[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Welt-Mann. die Leute geben/ umb ihre Lehre leutseelig zu-machen? Und wie das Frauenzimmer von Natur Wir müssen gleichwohl sagen/ daß wir Ein Mensch/ der gantz ein Handwerck wel-
Welt-Mann. die Leute geben/ umb ihre Lehre leutſeelig zu-machen? Und wie das Frauenzimmer von Natur Wir muͤſſen gleichwohl ſagen/ daß wir Ein Menſch/ der gantz ein Handwerck wel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0153" n="137"/><fw place="top" type="header">Welt-Mann.</fw><lb/> die Leute geben/ umb ihre Lehre leutſeelig zu-<lb/> machen?</p><lb/> <p>Und wie das Frauenzimmer von Natur<lb/> aller Rauhigkeit feind iſt/ iſt es ſchwer/ daß<lb/> ein Menſch/ der ſie beſucht/ ihre zarte Gei-<lb/> ſter ſtets beleidigen wolle. Vielmehr geweh-<lb/> net er ſich unvermerckt daran/ daß er ihnen<lb/> gefallen wil/ daß er alles/ was er etwan be-<lb/> leidigendes in ſeiner Sprache/ oder in ſei-<lb/> nen Gebaͤrden hat/ nach der Gelindigkeit<lb/> ihrer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Converſation</hi></hi> und ihrer Art zuleben ab-<lb/> richtet.</p><lb/> <p>Wir muͤſſen gleichwohl ſagen/ daß wir<lb/> das Maß wohl nehmen muͤſſen in ſol-<lb/> chem Handel und Wandel/ da es mehr<lb/> zufuͤrchten als zuhoffen giebet/ dann end-<lb/> lich iſt es gewiß/ daß man die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Converſation</hi></hi><lb/> deß Frauenzimmers vor eine anmuthige<lb/> Zeitvertreibung und fuͤr eine Schule der<lb/> Hoͤffligkeit halten muß.</p><lb/> <p>Ein Menſch/ der gantz ein Handwerck<lb/> wuͤrde darauß machen wollen/ wuͤrde ſich<lb/> bald veraͤchtlich machen/ auch bey denen<lb/> Leuten/ die er gar zufleiſſig beſuchte. Seine<lb/> wichtigſten Anſchlaͤge/ worauff meinet ihr<lb/> daß er ſie machen wuͤrde/ als darauff/ daß<lb/> er wohl zuuͤberlegen haͤtte/ welche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Peruque</hi>,</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">wel-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0153]
Welt-Mann.
die Leute geben/ umb ihre Lehre leutſeelig zu-
machen?
Und wie das Frauenzimmer von Natur
aller Rauhigkeit feind iſt/ iſt es ſchwer/ daß
ein Menſch/ der ſie beſucht/ ihre zarte Gei-
ſter ſtets beleidigen wolle. Vielmehr geweh-
net er ſich unvermerckt daran/ daß er ihnen
gefallen wil/ daß er alles/ was er etwan be-
leidigendes in ſeiner Sprache/ oder in ſei-
nen Gebaͤrden hat/ nach der Gelindigkeit
ihrer Converſation und ihrer Art zuleben ab-
richtet.
Wir muͤſſen gleichwohl ſagen/ daß wir
das Maß wohl nehmen muͤſſen in ſol-
chem Handel und Wandel/ da es mehr
zufuͤrchten als zuhoffen giebet/ dann end-
lich iſt es gewiß/ daß man die Converſation
deß Frauenzimmers vor eine anmuthige
Zeitvertreibung und fuͤr eine Schule der
Hoͤffligkeit halten muß.
Ein Menſch/ der gantz ein Handwerck
wuͤrde darauß machen wollen/ wuͤrde ſich
bald veraͤchtlich machen/ auch bey denen
Leuten/ die er gar zufleiſſig beſuchte. Seine
wichtigſten Anſchlaͤge/ worauff meinet ihr
daß er ſie machen wuͤrde/ als darauff/ daß
er wohl zuuͤberlegen haͤtte/ welche Peruque,
wel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |