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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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K. Das I. Diaetische Consilium
Daß gedachte Gemüths-Regungen,
schwehre Leibes-Zufälle verursachen.
E. g. auf Erschröckniß ereignet sich öff-
ters ein Hertz-Klopffen, und eine Ohn-
macht; auf Zorn die schwehre Noth;
auf allzuscharffes Nachdencken eine
schwache Dauung des Magens, unru-
higer Schlaf und Mattigkeit des Lei-
bes. Die widrige Einbildung und
Eckel vor einer Speise, machet auch öff-
ters, wenn man nur daran gedencket,
ein Erbrechen des Magens. Endlich
so sind die vornehmsten Gemüths-Re-
gungen, Liebe, Haß, Angst und Ban-
gigkeit, allzugrosse Freude, allzugrosse
widrige Einbildung und Verdruß über
einer Sache; Allzuscharffes Nachsin-
nen, Bekümmerniß, Gram oder Harm;
Bestürtzung und Entsetzung, Er-
schröckniß, Furcht, Feindschafft, Me-
lancholey, Traurigkeit, Rachgier, Ver-
zagung, Ungedult, und endlich der böse
Zorn. Und dieses Vorherige ist ge-
sagt von dem, was man bey der Diaet
nicht thun soll. Nun folgen

und Din-
ge die fast

II. Facienda, oder was man
thun soll. Hier will ich eine eintzige

Speise

K. Das I. Diætiſche Conſilium
Daß gedachte Gemuͤths-Regungen,
ſchwehre Leibes-Zufaͤlle verurſachen.
E. g. auf Erſchroͤckniß ereignet ſich oͤff-
ters ein Hertz-Klopffen, und eine Ohn-
macht; auf Zorn die ſchwehre Noth;
auf allzuſcharffes Nachdencken eine
ſchwache Dauung des Magens, unru-
higer Schlaf und Mattigkeit des Lei-
bes. Die widrige Einbildung und
Eckel vor einer Speiſe, machet auch oͤff-
ters, wenn man nur daran gedencket,
ein Erbrechen des Magens. Endlich
ſo ſind die vornehmſten Gemuͤths-Re-
gungen, Liebe, Haß, Angſt und Ban-
gigkeit, allzugroſſe Freude, allzugroſſe
widrige Einbildung und Verdruß uͤber
einer Sache; Allzuſcharffes Nachſin-
nen, Bekuͤmmerniß, Gram oder Harm;
Beſtuͤrtzung und Entſetzung, Er-
ſchroͤckniß, Furcht, Feindſchafft, Me-
lancholey, Traurigkeit, Rachgier, Ver-
zagung, Ungedult, und endlich der boͤſe
Zorn. Und dieſes Vorherige iſt ge-
ſagt von dem, was man bey der Diæt
nicht thun ſoll. Nun folgen

und Din-
ge die faſt

II. Facienda, oder was man
thun ſoll. Hier will ich eine eintzige

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[316/0338] K. Das I. Diætiſche Conſilium Daß gedachte Gemuͤths-Regungen, ſchwehre Leibes-Zufaͤlle verurſachen. E. g. auf Erſchroͤckniß ereignet ſich oͤff- ters ein Hertz-Klopffen, und eine Ohn- macht; auf Zorn die ſchwehre Noth; auf allzuſcharffes Nachdencken eine ſchwache Dauung des Magens, unru- higer Schlaf und Mattigkeit des Lei- bes. Die widrige Einbildung und Eckel vor einer Speiſe, machet auch oͤff- ters, wenn man nur daran gedencket, ein Erbrechen des Magens. Endlich ſo ſind die vornehmſten Gemuͤths-Re- gungen, Liebe, Haß, Angſt und Ban- gigkeit, allzugroſſe Freude, allzugroſſe widrige Einbildung und Verdruß uͤber einer Sache; Allzuſcharffes Nachſin- nen, Bekuͤmmerniß, Gram oder Harm; Beſtuͤrtzung und Entſetzung, Er- ſchroͤckniß, Furcht, Feindſchafft, Me- lancholey, Traurigkeit, Rachgier, Ver- zagung, Ungedult, und endlich der boͤſe Zorn. Und dieſes Vorherige iſt ge- ſagt von dem, was man bey der Diæt nicht thun ſoll. Nun folgen II. Facienda, oder was man thun ſoll. Hier will ich eine eintzige Speiſe

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/338>, abgerufen am 22.11.2024.