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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Keine ewig helle That
Hebt dich aus der Nacht der Grüfte;
Niemand sah des Donners Pfad,
Noch den Fittig sanfter Lüfte.
Wie du auf zu Gott geblickt,
Wie des Freundes Hand gedrückt,
Wie der Liebe Kuß gegeben,
Das entschwindet mit dem Leben.
Auch das Kind, das lächelnd sich
In der Mutter Arm geschmieget;
Und der Greis, der wonniglich
Enkel auf dem Schooß gewieget;
Und die Braut, mit Jugendlust
Hängend an des Treuen Brust:
Alle lebten schönes Leben,
Alle soll das Lied erheben!

Keine ewig helle That
Hebt dich aus der Nacht der Grüfte;
Niemand ſah des Donners Pfad,
Noch den Fittig ſanfter Lüfte.
Wie du auf zu Gott geblickt,
Wie des Freundes Hand gedrückt,
Wie der Liebe Kuß gegeben,
Das entſchwindet mit dem Leben.
Auch das Kind, das lächelnd ſich
In der Mutter Arm geſchmieget;
Und der Greis, der wonniglich
Enkel auf dem Schooß gewieget;
Und die Braut, mit Jugendluſt
Hängend an des Treuen Bruſt:
Alle lebten ſchönes Leben,
Alle ſoll das Lied erheben!

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[13/0019] Keine ewig helle That Hebt dich aus der Nacht der Grüfte; Niemand ſah des Donners Pfad, Noch den Fittig ſanfter Lüfte. Wie du auf zu Gott geblickt, Wie des Freundes Hand gedrückt, Wie der Liebe Kuß gegeben, Das entſchwindet mit dem Leben. Auch das Kind, das lächelnd ſich In der Mutter Arm geſchmieget; Und der Greis, der wonniglich Enkel auf dem Schooß gewieget; Und die Braut, mit Jugendluſt Hängend an des Treuen Bruſt: Alle lebten ſchönes Leben, Alle ſoll das Lied erheben!

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/19>, abgerufen am 24.11.2024.