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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Rha
den. Sie sind gemeiniglich be-
deckt, also, daß man des Win-
ters und im Regen trocken dar-
auf reuten könne, dabey aber
doch auch mit einem schönen, offe-
nen, ebenen, und mit Sand an-
gefüllten Platz unter freyem Him-
mel versehen, auf welchen bey gu-
tem Wetter die Pferde zugeritten,
getummelt, und die Scholaren
im Reuten exerciret werden.
Sonderlich hat man auf Acade-
mien und an Höfen kostbare er-
bauete Reut-Häuser, die mit Ge-
mählden, Gängen, auch grossen
Spiegeln versehen seyn, in wel-
chen zugleich ein oder mehr Car-
rieres
zu finden, auf welchen man
nach den Kopf und Ring rennen,
Carrousel halten, und andere Rit-
terliche Exercitia verrichten kan,
worzu man viel Instrumenta der
Equipage und Reutzeuge benöthi-
get ist; denn iedes unter seinen
Nahmen zu suchen und zu finden
ist.

Rhapsodi,

Hiessen die, so des Homeri Ge-
dichte auf den Theatris recitirten,
und zwar deswegen, weil sie Rabdous
oder Gerten dabey in der Hand
hielten. Wenn sie die Iliadem ge-
sungen, sollen sie roth, und bey
der Odyssea blau gekleidet gewe-
sen seyn.

Rhythmica,

Jst die Abmessung und ordent-
liche Einrichtung der Zeit und
Bewegung in der melodischen
Wissenschafft, wie langsam oder
geschwind solche seyn soll, welche
wir insgemein den Taet nennen.
Die Ordnung dieser Zeitmaasse
ist zweyerley Art: die erste Art
nennen die Frantzosen la Mesure,
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Rib
die zweyte aber le Mouvement.
Die Jtaliener heissen das erste la
Battuta
den Tactschlag, und das
zweyte zeigen sie gemeiniglich mit
Beywörtlein: Affettuoso, con dis-
crezione, col spirito &c.
an.

Rhythmopoeia,

Jst die Zusammenfügung und
übrige Einrichtung der Klang-
Füsse in der Music, welche die
Länge und Kürtze derselben unter-
suchet.

Rhythmus,

Jst in der Prosodie eine gewisse
Abmessung oder Abzehlung in An-
sehung derselben Länge und Kürtze.
Jn der Music ist es die Abmes-
sung der Klänge nach ihrer Länge
und Kürtze. Denn was in der
Dichtkunst die Füsse, solches stel-
len die Rhythmi in der Ton-Kunst
vor, daher sie Klang-Füsse genen-
net werden. Und derselben hat
die Music weit mehrere, als die
Poesie.

Ribatter,

Fortrutschen oder nachsetzen,
das ist, wenn ein Pferd in Cour-
betten sich vorn erhebt, alsbald
mit den hintern Füssen ribattiret
oder nachsetzet, und hinten nicht
zurückbleibt, nachdem die vor-
dern Füsse haben die Erde berüh-
ret, durch vorgesetzte und ordent-
liche Wiederholungen.

Ribattuta,

Zurückschlagung, ist ein musi-
calischer Zierath, welcher in einer
punctirten und bedächtlich abge-
stossenen Umwechselung zweener
neben einander liegenden Klänge
bestehet, dabey man immer auf
den untersten und längsten, als
einen Ruhe-Punct, wiederkehret
und Fuß fasset.

Ribe-

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Rha
den. Sie ſind gemeiniglich be-
deckt, alſo, daß man des Win-
ters und im Regen trocken dar-
auf reuten koͤnne, dabey aber
doch auch mit einem ſchoͤnen, offe-
nen, ebenen, und mit Sand an-
gefuͤllten Platz unter freyem Him-
mel verſehen, auf welchen bey gu-
tem Wetter die Pferde zugeritten,
getummelt, und die Scholaren
im Reuten exerciret werden.
Sonderlich hat man auf Acade-
mien und an Hoͤfen koſtbare er-
bauete Reut-Haͤuſer, die mit Ge-
maͤhlden, Gaͤngen, auch groſſen
Spiegeln verſehen ſeyn, in wel-
chen zugleich ein oder mehr Car-
rieres
zu finden, auf welchen man
nach den Kopf und Ring rennen,
Carrouſel halten, und andere Rit-
terliche Exercitia verrichten kan,
worzu man viel Inſtrumenta der
Equipage und Reutzeuge benoͤthi-
get iſt; denn iedes unter ſeinen
Nahmen zu ſuchen und zu finden
iſt.

Rhapſodi,

Hieſſen die, ſo des Homeri Ge-
dichte auf den Theatris recitirten,
und zwar deswegen, weil ſie ῥάβδους
oder Gerten dabey in der Hand
hielten. Wenn ſie die Iliadem ge-
ſungen, ſollen ſie roth, und bey
der Odyſſea blau gekleidet gewe-
ſen ſeyn.

Rhythmica,

Jſt die Abmeſſung und ordent-
liche Einrichtung der Zeit und
Bewegung in der melodiſchen
Wiſſenſchafft, wie langſam oder
geſchwind ſolche ſeyn ſoll, welche
wir insgemein den Taet nennen.
Die Ordnung dieſer Zeitmaaſſe
iſt zweyerley Art: die erſte Art
nennen die Frantzoſen la Meſure,
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Rib
die zweyte aber le Mouvement.
Die Jtaliener heiſſen das erſte la
Battuta
den Tactſchlag, und das
zweyte zeigen ſie gemeiniglich mit
Beywoͤrtlein: Affettuoſo, con diſ-
crezione, col ſpirito &c.
an.

Rhythmopoeïa,

Jſt die Zuſammenfuͤgung und
uͤbrige Einrichtung der Klang-
Fuͤſſe in der Muſic, welche die
Laͤnge und Kuͤrtze derſelben unter-
ſuchet.

Rhythmus,

Jſt in der Proſodie eine gewiſſe
Abmeſſung oder Abzehlung in An-
ſehung derſelben Laͤnge und Kuͤrtze.
Jn der Muſic iſt es die Abmeſ-
ſung der Klaͤnge nach ihrer Laͤnge
und Kuͤrtze. Denn was in der
Dichtkunſt die Fuͤſſe, ſolches ſtel-
len die Rhythmi in der Ton-Kunſt
vor, daher ſie Klang-Fuͤſſe genen-
net werden. Und derſelben hat
die Muſic weit mehrere, als die
Poeſie.

Ribatter,

Fortrutſchen oder nachſetzen,
das iſt, wenn ein Pferd in Cour-
betten ſich vorn erhebt, alsbald
mit den hintern Fuͤſſen ribattiret
oder nachſetzet, und hinten nicht
zuruͤckbleibt, nachdem die vor-
dern Fuͤſſe haben die Erde beruͤh-
ret, durch vorgeſetzte und ordent-
liche Wiederholungen.

Ribattuta,

Zuruͤckſchlagung, iſt ein muſi-
caliſcher Zierath, welcher in einer
punctirten und bedaͤchtlich abge-
ſtoſſenen Umwechſelung zweener
neben einander liegenden Klaͤnge
beſtehet, dabey man immer auf
den unterſten und laͤngſten, als
einen Ruhe-Punct, wiederkehret
und Fuß faſſet.

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/993>, abgerufen am 22.11.2024.