[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Welt-Mann. zusagen/ wir mögen auch noch so einen süs-sen Schmack darin finden als wir wollen/ wann man nicht wil/ daß die Beleidigung von einer Seite zur andern lauffen/ und also nimmer ein Ende nehmen soll. Wofern im Gegentheil die/ über die Es ist auch nicht uneben/ daß man sich riethe/
Welt-Mann. zuſagen/ wir moͤgen auch noch ſo einen ſuͤſ-ſen Schmack darin finden als wir wollen/ wann man nicht wil/ daß die Beleidigung von einer Seite zur andern lauffen/ und alſo nimmer ein Ende nehmen ſoll. Wofern im Gegentheil die/ uͤber die Es iſt auch nicht uneben/ daß man ſich riethe/
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Welt-Mann.
zuſagen/ wir moͤgen auch noch ſo einen ſuͤſ-
ſen Schmack darin finden als wir wollen/
wann man nicht wil/ daß die Beleidigung
von einer Seite zur andern lauffen/ und
alſo nimmer ein Ende nehmen ſoll.
Wofern im Gegentheil die/ uͤber die
wir uns beklagen/ in der Welt vor wenig
vernuͤnfftig gehalten werden/ werden wir
ſelbſt gar nicht vernuͤnfftig ſeyn/ wann wir
begehren/ daß unweiſe Leute weißlich mit
uns verfahren ſollen. Wir ſagen lieber mit
Socrate, daß bey ſolcher Begebenheit ſich
raͤchen eben ſey/ als wann mich ein Pferd
geſchlagen/ und ich daſſelbe mit meinem
Fuſſe wiederſchlagen wolte.
Es iſt auch nicht uneben/ daß man ſich
mit unterſchiedlichen Exempeln der Maͤſſi-
gung verſehe: Wir haben eines vom
Ludov. XII. angezogen/ und wir koͤnten de-
ren noch mehr geben von vielen Printzen.
Allein es wird genug ſeyn/ wann wir einer
beruͤhmten Antwort gedencken/ ſo Philippus
Koͤnig von Macedonien gab/ darneben auch
melden/ was Pericles Stadthalter von
Athen in dergleichen Begebenheit gethan/
welches nicht weniger auß der Hiſtori be-
kandt iſt. Als man Alexanders Vatter
riethe/
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