d. g.

P.
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Pabst,

DAs Ober-Haupt der Römisch-
Catholischen Kirche, welche
Jhro Päbstliche Heiligkeit, wie
auch der heilige Vater tituliret
wird, dessen Residentz ist zu Rom,
und wird er von den Römisch-
Catholischen als oberster Bischoff
der Kirche und Christi Stathal-
ter auf Erden angesehen; wel-
ches Ansehen ihm aber weder die
Protestantische Religions-Ver-
wandten, noch die Griechische
Kirche zugestehet. Das Päbst-
liche Wappen ist blau mit einem
güldenen Balcken durchgezogen,
über welchem ein güldener Stern,
unten aber 3 güldene Hügel er-
scheinen, und oben auf dem
Schilde ruhet die dreyfache Kro-
ne, dahinter 2 Schlüssel, ein sil-
berner und güldener liegen.

Pa-da,

Jst ein Aufmunterungs-Wort
auf der Manege, um dadurch
dem Pferde in Levaden, Cour-
betten und Sätzen, die Hülffe
mit der Stimme zu geben, und be-
stehet in 2 Tacten oder Bewegun-
gen, wornach sich ein Pferd vorn
erheben, hinten gleich nachsetzen,
die Tempi observiren, und nicht
[Spaltenumbruch] einen Pas geschwinde, den andern
langsam machen muß, welches
kein Ansehen hat, auch weder
Kunst noch Geschicklichkeit zeiget.

Paderborn,

Hauptstadt eines Bißthums
im Westphälischen Kreise, wel-
ches zwischen den Grafschafften
Lippe, Rietberg und Waldeck,
Nieder-Hessen, der Abtey Cor-
vey, dem Hertzogthum Westpha-
len und den Braunschweigischen
Landen lieget. Die Stadt ist ei-
ne ziemlich grosse und befestigte
Hansee-Stadt an der Lippe, 8
Meilen von Cassel, und hat eine
1616 gestifftete Universität. Wo
die Lippe und Alme zusammen
fliessen, ist des Bischoffs Residentz-
Schloß Nienhaus gelegen. Der
Bischoff ist ein Suffraganeus des
Ertz-Stifftes Mayntz und ein
Fürst des Reichs. Das Dom-
Capitel bestehet aus 24 Canoni-
cis,
welche alle ihre 16 Ahnen er-
weisen, auf einer Universität in
Franckreich oder Jtalien studiret,
und das 21 Jahr erreichet haben
müssen. Der Bischoff zu Pader-
born führet im Wappen ein gül-
denes Creutz im rothen Felde, we-
gen des Stiffts Paderborn; und

ein

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Ouv
verturen ſchlieſſen nach dem Alle-
gro,
oder zweyten Theile der Ou-
verture,
wiederum mit einem
kurtzen Lentement, oder ernſthaf-
ten Satze. Jhr Character iſt die
Edelmuth. Bey dem erſten Thei-
le einer guten Ouverture empfin-
det man eine ſonderbare Erhe-
bung des Gemuͤths; bey dem zwey-
ten breiten ſich die Geiſter in al-
[Spaltenumbruch]
Ouy
ler Wolluſt aus, und wenn ein
ernſthafter Schluß erfolget, ſam̃-
len und ziehen ſie ſich wieder in ih-
ren gewoͤhnlichen ruhigen Sitz.

Oüyes,

Die Oeffnung an beyden Sei-
ten des Steges auf Violinen, Vi-
oldigamben u. d. g.

P.
[Spaltenumbruch]
Pabſt,

DAs Ober-Haupt der Roͤmiſch-
Catholiſchen Kirche, welche
Jhro Paͤbſtliche Heiligkeit, wie
auch der heilige Vater tituliret
wird, deſſen Reſidentz iſt zu Rom,
und wird er von den Roͤmiſch-
Catholiſchen als oberſter Biſchoff
der Kirche und Chriſti Stathal-
ter auf Erden angeſehen; wel-
ches Anſehen ihm aber weder die
Proteſtantiſche Religions-Ver-
wandten, noch die Griechiſche
Kirche zugeſtehet. Das Paͤbſt-
liche Wappen iſt blau mit einem
guͤldenen Balcken durchgezogen,
uͤber welchem ein guͤldener Stern,
unten aber 3 guͤldene Huͤgel er-
ſcheinen, und oben auf dem
Schilde ruhet die dreyfache Kro-
ne, dahinter 2 Schluͤſſel, ein ſil-
berner und guͤldener liegen.

Pa-da,

Jſt ein Aufmunterungs-Wort
auf der Manege, um dadurch
dem Pferde in Levaden, Cour-
betten und Saͤtzen, die Huͤlffe
mit der Stimme zu geben, und be-
ſtehet in 2 Tacten oder Bewegun-
gen, wornach ſich ein Pferd vorn
erheben, hinten gleich nachſetzen,
die Tempi obſerviren, und nicht
[Spaltenumbruch] einen Pas geſchwinde, den andern
langſam machen muß, welches
kein Anſehen hat, auch weder
Kunſt noch Geſchicklichkeit zeiget.

Paderborn,

Hauptſtadt eines Bißthums
im Weſtphaͤliſchen Kreiſe, wel-
ches zwiſchen den Grafſchafften
Lippe, Rietberg und Waldeck,
Nieder-Heſſen, der Abtey Cor-
vey, dem Hertzogthum Weſtpha-
len und den Braunſchweigiſchen
Landen lieget. Die Stadt iſt ei-
ne ziemlich groſſe und befeſtigte
Hanſee-Stadt an der Lippe, 8
Meilen von Caſſel, und hat eine
1616 geſtifftete Univerſitaͤt. Wo
die Lippe und Alme zuſammen
flieſſen, iſt des Biſchoffs Reſidentz-
Schloß Nienhaus gelegen. Der
Biſchoff iſt ein Suffraganeus des
Ertz-Stifftes Mayntz und ein
Fuͤrſt des Reichs. Das Dom-
Capitel beſtehet aus 24 Canoni-
cis,
welche alle ihre 16 Ahnen er-
weiſen, auf einer Univerſitaͤt in
Franckreich oder Jtalien ſtudiret,
und das 21 Jahr erreichet haben
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gen des Stiffts Paderborn; und

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[0860] Ouv Ouy verturen ſchlieſſen nach dem Alle- gro, oder zweyten Theile der Ou- verture, wiederum mit einem kurtzen Lentement, oder ernſthaf- ten Satze. Jhr Character iſt die Edelmuth. Bey dem erſten Thei- le einer guten Ouverture empfin- det man eine ſonderbare Erhe- bung des Gemuͤths; bey dem zwey- ten breiten ſich die Geiſter in al- ler Wolluſt aus, und wenn ein ernſthafter Schluß erfolget, ſam̃- len und ziehen ſie ſich wieder in ih- ren gewoͤhnlichen ruhigen Sitz. Oüyes, Die Oeffnung an beyden Sei- ten des Steges auf Violinen, Vi- oldigamben u. d. g. P. Pabſt, DAs Ober-Haupt der Roͤmiſch- Catholiſchen Kirche, welche Jhro Paͤbſtliche Heiligkeit, wie auch der heilige Vater tituliret wird, deſſen Reſidentz iſt zu Rom, und wird er von den Roͤmiſch- Catholiſchen als oberſter Biſchoff der Kirche und Chriſti Stathal- ter auf Erden angeſehen; wel- ches Anſehen ihm aber weder die Proteſtantiſche Religions-Ver- wandten, noch die Griechiſche Kirche zugeſtehet. Das Paͤbſt- liche Wappen iſt blau mit einem guͤldenen Balcken durchgezogen, uͤber welchem ein guͤldener Stern, unten aber 3 guͤldene Huͤgel er- ſcheinen, und oben auf dem Schilde ruhet die dreyfache Kro- ne, dahinter 2 Schluͤſſel, ein ſil- berner und guͤldener liegen. Pa-da, Jſt ein Aufmunterungs-Wort auf der Manege, um dadurch dem Pferde in Levaden, Cour- betten und Saͤtzen, die Huͤlffe mit der Stimme zu geben, und be- ſtehet in 2 Tacten oder Bewegun- gen, wornach ſich ein Pferd vorn erheben, hinten gleich nachſetzen, die Tempi obſerviren, und nicht einen Pas geſchwinde, den andern langſam machen muß, welches kein Anſehen hat, auch weder Kunſt noch Geſchicklichkeit zeiget. Paderborn, Hauptſtadt eines Bißthums im Weſtphaͤliſchen Kreiſe, wel- ches zwiſchen den Grafſchafften Lippe, Rietberg und Waldeck, Nieder-Heſſen, der Abtey Cor- vey, dem Hertzogthum Weſtpha- len und den Braunſchweigiſchen Landen lieget. Die Stadt iſt ei- ne ziemlich groſſe und befeſtigte Hanſee-Stadt an der Lippe, 8 Meilen von Caſſel, und hat eine 1616 geſtifftete Univerſitaͤt. Wo die Lippe und Alme zuſammen flieſſen, iſt des Biſchoffs Reſidentz- Schloß Nienhaus gelegen. Der Biſchoff iſt ein Suffraganeus des Ertz-Stifftes Mayntz und ein Fuͤrſt des Reichs. Das Dom- Capitel beſtehet aus 24 Canoni- cis, welche alle ihre 16 Ahnen er- weiſen, auf einer Univerſitaͤt in Franckreich oder Jtalien ſtudiret, und das 21 Jahr erreichet haben muͤſſen. Der Biſchoff zu Pader- born fuͤhret im Wappen ein guͤl- denes Creutz im rothen Felde, we- gen des Stiffts Paderborn; und ein

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/860>, abgerufen am 22.11.2024.