Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619.Christi Menschlicher Natur Göttliche eigenschaff zugelegt vnd mit getheilet sey. Vnd wenn wir schon nicht mehr als dieses zum beweiß hetten / so hetten wir gnug. Vnnd sein wir hie stracks wieder einander: Ehr Stein vnd jtz genanten Calvinisten bleiben dabey / Christi Menschlichen Natur fein keine Göttliche eigenschafften zugelegt / wie wol er sich verschnappet / da er fo. 92. schreibet das die Menschliche Seel vnd Gemüt Christi eines jeden Gedancken Wort vnnd Werck erkenne / daß ist eine Göttliche eigenschafft 2. par. 6. v. 31. Gottsälige Hertzen wollen diesem weiter nach dencken / ob diß ein so gering ding sey / daß man sich deßhalben nicht zweyen vnd das diß nicht mit zum Grund der Säligkeit gehören solte / wie Ehr Stein fürgibt Aber Ehr Stein bilde seinen Zuhörern nur immer weiter ein / daß man diß nicht eben wissen dürffe / man könne doch wol Sälig werden / wie den ohne dessen wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / vnd noch in künfftig Sälig werden können. Ist dem also / so kan vns Ehr Stein hierinnen auch wol nachgeben / denn es jhm an seiner Säligkeit keinen Schaden thun wird / vnd behalten wir den Grund der Säligkeit / vnd kan man bey vnser Lehr wol Sälig werden / so werden wir hierinnen / daß wir Christi Menschlicher Natur Göttliche eigenschafften zuschreiben / den Grund der Säligkeit nicht vmb stossen / vnd wird man bey dieser vnser Lehr vnd erklerung wol können Sälig werden. Derwegen man auch wol vnd sicher dabey bleiben kan / vnd sie gleuben vnd annemen. Vom Abendmahl solte wol weitleufftig gehandelt werden / wie auch Ehr Stein in seiner Rettung viel Wort gemacht: Aber man richtet bey Ehr Stein vnd den Calvinisten wenig aus / den sie doch bey jhren / wie man sagt / fünff Augen bleiben. Weil Ehr Stein von D. Schönfeld seine Wort entlehnet / vnd fein Natürlich vom Abendmahl weiß zureden / so wil Christi Menschlicher Natur Göttliche eigenschaff zugelegt vnd mit getheilet sey. Vnd wenn wir schon nicht mehr als dieses zum beweiß hetten / so hetten wir gnug. Vnnd sein wir hie stracks wieder einander: Ehr Stein vnd jtz genanten Calvinisten bleiben dabey / Christi Menschlichen Natur fein keine Göttliche eigenschafften zugelegt / wie wol er sich verschnappet / da er fo. 92. schreibet das die Menschliche Seel vnd Gemüt Christi eines jeden Gedancken Wort vnnd Werck erkenne / daß ist eine Göttliche eigenschafft 2. par. 6. v. 31. Gottsälige Hertzen wollen diesem weiter nach dencken / ob diß ein so gering ding sey / daß man sich deßhalben nicht zweyen vnd das diß nicht mit zum Grund der Säligkeit gehören solte / wie Ehr Stein fürgibt Aber Ehr Stein bilde seinen Zuhörern nur immer weiter ein / daß man diß nicht eben wissen dürffe / man könne doch wol Sälig werden / wie den ohne dessen wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / vnd noch in künfftig Sälig werden können. Ist dem also / so kan vns Ehr Stein hierinnen auch wol nachgeben / denn es jhm an seiner Säligkeit keinen Schaden thun wird / vnd behalten wir den Grund der Säligkeit / vnd kan man bey vnser Lehr wol Sälig werden / so werden wir hieriñen / daß wir Christi Menschlicher Natur Göttliche eigẽschafftẽ zuschreibẽ / den Grund der Säligkeit nicht vmb stossen / vnd wird man bey dieser vnser Lehr vnd erklerung wol können Sälig werden. Derwegen man auch wol vnd sicher dabey bleiben kan / vnd sie gleuben vnd annemen. Vom Abendmahl solte wol weitleufftig gehandelt werden / wie auch Ehr Stein in seiner Rettung viel Wort gemacht: Aber man richtet bey Ehr Stein vnd den Calvinisten wenig aus / den sie doch bey jhren / wie man sagt / fünff Augen bleiben. Weil Ehr Stein von D. Schönfeld seine Wort entlehnet / vnd fein Natürlich vom Abendmahl weiß zureden / so wil <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0029"/> Christi Menschlicher Natur Göttliche eigenschaff zugelegt vnd mit getheilet sey. Vnd wenn wir schon nicht mehr als dieses zum beweiß hetten / so hetten wir gnug.</p> <p>Vnnd sein wir hie stracks wieder einander: Ehr Stein vnd jtz genanten Calvinisten bleiben dabey / Christi Menschlichen Natur fein keine Göttliche eigenschafften zugelegt / wie wol er sich verschnappet / da er fo. 92. schreibet das die Menschliche Seel vnd Gemüt Christi eines jeden Gedancken Wort vnnd Werck erkenne / daß ist eine Göttliche eigenschafft 2. par. 6. v. 31.</p> <p>Gottsälige Hertzen wollen diesem weiter nach dencken / ob diß ein so gering ding sey / daß man sich deßhalben nicht zweyen vnd das diß nicht mit zum Grund der Säligkeit gehören solte / wie Ehr Stein fürgibt Aber Ehr Stein bilde seinen Zuhörern nur immer weiter ein / daß man diß nicht eben wissen dürffe / man könne doch wol Sälig werden / wie den ohne dessen wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / vnd noch in künfftig Sälig werden können. Ist dem also / so kan vns Ehr Stein hierinnen auch wol nachgeben / denn es jhm an seiner Säligkeit keinen Schaden thun wird / vnd behalten wir den Grund der Säligkeit / vnd kan man bey vnser Lehr wol Sälig werden / so werden wir hieriñen / daß wir Christi Menschlicher Natur Göttliche eigẽschafftẽ zuschreibẽ / den Grund der Säligkeit nicht vmb stossen / vnd wird man bey dieser vnser Lehr vnd erklerung wol können Sälig werden. Derwegen man auch wol vnd sicher dabey bleiben kan / vnd sie gleuben vnd annemen.</p> <p>Vom Abendmahl solte wol weitleufftig gehandelt werden / wie auch Ehr Stein in seiner Rettung viel Wort gemacht: Aber man richtet bey Ehr Stein vnd den Calvinisten wenig aus / den sie doch bey jhren / wie man sagt / fünff Augen bleiben.</p> <p>Weil Ehr Stein von D. Schönfeld seine Wort entlehnet / vnd fein Natürlich vom Abendmahl weiß zureden / so wil </p> </div> </body> </text> </TEI> [0029]
Christi Menschlicher Natur Göttliche eigenschaff zugelegt vnd mit getheilet sey. Vnd wenn wir schon nicht mehr als dieses zum beweiß hetten / so hetten wir gnug.
Vnnd sein wir hie stracks wieder einander: Ehr Stein vnd jtz genanten Calvinisten bleiben dabey / Christi Menschlichen Natur fein keine Göttliche eigenschafften zugelegt / wie wol er sich verschnappet / da er fo. 92. schreibet das die Menschliche Seel vnd Gemüt Christi eines jeden Gedancken Wort vnnd Werck erkenne / daß ist eine Göttliche eigenschafft 2. par. 6. v. 31.
Gottsälige Hertzen wollen diesem weiter nach dencken / ob diß ein so gering ding sey / daß man sich deßhalben nicht zweyen vnd das diß nicht mit zum Grund der Säligkeit gehören solte / wie Ehr Stein fürgibt Aber Ehr Stein bilde seinen Zuhörern nur immer weiter ein / daß man diß nicht eben wissen dürffe / man könne doch wol Sälig werden / wie den ohne dessen wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / vnd noch in künfftig Sälig werden können. Ist dem also / so kan vns Ehr Stein hierinnen auch wol nachgeben / denn es jhm an seiner Säligkeit keinen Schaden thun wird / vnd behalten wir den Grund der Säligkeit / vnd kan man bey vnser Lehr wol Sälig werden / so werden wir hieriñen / daß wir Christi Menschlicher Natur Göttliche eigẽschafftẽ zuschreibẽ / den Grund der Säligkeit nicht vmb stossen / vnd wird man bey dieser vnser Lehr vnd erklerung wol können Sälig werden. Derwegen man auch wol vnd sicher dabey bleiben kan / vnd sie gleuben vnd annemen.
Vom Abendmahl solte wol weitleufftig gehandelt werden / wie auch Ehr Stein in seiner Rettung viel Wort gemacht: Aber man richtet bey Ehr Stein vnd den Calvinisten wenig aus / den sie doch bey jhren / wie man sagt / fünff Augen bleiben.
Weil Ehr Stein von D. Schönfeld seine Wort entlehnet / vnd fein Natürlich vom Abendmahl weiß zureden / so wil
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