Es gingen drei Jäger wohl auf die Birsch, Sie wollten erjagen den weissen Hirsch.
Sie legten sich unter den Tannenbaum, Da hatten die drei einen seltsamen Traum.
Der Erste.
Mir hat geträumt, ich klopf' auf den Busch, Da rauschte der Hirsch heraus, husch husch!
Der Zweite.
Und als er sprang mit der Hunde Geklaff, Da brannt' ich ihn auf das Fell, piff paff!
Der Dritte.
Und als ich den Hirsch an der Erde sah, Da stieß ich lustig in's Horn, trara!
So lagen sie da und sprachen, die drei, Da rannte der weisse Hirsch vorbei.
Und eh' die drei Jäger ihn recht gesehn, So war er davon über Tiefen und Höhn.
Husch husch! piff paff! trara!
Der weiſſe Hirſch.
Es gingen drei Jäger wohl auf die Birſch, Sie wollten erjagen den weiſſen Hirſch.
Sie legten ſich unter den Tannenbaum, Da hatten die drei einen ſeltſamen Traum.
Der Erſte.
Mir hat geträumt, ich klopf’ auf den Buſch, Da rauſchte der Hirſch heraus, huſch huſch!
Der Zweite.
Und als er ſprang mit der Hunde Geklaff, Da brannt’ ich ihn auf das Fell, piff paff!
Der Dritte.
Und als ich den Hirſch an der Erde ſah, Da ſtieß ich luſtig in’s Horn, trara!
So lagen ſie da und ſprachen, die drei, Da rannte der weiſſe Hirſch vorbei.
Und eh’ die drei Jäger ihn recht geſehn, So war er davon über Tiefen und Höhn.
Huſch huſch! piff paff! trara!
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Der weiſſe Hirſch.
Es gingen drei Jäger wohl auf die Birſch,
Sie wollten erjagen den weiſſen Hirſch.
Sie legten ſich unter den Tannenbaum,
Da hatten die drei einen ſeltſamen Traum.
Der Erſte.
Mir hat geträumt, ich klopf’ auf den Buſch,
Da rauſchte der Hirſch heraus, huſch huſch!
Der Zweite.
Und als er ſprang mit der Hunde Geklaff,
Da brannt’ ich ihn auf das Fell, piff paff!
Der Dritte.
Und als ich den Hirſch an der Erde ſah,
Da ſtieß ich luſtig in’s Horn, trara!
So lagen ſie da und ſprachen, die drei,
Da rannte der weiſſe Hirſch vorbei.
Und eh’ die drei Jäger ihn recht geſehn,
So war er davon über Tiefen und Höhn.
Huſch huſch! piff paff! trara!
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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/272>, abgerufen am 21.06.2024.
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