[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene dem ich mich solcher Mittel bediente/ welcheich dafür hielte daß sie sich am besten zu mei- nem Zweck legen solten. Den Anfag mach- te ich damit/ daß ich Leinwand außbreiten ließ sowohl umb die Löcher so ich in den Mauren gesehen hatte/ zuverbergen/ als umb die Werckleute/ welche ich alsofort daran liesse arbeiten/ sie außzubessern/ zu- bedecken. Folglich zu der Hurtigkeit so mir damals die Jugend gab/ trug ich noch bey das wenige von der Kunst/ welche ich auß dem Nachdencken/ so mir von mancher Begegnung verursachet worden/ hatte zie- hen können. Von den Kriegs-Listen/ davon wir ge- Daß ein General muß be- redt seyn. ES ist nichts/ das einer Armee grössere Haupts;
Der vollkommene dem ich mich ſolcher Mittel bediente/ welcheich dafuͤr hielte daß ſie ſich am beſten zu mei- nem Zweck legen ſolten. Den Anfag mach- te ich damit/ daß ich Leinwand außbreiten ließ ſowohl umb die Loͤcher ſo ich in den Mauren geſehen hatte/ zuverbergen/ als umb die Werckleute/ welche ich alſofort daran lieſſe arbeiten/ ſie außzubeſſern/ zu- bedecken. Folglich zu der Hurtigkeit ſo mir damals die Jugend gab/ trug ich noch bey das wenige von der Kunſt/ welche ich auß dem Nachdencken/ ſo mir von mancher Begegnung verurſachet worden/ hatte zie- hen koͤnnen. Von den Kriegs-Liſten/ davon wir ge- Daß ein General muß be- redt ſeyn. ES iſt nichts/ das einer Armee groͤſſere Haupts;
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Der vollkommene
dem ich mich ſolcher Mittel bediente/ welche
ich dafuͤr hielte daß ſie ſich am beſten zu mei-
nem Zweck legen ſolten. Den Anfag mach-
te ich damit/ daß ich Leinwand außbreiten
ließ ſowohl umb die Loͤcher ſo ich in den
Mauren geſehen hatte/ zuverbergen/ als
umb die Werckleute/ welche ich alſofort
daran lieſſe arbeiten/ ſie außzubeſſern/ zu-
bedecken. Folglich zu der Hurtigkeit ſo mir
damals die Jugend gab/ trug ich noch bey
das wenige von der Kunſt/ welche ich auß
dem Nachdencken/ ſo mir von mancher
Begegnung verurſachet worden/ hatte zie-
hen koͤnnen.
Von den Kriegs-Liſten/ davon wir ge-
redet/ laſſet uns noch auff die maͤchtichſte
und auff die loͤblichſte kommen/ ich mei-
ne auff die Beredſamkeit eines Kriegs-
Manns.
Daß ein General muß be-
redt ſeyn.
ES iſt nichts/ das einer Armee groͤſſere
Hertzhafftigkeit beybringen koͤnne/ als
eine kraͤfftige Vermahnung eines beredten
Haupts;
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/176>, abgerufen am 16.02.2025. |