Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Sängers Vorüberziehn.

Ich schlief am Blüthenhügel,
Hart an des Pfades Rand.
Da lieh der Traum mir Flügel
In's goldne Fabelland.
Erwacht, mit trunknen Blicken,
Wie wer aus Wolken fiel,
Gewahr' ich noch im Rücken
Den Sänger mit dem Spiel.
Er schwindet um die Bäume,
Noch hör' ich fernen Klang.
Ob der die Wunderträume
Mir in die Seele sang?

Sängers Vorüberziehn.

Ich ſchlief am Blüthenhügel,
Hart an des Pfades Rand.
Da lieh der Traum mir Flügel
In’s goldne Fabelland.
Erwacht, mit trunknen Blicken,
Wie wer aus Wolken fiel,
Gewahr’ ich noch im Rücken
Den Sänger mit dem Spiel.
Er ſchwindet um die Bäume,
Noch hör’ ich fernen Klang.
Ob der die Wunderträume
Mir in die Seele ſang?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0222" n="216"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Sängers Vorüberziehn</hi>.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Ich &#x017F;chlief am Blüthenhügel,</l><lb/>
              <l>Hart an des Pfades Rand.</l><lb/>
              <l>Da lieh der Traum mir Flügel</l><lb/>
              <l>In&#x2019;s goldne Fabelland.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Erwacht, mit trunknen Blicken,</l><lb/>
              <l>Wie wer aus Wolken fiel,</l><lb/>
              <l>Gewahr&#x2019; ich noch im Rücken</l><lb/>
              <l>Den Sänger mit dem Spiel.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Er &#x017F;chwindet um die Bäume,</l><lb/>
              <l>Noch hör&#x2019; ich fernen Klang.</l><lb/>
              <l>Ob der die Wunderträume</l><lb/>
              <l>Mir in die Seele &#x017F;ang?</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0222] Sängers Vorüberziehn. Ich ſchlief am Blüthenhügel, Hart an des Pfades Rand. Da lieh der Traum mir Flügel In’s goldne Fabelland. Erwacht, mit trunknen Blicken, Wie wer aus Wolken fiel, Gewahr’ ich noch im Rücken Den Sänger mit dem Spiel. Er ſchwindet um die Bäume, Noch hör’ ich fernen Klang. Ob der die Wunderträume Mir in die Seele ſang?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/222
Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/222>, abgerufen am 21.11.2024.