[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Welt-Mann. son/ die er angenommen hat/ wohl spielenwolle. Man hat auch nicht viel mehr Recht/ Von F 6
Welt-Mann. ſon/ die er angenommen hat/ wohl ſpielenwolle. Man hat auch nicht viel mehr Recht/ Von F 6
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0147" n="131"/><fw place="top" type="header">Welt-Mann.</fw><lb/> ſon/ die er angenommen hat/ wohl ſpielen<lb/> wolle.</p><lb/> <p>Man hat auch nicht viel mehr Recht/<lb/> wann man ſaget/ daß ſich die Leute von dem<lb/> bloſſen Ehrgeitz nach Hofe locken laſſen/<lb/> und daß man unmoͤglich eine Tugend ſo<lb/> lauter und rein behalten koͤnne/ in einem<lb/> ſolchen Ort/ wo man ſich einbildet/ daß das<lb/> Verderben uͤberall eingeſchlichen iſt. Jch<lb/> leugne nicht/ daß ſich nicht viel an den Prin-<lb/> tzen haͤngen ſolten/ bloß umb ihres eigenen<lb/> Genieſſes willen. Nichts deſtoweniger<lb/> muß man auch mit mir eins ſeyn/ daß es<lb/> gleichwohl Leute gibt/ die entweder billig<lb/> genug/ oder doch tapffer gnug ſind/ daß ſie<lb/> keinen andern Zweck der Dienſte/ ſo ſie lei-<lb/> ſten/ als das einzige Vortheil ihres Prin-<lb/> tzen haben. Jch gehe weiter/ und ſage/ daß<lb/> nicht allein jederman eine ſo edle Neigung<lb/> zu verfahren haben/ ſondern auch daß ein<lb/> Volck niemals mangeln wuͤrde ſich<lb/> Ruhm/ ja auch Reichthum zuwege zubrin-<lb/><hi rendition="#c">gen/ wann es eine warhaffte Liebe zu<lb/> ſeinem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Souverainen</hi></hi> Herꝛn<lb/> truͤge.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 6</fw> <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0147]
Welt-Mann.
ſon/ die er angenommen hat/ wohl ſpielen
wolle.
Man hat auch nicht viel mehr Recht/
wann man ſaget/ daß ſich die Leute von dem
bloſſen Ehrgeitz nach Hofe locken laſſen/
und daß man unmoͤglich eine Tugend ſo
lauter und rein behalten koͤnne/ in einem
ſolchen Ort/ wo man ſich einbildet/ daß das
Verderben uͤberall eingeſchlichen iſt. Jch
leugne nicht/ daß ſich nicht viel an den Prin-
tzen haͤngen ſolten/ bloß umb ihres eigenen
Genieſſes willen. Nichts deſtoweniger
muß man auch mit mir eins ſeyn/ daß es
gleichwohl Leute gibt/ die entweder billig
genug/ oder doch tapffer gnug ſind/ daß ſie
keinen andern Zweck der Dienſte/ ſo ſie lei-
ſten/ als das einzige Vortheil ihres Prin-
tzen haben. Jch gehe weiter/ und ſage/ daß
nicht allein jederman eine ſo edle Neigung
zu verfahren haben/ ſondern auch daß ein
Volck niemals mangeln wuͤrde ſich
Ruhm/ ja auch Reichthum zuwege zubrin-
gen/ wann es eine warhaffte Liebe zu
ſeinem Souverainen Herꝛn
truͤge.
Von
F 6
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |