Als nun der Herr Kaiser am Morgen gekommen, Da meint er, es seye die Burg schon genommen. Doch auf dem Wall Tanzen mit Schall Der Graf und seine Gewappneten all.
"Herr Kaiser! beschleicht ihr ein andermal Schlösser, Thut's Noth, Ihr verstehet auf's Tanzen Euch besser. Euer Töchterlein Tanzet so fein, Dem soll meine Veste geöffnet seyn."
Im Schlosse des Grafen, da hebt sich ein Klingen, Mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen. Graf Eberstein Führet den Reihn Mit des Kaisers holdseligem Töchterlein.
Und als er sie schwingt nun im bräutlichen Reigen, Da flüstert er leise, nicht kann er's verschweigen: "Schön Jungfräulein, Hüte dich fein! Heut Nacht wird ein Schlößlein gefährdet seyn."
Als nun der Herr Kaiſer am Morgen gekommen, Da meint er, es ſeye die Burg ſchon genommen. Doch auf dem Wall Tanzen mit Schall Der Graf und ſeine Gewappneten all.
„Herr Kaiſer! beſchleicht ihr ein andermal Schlöſſer, Thut’s Noth, Ihr verſtehet auf’s Tanzen Euch beſſer. Euer Töchterlein Tanzet ſo fein, Dem ſoll meine Veſte geöffnet ſeyn.“
Im Schloſſe des Grafen, da hebt ſich ein Klingen, Mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen. Graf Eberſtein Führet den Reihn Mit des Kaiſers holdſeligem Töchterlein.
Und als er ſie ſchwingt nun im bräutlichen Reigen, Da flüſtert er leiſe, nicht kann er’s verſchweigen: „Schön Jungfräulein, Hüte dich fein! Heut Nacht wird ein Schlößlein gefährdet ſeyn.“
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Als nun der Herr Kaiſer am Morgen gekommen,
Da meint er, es ſeye die Burg ſchon genommen.
Doch auf dem Wall
Tanzen mit Schall
Der Graf und ſeine Gewappneten all.
„Herr Kaiſer! beſchleicht ihr ein andermal Schlöſſer,
Thut’s Noth, Ihr verſtehet auf’s Tanzen Euch beſſer.
Euer Töchterlein
Tanzet ſo fein,
Dem ſoll meine Veſte geöffnet ſeyn.“
Im Schloſſe des Grafen, da hebt ſich ein Klingen,
Mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen.
Graf Eberſtein
Führet den Reihn
Mit des Kaiſers holdſeligem Töchterlein.
Und als er ſie ſchwingt nun im bräutlichen Reigen,
Da flüſtert er leiſe, nicht kann er’s verſchweigen:
„Schön Jungfräulein,
Hüte dich fein!
Heut Nacht wird ein Schlößlein gefährdet ſeyn.“
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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/292>, abgerufen am 21.06.2024.
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