Nerve vertheilet, wird auch noch erfodert, daß die mecha- nische Maschine im Stande sey, die Bewegungen zu be- werkstelligen, welche die Seelenwirkung seyn sollen.
§. 130.
Wenn vermittelst der Nerven Seelenwirkungen durch eigenmächtige Vorstellungen der Seele (§. 27.) hervorge- bracht werden sollen, so wird erfodert;
1. daß die materielle Jdee dieser Vorstellung in den Ursprung des zu dieser Seelenwirkung fähigen Nerven im Gehirne einen solchen sinnlichen Eindruck mache, der ab- steigend fortgehen kann. §. 121. (indem sie ihn in diejeni- gen Faden des Nerven machet, die die Eindrücke vom Ge- hirne ableiten. §. 126. 127.)
2. daß die weitere Fortpflanzung erfolge, wie §. 129. N. 3. 4.
§. 131.
Wenn die materielle Jdee einer äußerlichen Empfin- dung in den Ursprung eines andern Nerven im Gehirne, als des ihrigen, einen sinnlichen Eindruck machte, so wür- de dieser eine materielle Jdee §. 121. zu einer andern, §. 118. und zwar zu einer sinnlichen Vorstellung, §. 66. oder vermittelst der sinnlichen Reizungen dieser, §. 88. zu Trieben oder Leidenschaften, §. 90. 91. mithin zu lauter solchen Vorstellungen seyn, die, durch die äußere Empfin- dung nur veranlasset, eigenmächtig §. 27. also auf gleiche Weise, wie §. 130, hervorgebracht werden.
§. 132.
Das Nervenmark ist seiner Natur nach der äußerlichen sinnlichen Eindrücke für die äußern Empfindungen fähig. §. 31. Da es aber nichts anders als das Hirnmark ist, §. 13. so ist das Hirnmark seiner Natur nach auch äußerer sinnlicher Eindrücke fähig. Wenn also einige Fäserchen des Hirnmarks berühret oder gereizet werden, so empfangen
sie
3 Abſchn. der Nerven. Wirk. d. mat. Jdeen ꝛc.
Nerve vertheilet, wird auch noch erfodert, daß die mecha- niſche Maſchine im Stande ſey, die Bewegungen zu be- werkſtelligen, welche die Seelenwirkung ſeyn ſollen.
§. 130.
Wenn vermittelſt der Nerven Seelenwirkungen durch eigenmaͤchtige Vorſtellungen der Seele (§. 27.) hervorge- bracht werden ſollen, ſo wird erfodert;
1. daß die materielle Jdee dieſer Vorſtellung in den Urſprung des zu dieſer Seelenwirkung faͤhigen Nerven im Gehirne einen ſolchen ſinnlichen Eindruck mache, der ab- ſteigend fortgehen kann. §. 121. (indem ſie ihn in diejeni- gen Faden des Nerven machet, die die Eindruͤcke vom Ge- hirne ableiten. §. 126. 127.)
2. daß die weitere Fortpflanzung erfolge, wie §. 129. N. 3. 4.
§. 131.
Wenn die materielle Jdee einer aͤußerlichen Empfin- dung in den Urſprung eines andern Nerven im Gehirne, als des ihrigen, einen ſinnlichen Eindruck machte, ſo wuͤr- de dieſer eine materielle Jdee §. 121. zu einer andern, §. 118. und zwar zu einer ſinnlichen Vorſtellung, §. 66. oder vermittelſt der ſinnlichen Reizungen dieſer, §. 88. zu Trieben oder Leidenſchaften, §. 90. 91. mithin zu lauter ſolchen Vorſtellungen ſeyn, die, durch die aͤußere Empfin- dung nur veranlaſſet, eigenmaͤchtig §. 27. alſo auf gleiche Weiſe, wie §. 130, hervorgebracht werden.
§. 132.
Das Nervenmark iſt ſeiner Natur nach der aͤußerlichen ſinnlichen Eindruͤcke fuͤr die aͤußern Empfindungen faͤhig. §. 31. Da es aber nichts anders als das Hirnmark iſt, §. 13. ſo iſt das Hirnmark ſeiner Natur nach auch aͤußerer ſinnlicher Eindruͤcke faͤhig. Wenn alſo einige Faͤſerchen des Hirnmarks beruͤhret oder gereizet werden, ſo empfangen
ſie
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3 Abſchn. der Nerven. Wirk. d. mat. Jdeen ꝛc.
Nerve vertheilet, wird auch noch erfodert, daß die mecha-
niſche Maſchine im Stande ſey, die Bewegungen zu be-
werkſtelligen, welche die Seelenwirkung ſeyn ſollen.
§. 130.
Wenn vermittelſt der Nerven Seelenwirkungen durch
eigenmaͤchtige Vorſtellungen der Seele (§. 27.) hervorge-
bracht werden ſollen, ſo wird erfodert;
1. daß die materielle Jdee dieſer Vorſtellung in den
Urſprung des zu dieſer Seelenwirkung faͤhigen Nerven im
Gehirne einen ſolchen ſinnlichen Eindruck mache, der ab-
ſteigend fortgehen kann. §. 121. (indem ſie ihn in diejeni-
gen Faden des Nerven machet, die die Eindruͤcke vom Ge-
hirne ableiten. §. 126. 127.)
2. daß die weitere Fortpflanzung erfolge, wie §. 129.
N. 3. 4.
§. 131.
Wenn die materielle Jdee einer aͤußerlichen Empfin-
dung in den Urſprung eines andern Nerven im Gehirne,
als des ihrigen, einen ſinnlichen Eindruck machte, ſo wuͤr-
de dieſer eine materielle Jdee §. 121. zu einer andern,
§. 118. und zwar zu einer ſinnlichen Vorſtellung, §. 66.
oder vermittelſt der ſinnlichen Reizungen dieſer, §. 88. zu
Trieben oder Leidenſchaften, §. 90. 91. mithin zu lauter
ſolchen Vorſtellungen ſeyn, die, durch die aͤußere Empfin-
dung nur veranlaſſet, eigenmaͤchtig §. 27. alſo auf gleiche
Weiſe, wie §. 130, hervorgebracht werden.
§. 132.
Das Nervenmark iſt ſeiner Natur nach der aͤußerlichen
ſinnlichen Eindruͤcke fuͤr die aͤußern Empfindungen faͤhig.
§. 31. Da es aber nichts anders als das Hirnmark iſt,
§. 13. ſo iſt das Hirnmark ſeiner Natur nach auch aͤußerer
ſinnlicher Eindruͤcke faͤhig. Wenn alſo einige Faͤſerchen
des Hirnmarks beruͤhret oder gereizet werden, ſo empfangen
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/151>, abgerufen am 22.11.2024.
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