ner Erwartung, einer Unlust und einer Bemühung der Vorstellungskraft, §. 87. und richten sich auch beyde nach der Stärke von jenen. §. 85. 87. So auch die, von den sinnlichen Trieben und Leidenschaften, §. 93. 103. N. 2. und dem Wollen und Nichtwollen. §. 96. 104. N. 2. Es erfolgen endlich auch alle diese Seelenwirkungen in den Nerven und durch sie nach den allgemeinen Gesetzen einer jeden, §. 105 -- 110. und werden theils auf physiologi- sche, theils auf psychologische Weise gewirket und gehin- dert. §. 111.
§. 141.
Obgleich alle Wirkungen der sinnlichen Eindrücke im Gehirne durch die Nerven Bewegungen sind, §. 122. so folget doch daraus keinesweges, daß es allezeit Bewegun- gen in eigentlichen mechanischen Maschinen, z. E Mus- keln, Drüsen, Eingeweiden, u. s. w. seyn müssen: indem es in den Empfindungsnerven, die sich nicht solchen mecha- nischen Maschinen einverleiben, §. 14. ja auch in Bewe- gungsnerven selbst, nur bloße Bewegungen der Lebensgei- ster geben kann, §. 14. 17. 18. die sich nicht durch sicht- bare Bewegungen offenbaren, und gleichwohl eben so ge- wiß Wirkungen der sinnlichen Eindrücke ins Gehirn durch die Nerven (Seelenwirkungen §. 123.) sind, § 116. und eben so gewiß wichtige Erscheinungen in der thierischen Oe- conomie verursachen, (wie wir nun sogleich sehen werden,) als andre, die sich durch Bewegungen in den mechanischen Maschinen offenbaren. (Hieraus erhellet beyläufig die Richtigkeit der Eintheilung. §. 117.)
Wirkun-
J 5
3 Abſchn. der Nerven. Wirk. der mat. Jdeen ꝛc.
ner Erwartung, einer Unluſt und einer Bemuͤhung der Vorſtellungskraft, §. 87. und richten ſich auch beyde nach der Staͤrke von jenen. §. 85. 87. So auch die, von den ſinnlichen Trieben und Leidenſchaften, §. 93. 103. N. 2. und dem Wollen und Nichtwollen. §. 96. 104. N. 2. Es erfolgen endlich auch alle dieſe Seelenwirkungen in den Nerven und durch ſie nach den allgemeinen Geſetzen einer jeden, §. 105 — 110. und werden theils auf phyſiologi- ſche, theils auf pſychologiſche Weiſe gewirket und gehin- dert. §. 111.
§. 141.
Obgleich alle Wirkungen der ſinnlichen Eindruͤcke im Gehirne durch die Nerven Bewegungen ſind, §. 122. ſo folget doch daraus keinesweges, daß es allezeit Bewegun- gen in eigentlichen mechaniſchen Maſchinen, z. E Mus- keln, Druͤſen, Eingeweiden, u. ſ. w. ſeyn muͤſſen: indem es in den Empfindungsnerven, die ſich nicht ſolchen mecha- niſchen Maſchinen einverleiben, §. 14. ja auch in Bewe- gungsnerven ſelbſt, nur bloße Bewegungen der Lebensgei- ſter geben kann, §. 14. 17. 18. die ſich nicht durch ſicht- bare Bewegungen offenbaren, und gleichwohl eben ſo ge- wiß Wirkungen der ſinnlichen Eindruͤcke ins Gehirn durch die Nerven (Seelenwirkungen §. 123.) ſind, § 116. und eben ſo gewiß wichtige Erſcheinungen in der thieriſchen Oe- conomie verurſachen, (wie wir nun ſogleich ſehen werden,) als andre, die ſich durch Bewegungen in den mechaniſchen Maſchinen offenbaren. (Hieraus erhellet beylaͤufig die Richtigkeit der Eintheilung. §. 117.)
Wirkun-
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3 Abſchn. der Nerven. Wirk. der mat. Jdeen ꝛc.
ner Erwartung, einer Unluſt und einer Bemuͤhung der
Vorſtellungskraft, §. 87. und richten ſich auch beyde nach
der Staͤrke von jenen. §. 85. 87. So auch die, von den
ſinnlichen Trieben und Leidenſchaften, §. 93. 103. N. 2.
und dem Wollen und Nichtwollen. §. 96. 104. N. 2. Es
erfolgen endlich auch alle dieſe Seelenwirkungen in den
Nerven und durch ſie nach den allgemeinen Geſetzen einer
jeden, §. 105 — 110. und werden theils auf phyſiologi-
ſche, theils auf pſychologiſche Weiſe gewirket und gehin-
dert. §. 111.
§. 141.
Obgleich alle Wirkungen der ſinnlichen Eindruͤcke im
Gehirne durch die Nerven Bewegungen ſind, §. 122. ſo
folget doch daraus keinesweges, daß es allezeit Bewegun-
gen in eigentlichen mechaniſchen Maſchinen, z. E Mus-
keln, Druͤſen, Eingeweiden, u. ſ. w. ſeyn muͤſſen: indem
es in den Empfindungsnerven, die ſich nicht ſolchen mecha-
niſchen Maſchinen einverleiben, §. 14. ja auch in Bewe-
gungsnerven ſelbſt, nur bloße Bewegungen der Lebensgei-
ſter geben kann, §. 14. 17. 18. die ſich nicht durch ſicht-
bare Bewegungen offenbaren, und gleichwohl eben ſo ge-
wiß Wirkungen der ſinnlichen Eindruͤcke ins Gehirn durch
die Nerven (Seelenwirkungen §. 123.) ſind, § 116. und
eben ſo gewiß wichtige Erſcheinungen in der thieriſchen Oe-
conomie verurſachen, (wie wir nun ſogleich ſehen werden,)
als andre, die ſich durch Bewegungen in den mechaniſchen
Maſchinen offenbaren. (Hieraus erhellet beylaͤufig die
Richtigkeit der Eintheilung. §. 117.)
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/161>, abgerufen am 26.11.2024.
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