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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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Die XXIII. Anmerckung.
Kranck-
heit, und
man mit Anschaffung des Proviants,
sich die Rechnung allezeit länger als
kürtzer machen. Wegen der be-
schwerlichem See-Kranckheiten, ist
dieses zu mercken: Daß solche grö-
sten theils durch nichts anders, als
durch die ungewöhnliche grosse Be-
wegung des Schiffes, causiret wird.
Denn diese machet, daß die Saliva aus
dem Magen wieder in den Mund
zurück tritt, und einen üblen Ge-
schmack verursachet. Hierauf erei-
gnet sich ein Eckel, und wenn der
üble Geruch vom Theer und Fisch-
Thran, damit die Schiffs-Tauen
angestrichen werden, darzu kommt,
so erfolget endlich ein starckes Bre-
chen, welches hernach nicht bald auf-
höret, und wegen steter Bewegung
des Schiffes, mehr incommode fällt,
als grosse Kranckheiten zu Lande,
kan aber alles gantz leicht (ii) prae-
cavi
ret werden, wenn man blos-
wie solche
zu curiren
sind.
sen Zucker-Cand gebrauchet; Denn
hier mit treibet man die aufsteigende
Salivam, durch Verschlingung des
zergangenen Zuckers, stets wieder

in

Die XXIII. Anmerckung.
Kranck-
heit, und
man mit Anſchaffung des Proviants,
ſich die Rechnung allezeit laͤnger als
kuͤrtzer machen. Wegen der be-
ſchwerlichem See-Kranckheiten, iſt
dieſes zu mercken: Daß ſolche groͤ-
ſten theils durch nichts anders, als
durch die ungewoͤhnliche groſſe Be-
wegung des Schiffes, cauſiret wird.
Denn dieſe machet, daß die Saliva aus
dem Magen wieder in den Mund
zuruͤck tritt, und einen uͤblen Ge-
ſchmack verurſachet. Hierauf erei-
gnet ſich ein Eckel, und wenn der
uͤble Geruch vom Theer und Fiſch-
Thran, damit die Schiffs-Tauen
angeſtrichen werden, darzu kommt,
ſo erfolget endlich ein ſtarckes Bre-
chen, welches hernach nicht bald auf-
hoͤret, und wegen ſteter Bewegung
des Schiffes, mehr incommode faͤllt,
als groſſe Kranckheiten zu Lande,
kan aber alles gantz leicht (ii) præ-
cavi
ret werden, wenn man bloſ-
wie ſolche
zu curiren
ſind.
ſen Zucker-Cand gebrauchet; Denn
hier mit treibet man die aufſteigende
Salivam, durch Verſchlingung des
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[160/0182] Die XXIII. Anmerckung. man mit Anſchaffung des Proviants, ſich die Rechnung allezeit laͤnger als kuͤrtzer machen. Wegen der be- ſchwerlichem See-Kranckheiten, iſt dieſes zu mercken: Daß ſolche groͤ- ſten theils durch nichts anders, als durch die ungewoͤhnliche groſſe Be- wegung des Schiffes, cauſiret wird. Denn dieſe machet, daß die Saliva aus dem Magen wieder in den Mund zuruͤck tritt, und einen uͤblen Ge- ſchmack verurſachet. Hierauf erei- gnet ſich ein Eckel, und wenn der uͤble Geruch vom Theer und Fiſch- Thran, damit die Schiffs-Tauen angeſtrichen werden, darzu kommt, ſo erfolget endlich ein ſtarckes Bre- chen, welches hernach nicht bald auf- hoͤret, und wegen ſteter Bewegung des Schiffes, mehr incommode faͤllt, als groſſe Kranckheiten zu Lande, kan aber alles gantz leicht ⁽ii⁾ præ- caviret werden, wenn man bloſ- ſen Zucker-Cand gebrauchet; Denn hier mit treibet man die aufſteigende Salivam, durch Verſchlingung des zergangenen Zuckers, ſtets wieder in Kranck- heit, und wie ſolche zu curiren ſind.

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/182>, abgerufen am 24.11.2024.