regelmäßig und stark verändern: aber da dieses noch wahr- scheinlicher durch die Nerven, welche zum Herzen gehen, geschehen kann, indem der sinnliche Eindruck von solchen Vorstellungen durch sie die Bewegung desselben verändert, so bleibt es unentschieden, ob die unmittelbare Wirkung der sinnlichen Eindrücke im Gehirne auf die Blutgefäße desselben, zu diesen Seelenwirkungen etwas, und wie viel sie etwan dazu beytrage. Wir müssen demnach diese uner- forschliche Sache dahin gestellet seyn lassen, (indessen ver- gleiche man §. 251.) und nur die mittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen durch die Nerven in die mechani- schen Maschinen in Betrachtung ziehen. §. 152. N. 2.
Wirkungen der materiellen Jdeen durch die Ner- ven in die mechanischen Maschinen.
§. 160.
Die gewöhnlichste und allgemeinste Art, wie die Ner- ven, die in mechanische Maschinen wirken, sich ihnen mit- theilen, besteht darinn, daß sich ihre Zweige und Spitzen diesen Maschinen aufs innigste einverleiben, das ist, ihr Mark in ihnen verbreiten, §. 13. und so darinn verthei- len, daß sie sich in ihnen gänzlich verlieren. Allein es ist noch eine andre Art möglich, von welcher vorläufig das Wenige, was wir davon wissen, erwähnet zu werden ver- dienet. Die Nerven berühren auf ihrem Wege mancher- ley mechanische Maschinen, ohne sich doch ihnen eigentlich mitzutheilen oder einzuverleiben. Da der sinnliche Ein- druck im Gehirne in den Nerven, selbst keine sichtbare oder sonst aus einigen Spuren bemerkbare Bewegung in ihm selbst wirket; so thut auch der durch ihn herabsteigende sinn- liche Eindruck nie einige Wirkung in den Theilen, die er in seiner geraden Richtung berühret. Allein da es wahr- scheinlich ist, daß er in den Punkten, wo er von seiner ge- raden Richtung abweichet, durch einen starken sinnlichen
Eindruck
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Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.
regelmaͤßig und ſtark veraͤndern: aber da dieſes noch wahr- ſcheinlicher durch die Nerven, welche zum Herzen gehen, geſchehen kann, indem der ſinnliche Eindruck von ſolchen Vorſtellungen durch ſie die Bewegung deſſelben veraͤndert, ſo bleibt es unentſchieden, ob die unmittelbare Wirkung der ſinnlichen Eindruͤcke im Gehirne auf die Blutgefaͤße deſſelben, zu dieſen Seelenwirkungen etwas, und wie viel ſie etwan dazu beytrage. Wir muͤſſen demnach dieſe uner- forſchliche Sache dahin geſtellet ſeyn laſſen, (indeſſen ver- gleiche man §. 251.) und nur die mittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen durch die Nerven in die mechani- ſchen Maſchinen in Betrachtung ziehen. §. 152. N. 2.
Wirkungen der materiellen Jdeen durch die Ner- ven in die mechaniſchen Maſchinen.
§. 160.
Die gewoͤhnlichſte und allgemeinſte Art, wie die Ner- ven, die in mechaniſche Maſchinen wirken, ſich ihnen mit- theilen, beſteht darinn, daß ſich ihre Zweige und Spitzen dieſen Maſchinen aufs innigſte einverleiben, das iſt, ihr Mark in ihnen verbreiten, §. 13. und ſo darinn verthei- len, daß ſie ſich in ihnen gaͤnzlich verlieren. Allein es iſt noch eine andre Art moͤglich, von welcher vorlaͤufig das Wenige, was wir davon wiſſen, erwaͤhnet zu werden ver- dienet. Die Nerven beruͤhren auf ihrem Wege mancher- ley mechaniſche Maſchinen, ohne ſich doch ihnen eigentlich mitzutheilen oder einzuverleiben. Da der ſinnliche Ein- druck im Gehirne in den Nerven, ſelbſt keine ſichtbare oder ſonſt aus einigen Spuren bemerkbare Bewegung in ihm ſelbſt wirket; ſo thut auch der durch ihn herabſteigende ſinn- liche Eindruck nie einige Wirkung in den Theilen, die er in ſeiner geraden Richtung beruͤhret. Allein da es wahr- ſcheinlich iſt, daß er in den Punkten, wo er von ſeiner ge- raden Richtung abweichet, durch einen ſtarken ſinnlichen
Eindruck
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Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.
regelmaͤßig und ſtark veraͤndern: aber da dieſes noch wahr-
ſcheinlicher durch die Nerven, welche zum Herzen gehen,
geſchehen kann, indem der ſinnliche Eindruck von ſolchen
Vorſtellungen durch ſie die Bewegung deſſelben veraͤndert,
ſo bleibt es unentſchieden, ob die unmittelbare Wirkung
der ſinnlichen Eindruͤcke im Gehirne auf die Blutgefaͤße
deſſelben, zu dieſen Seelenwirkungen etwas, und wie viel
ſie etwan dazu beytrage. Wir muͤſſen demnach dieſe uner-
forſchliche Sache dahin geſtellet ſeyn laſſen, (indeſſen ver-
gleiche man §. 251.) und nur die mittelbaren Wirkungen
der materiellen Jdeen durch die Nerven in die mechani-
ſchen Maſchinen in Betrachtung ziehen. §. 152. N. 2.
Wirkungen der materiellen Jdeen durch die Ner-
ven in die mechaniſchen Maſchinen.
§. 160.
Die gewoͤhnlichſte und allgemeinſte Art, wie die Ner-
ven, die in mechaniſche Maſchinen wirken, ſich ihnen mit-
theilen, beſteht darinn, daß ſich ihre Zweige und Spitzen
dieſen Maſchinen aufs innigſte einverleiben, das iſt, ihr
Mark in ihnen verbreiten, §. 13. und ſo darinn verthei-
len, daß ſie ſich in ihnen gaͤnzlich verlieren. Allein es iſt
noch eine andre Art moͤglich, von welcher vorlaͤufig das
Wenige, was wir davon wiſſen, erwaͤhnet zu werden ver-
dienet. Die Nerven beruͤhren auf ihrem Wege mancher-
ley mechaniſche Maſchinen, ohne ſich doch ihnen eigentlich
mitzutheilen oder einzuverleiben. Da der ſinnliche Ein-
druck im Gehirne in den Nerven, ſelbſt keine ſichtbare oder
ſonſt aus einigen Spuren bemerkbare Bewegung in ihm
ſelbſt wirket; ſo thut auch der durch ihn herabſteigende ſinn-
liche Eindruck nie einige Wirkung in den Theilen, die er
in ſeiner geraden Richtung beruͤhret. Allein da es wahr-
ſcheinlich iſt, daß er in den Punkten, wo er von ſeiner ge-
raden Richtung abweichet, durch einen ſtarken ſinnlichen
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/177>, abgerufen am 25.11.2024.
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