Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.L. Das II. Diaet. Consil. von A. 1722 sche wohlthuende Dinge zu zeitig unor-dentlich und unmäßig geniessen solle. Denn wer in der Jugend alles versu- chet, ich will sagen: Die delicatesten Speisen gegessen; die besten Weine und köstlichsten Geträncke getruncken; alle weltliche Ergötzlichkeiten genossen; und in allen Wollüsten des Fleisches ge- lebet hat, was will derselbe hernach im Alter, wenn die Tage kommen, von denen es heißt: sie gefallen mir nicht! vor Labsal, Freude und Erqvickung ha- ben? Wer endlich durch gute Consilia, zur vernünfftigen Diaet nicht gebracht werden kan, den solten doch die nach- drücklichen Sprüche der Heiligen Schrifft bewegen: Denen Wercken des Fleisches gäntzlich zu entsagen, und hingegen in denen Wercken des Geistes, aufrichtigst einher zu wandeln, und da- durch des Leibes und der Seelen Wohl- fahrt zu befördern. Als: Deut. 21, 18. seqq. Es. 5, 11. 12. Hos. 4, 11. Prov. 7, 20. c. 14, 30. c. 15, 18. c. 20, 3. c. 21, 20. c. 23, 21. 29. seqq. c. 24, 1. 2. 8. 9. c. 27, 3. 4. c. 28, 7. c. 29, 22. Sap. 2, 6. Sir. 5, 2. seqq. c. 18, 30. seqq. c. 19, 2. 3. c. 28, 11. seqq. c. 31, 23. seqq. c. 37, 32. seqq. Luc. 21, 43. Rom. 13, 14. 1. Cor. 6, 15. Galat. 5, 19. seqq. Eph. 5, 3. Thess. 3, 4. Ebr. 13, 4. 1. Petr. 4, 3. 1. Joh. 2, 15. 16. 17. und andere mehr. M.
L. Das II. Diæt. Conſil. von A. 1722 ſche wohlthuende Dinge zu zeitig unor-dentlich und unmaͤßig genieſſen ſolle. Denn wer in der Jugend alles verſu- chet, ich will ſagen: Die delicateſten Speiſen gegeſſen; die beſten Weine und koͤſtlichſten Getraͤncke getruncken; alle weltliche Ergoͤtzlichkeiten genoſſen; und in allen Wolluͤſten des Fleiſches ge- lebet hat, was will derſelbe hernach im Alter, wenn die Tage kommen, von denen es heißt: ſie gefallen mir nicht! vor Labſal, Freude und Erqvickung ha- ben? Wer endlich durch gute Conſilia, zur vernuͤnfftigen Diæt nicht gebracht werden kan, den ſolten doch die nach- druͤcklichen Spruͤche der Heiligen Schrifft bewegen: Denen Wercken des Fleiſches gaͤntzlich zu entſagen, und hingegen in denen Wercken des Geiſtes, aufrichtigſt einher zu wandeln, und da- durch des Leibes und der Seelen Wohl- fahrt zu befoͤrdern. Als: Deut. 21, 18. ſeqq. Eſ. 5, 11. 12. Hoſ. 4, 11. Prov. 7, 20. c. 14, 30. c. 15, 18. c. 20, 3. c. 21, 20. c. 23, 21. 29. ſeqq. c. 24, 1. 2. 8. 9. c. 27, 3. 4. c. 28, 7. c. 29, 22. Sap. 2, 6. Sir. 5, 2. ſeqq. c. 18, 30. ſeqq. c. 19, 2. 3. c. 28, 11. ſeqq. c. 31, 23. ſeqq. c. 37, 32. ſeqq. Luc. 21, 43. Rom. 13, 14. 1. Cor. 6, 15. Galat. 5, 19. ſeqq. Eph. 5, 3. Theſſ. 3, 4. Ebr. 13, 4. 1. Petr. 4, 3. 1. Joh. 2, 15. 16. 17. und andere mehr. M.
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L. Das II. Diæt. Conſil. von A. 1722
ſche wohlthuende Dinge zu zeitig unor-
dentlich und unmaͤßig genieſſen ſolle.
Denn wer in der Jugend alles verſu-
chet, ich will ſagen: Die delicateſten
Speiſen gegeſſen; die beſten Weine
und koͤſtlichſten Getraͤncke getruncken;
alle weltliche Ergoͤtzlichkeiten genoſſen;
und in allen Wolluͤſten des Fleiſches ge-
lebet hat, was will derſelbe hernach im
Alter, wenn die Tage kommen, von
denen es heißt: ſie gefallen mir nicht!
vor Labſal, Freude und Erqvickung ha-
ben? Wer endlich durch gute Conſilia,
zur vernuͤnfftigen Diæt nicht gebracht
werden kan, den ſolten doch die nach-
druͤcklichen Spruͤche der Heiligen
Schrifft bewegen: Denen Wercken
des Fleiſches gaͤntzlich zu entſagen, und
hingegen in denen Wercken des Geiſtes,
aufrichtigſt einher zu wandeln, und da-
durch des Leibes und der Seelen Wohl-
fahrt zu befoͤrdern. Als: Deut. 21, 18.
ſeqq. Eſ. 5, 11. 12. Hoſ. 4, 11. Prov. 7,
20. c. 14, 30. c. 15, 18. c. 20, 3. c. 21, 20.
c. 23, 21. 29. ſeqq. c. 24, 1. 2. 8. 9. c. 27, 3.
4. c. 28, 7. c. 29, 22. Sap. 2, 6. Sir. 5, 2. ſeqq.
c. 18, 30. ſeqq. c. 19, 2. 3. c. 28, 11. ſeqq.
c. 31, 23. ſeqq. c. 37, 32. ſeqq. Luc. 21, 43.
Rom. 13, 14. 1. Cor. 6, 15. Galat. 5, 19. ſeqq.
Eph. 5, 3. Theſſ. 3, 4. Ebr. 13, 4. 1. Petr. 4, 3.
1. Joh. 2, 15. 16. 17. und andere mehr.
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