Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die XXIII. Anmerckung. (gg)Jn Jtalien thut manacht zunehmen ist wohl, daß man sich mit einem eige- nen Sattel und Pferde-Gezeug be- denckt, und sich nicht leicht (hh) in die Betten legt. Die Cambiatur ist sehr beqvem, wenn man von Rom wie- der zurücke gehet, nach Rom aber mit einem Vetturino. Wenn man im finstern reiset, ist nicht gut der er- ste zu seyn; man thut am besten, wenn man den Postillon vor sich ge- hen lässet. Auf Posten muß manWegen der Posten; bey Tage schlafen, so ist nicht leicht Unglück wegen des Umwerffens zu befahren. Die beste Gelegenheit fast aller Orten ist (ausgenommen in Holland, da man auf Treckshuy- ten, so von einem oder zwey Pfer- den gezogen werden, gemächlich zu Wasser reiset) mit denen Posten zu gehen, es dienet der Gesundheit; man wird zu Fatiguen besser gewöh- net; man gewinnet die Zeit, und träget denen Unkosten nach, wenig mehr aus, als wenn man mit der Land-Gutsche oder Diligence fähret.auf der See, we- gen der Wenn man zur See reiset, so muß man
Die XXIII. Anmerckung. (gg)Jn Jtalien thut manacht zunehmen iſt wohl, daß man ſich mit einem eige- nen Sattel und Pferde-Gezeug be- denckt, und ſich nicht leicht (hh) in die Betten legt. Die Cambiatur iſt ſehr beqvem, wenn man von Rom wie- der zuruͤcke gehet, nach Rom aber mit einem Vetturino. Wenn man im finſtern reiſet, iſt nicht gut der er- ſte zu ſeyn; man thut am beſten, wenn man den Poſtillon vor ſich ge- hen laͤſſet. Auf Poſten muß manWegen der Poſten; bey Tage ſchlafen, ſo iſt nicht leicht Ungluͤck wegen des Umwerffens zu befahren. Die beſte Gelegenheit faſt aller Orten iſt (ausgenommen in Holland, da man auf Treckſhuy- ten, ſo von einem oder zwey Pfer- den gezogen werden, gemaͤchlich zu Waſſer reiſet) mit denen Poſten zu gehen, es dienet der Geſundheit; man wird zu Fatiguen beſſer gewoͤh- net; man gewinnet die Zeit, und traͤget denen Unkoſten nach, wenig mehr aus, als wenn man mit der Land-Gutſche oder Diligence faͤhret.auf der See, we- gen der Wenn man zur See reiſet, ſo muß man
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Die XXIII. Anmerckung.
⁽gg⁾
Jn Jtalien thut man
wohl, daß man ſich mit einem eige-
nen Sattel und Pferde-Gezeug be-
denckt, und ſich nicht leicht
⁽hh⁾
in die
Betten legt. Die Cambiatur iſt ſehr
beqvem, wenn man von Rom wie-
der zuruͤcke gehet, nach Rom aber
mit einem Vetturino. Wenn man
im finſtern reiſet, iſt nicht gut der er-
ſte zu ſeyn; man thut am beſten,
wenn man den Poſtillon vor ſich ge-
hen laͤſſet. Auf Poſten muß man
bey Tage ſchlafen, ſo iſt nicht leicht
Ungluͤck wegen des Umwerffens zu
befahren. Die beſte Gelegenheit
faſt aller Orten iſt (ausgenommen
in Holland, da man auf Treckſhuy-
ten, ſo von einem oder zwey Pfer-
den gezogen werden, gemaͤchlich zu
Waſſer reiſet) mit denen Poſten zu
gehen, es dienet der Geſundheit;
man wird zu Fatiguen beſſer gewoͤh-
net; man gewinnet die Zeit, und
traͤget denen Unkoſten nach, wenig
mehr aus, als wenn man mit der
Land-Gutſche oder Diligence faͤhret.
Wenn man zur See reiſet, ſo muß
man
acht zu
nehmen
iſt
Wegen der
Poſten;
auf der
See, we-
gen der
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