Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.Trinklied. Wir sind nicht mehr am ersten Glas, Drum denken wir gern an dies und das, Was rauschet und was brauset. So denken wir an den wilden Wald, Darin die Stürme sausen, Wir hören, wie das Jagdhorn schallt, Die Ross' und Hunde brausen, Und wie der Hirsch durch's Wasser setzt, Die Fluten rauschen und wallen, Und wie der Jäger ruft und hetzt, Die Schüsse schmetternd fallen. Wir sind nicht mehr am ersten Glas, Drum denken wir gern an dies und das, Was rauschet und was brauset. So denken wir an das wilde Meer, Und hören die Wogen brausen, Die Donner rollen drüberher, Die Wirbelwinde sausen. Ha! wie das Schifflein schwankt und dröhnt, Wie Mast und Stange splittern, Und wie der Nothschuß dumpf ertönt, Die Schiffer fluchen und zittern! Trinklied. Wir ſind nicht mehr am erſten Glas, Drum denken wir gern an dies und das, Was rauſchet und was brauſet. So denken wir an den wilden Wald, Darin die Stürme ſauſen, Wir hören, wie das Jagdhorn ſchallt, Die Roſſ’ und Hunde brauſen, Und wie der Hirſch durch’s Waſſer ſetzt, Die Fluten rauſchen und wallen, Und wie der Jäger ruft und hetzt, Die Schüſſe ſchmetternd fallen. Wir ſind nicht mehr am erſten Glas, Drum denken wir gern an dies und das, Was rauſchet und was brauſet. So denken wir an das wilde Meer, Und hören die Wogen brauſen, Die Donner rollen drüberher, Die Wirbelwinde ſauſen. Ha! wie das Schifflein ſchwankt und dröhnt, Wie Maſt und Stange ſplittern, Und wie der Nothſchuß dumpf ertönt, Die Schiffer fluchen und zittern! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0080" n="74"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Trinklied</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wir ſind nicht mehr am erſten Glas,</l><lb/> <l>Drum denken wir gern an dies und das,</l><lb/> <l>Was rauſchet und was brauſet.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>So denken wir an den wilden Wald,</l><lb/> <l>Darin die Stürme ſauſen,</l><lb/> <l>Wir hören, wie das Jagdhorn ſchallt,</l><lb/> <l>Die Roſſ’ und Hunde brauſen,</l><lb/> <l>Und wie der Hirſch durch’s Waſſer ſetzt,</l><lb/> <l>Die Fluten rauſchen und wallen,</l><lb/> <l>Und wie der Jäger ruft und hetzt,</l><lb/> <l>Die Schüſſe ſchmetternd fallen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wir ſind nicht mehr am erſten Glas,</l><lb/> <l>Drum denken wir gern an dies und das,</l><lb/> <l>Was rauſchet und was brauſet.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>So denken wir an das wilde Meer,</l><lb/> <l>Und hören die Wogen brauſen,</l><lb/> <l>Die Donner rollen drüberher,</l><lb/> <l>Die Wirbelwinde ſauſen.</l><lb/> <l>Ha! wie das Schifflein ſchwankt und dröhnt,</l><lb/> <l>Wie Maſt und Stange ſplittern,</l><lb/> <l>Und wie der Nothſchuß dumpf ertönt,</l><lb/> <l>Die Schiffer fluchen und zittern!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0080]
Trinklied.
Wir ſind nicht mehr am erſten Glas,
Drum denken wir gern an dies und das,
Was rauſchet und was brauſet.
So denken wir an den wilden Wald,
Darin die Stürme ſauſen,
Wir hören, wie das Jagdhorn ſchallt,
Die Roſſ’ und Hunde brauſen,
Und wie der Hirſch durch’s Waſſer ſetzt,
Die Fluten rauſchen und wallen,
Und wie der Jäger ruft und hetzt,
Die Schüſſe ſchmetternd fallen.
Wir ſind nicht mehr am erſten Glas,
Drum denken wir gern an dies und das,
Was rauſchet und was brauſet.
So denken wir an das wilde Meer,
Und hören die Wogen brauſen,
Die Donner rollen drüberher,
Die Wirbelwinde ſauſen.
Ha! wie das Schifflein ſchwankt und dröhnt,
Wie Maſt und Stange ſplittern,
Und wie der Nothſchuß dumpf ertönt,
Die Schiffer fluchen und zittern!
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