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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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von Anno 1722.
den Magen dermassen ausdähnen; daß
solcher mit der Zeit endlich geschwächet,
und zu einer guten Dauung gantz un-
geschickt gemachet wird. Woraus als-
denn fast unendliche und offt sehr lang-
wierige Kranckheiten entstehen. Bes-
ser ist es demnach, man nehme eine mäs-
sige Quantität von Speisen zu sich, und
höre, nach der alten Regel, auf, wenn
es am besten schmeckt.

Was die Zeit, darinnen die Speisen3) Die
Zeit.

zu geniessen, anlanget, so ist selbige so ac-
curat
nicht zu determiniren; in Be-
trachtung einige des Tages drey, ande-
re zwey, noch andere nur einmahl zu
speisen pflegen. In genere aber soll ein
erwachsener Mensch, täglich zwey-
mahl, als Mittags um 12. Uhr, und
Abends um 7. Uhr, speisen, und täg-
lich also continuiren; welche aber keine
accurate Zeit observiren, sondern essen,
wenn es ihnen so zu sagen einkömmt,
ruiniren in kurtzem ihren gesunden
Leib.

Von dem Geträncke ist das schäd-II Bey dem
Geträncke.

lichste, welches viel von einem brennen-
den Spiritu bey sich hat, e. g. Brandt-

wein,
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von Anno 1722.
den Magen dermaſſen ausdaͤhnen; daß
ſolcher mit der Zeit endlich geſchwaͤchet,
und zu einer guten Dauung gantz un-
geſchickt gemachet wird. Woraus als-
denn faſt unendliche und offt ſehr lang-
wierige Kranckheiten entſtehen. Beſ-
ſer iſt es demnach, man nehme eine maͤſ-
ſige Quantitaͤt von Speiſen zu ſich, und
hoͤre, nach der alten Regel, auf, wenn
es am beſten ſchmeckt.

Was die Zeit, darinnen die Speiſen3) Die
Zeit.

zu genieſſen, anlanget, ſo iſt ſelbige ſo ac-
curat
nicht zu determiniren; in Be-
trachtung einige des Tages drey, ande-
re zwey, noch andere nur einmahl zu
ſpeiſen pflegen. In genere aber ſoll ein
erwachſener Menſch, taͤglich zwey-
mahl, als Mittags um 12. Uhr, und
Abends um 7. Uhr, ſpeiſen, und taͤg-
lich alſo continuiren; welche aber keine
accurate Zeit obſerviren, ſondern eſſen,
wenn es ihnen ſo zu ſagen einkoͤmmt,
ruiniren in kurtzem ihren geſunden
Leib.

Von dem Getraͤncke iſt das ſchaͤd-II Bey dem
Getraͤncke.

lichſte, welches viel von einem brennen-
den Spiritu bey ſich hat, e. g. Brandt-

wein,
X 5
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[329/0351] von Anno 1722. den Magen dermaſſen ausdaͤhnen; daß ſolcher mit der Zeit endlich geſchwaͤchet, und zu einer guten Dauung gantz un- geſchickt gemachet wird. Woraus als- denn faſt unendliche und offt ſehr lang- wierige Kranckheiten entſtehen. Beſ- ſer iſt es demnach, man nehme eine maͤſ- ſige Quantitaͤt von Speiſen zu ſich, und hoͤre, nach der alten Regel, auf, wenn es am beſten ſchmeckt. Was die Zeit, darinnen die Speiſen zu genieſſen, anlanget, ſo iſt ſelbige ſo ac- curat nicht zu determiniren; in Be- trachtung einige des Tages drey, ande- re zwey, noch andere nur einmahl zu ſpeiſen pflegen. In genere aber ſoll ein erwachſener Menſch, taͤglich zwey- mahl, als Mittags um 12. Uhr, und Abends um 7. Uhr, ſpeiſen, und taͤg- lich alſo continuiren; welche aber keine accurate Zeit obſerviren, ſondern eſſen, wenn es ihnen ſo zu ſagen einkoͤmmt, ruiniren in kurtzem ihren geſunden Leib. 3) Die Zeit. Von dem Getraͤncke iſt das ſchaͤd- lichſte, welches viel von einem brennen- den Spiritu bey ſich hat, e. g. Brandt- wein, II Bey dem Getraͤncke. X 5

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/351>, abgerufen am 24.11.2024.