Alle Veränderungen eines thierischen Körpers, die auf seine Erhaltung und sein Wohlseyn abzielen, müssen der natürlichen Bestimmung desselben und seiner Theile gemäß erfolgen, wenigstens in solche sich auflösen und endigen. §. 263. Die Veränderungen in thierischen Körpern, welche ihrer natürlichen Bestimmung gemäß erfolgen, oder doch in solche sich auflösen, sind, in so fern sie vorgestellet, also auch in so fern sie empfunden werden, der Seele ange- nehm, oder lösen sich bald in angenehme Vorstellungen oder Empfindungen auf. §. 276. N. 4. §. 252. Aus eben denselben Gründen zielen alle widernatürliche Veränderun- gen des thierischen Körpers auf seinen Untergang oder sein Uebelbefinden ab, §. 263. und wenn sie vorgestellet, also auch wenn sie empfunden werden, sind sie der Seele unan- genehm. §. 252. 276. N. 4. Mithin sind alle Triebe zur Erhaltung und zum Wohlseyn der Thiere Bestrebun- gen ihrer Vorstellungskraft zu angenehmen Empfindungen und zur Vermeidung unangenehmer. §. 262. N. 1. 2. §. 257. Dieses allgemeine Bestreben in den Trieben der Thiere, deren Gegenstand sie selbst find, heißt der Trieb zum Vergnügen, §. 80. und da dieser ohne die Fort- dauer der Kräfte, das ist, ohne das Leben des Thieres unmöglich wäre; so ist der Trieb, die Liebe zum Le- ben, der erste Grundtrieb aller Thiere, so daß also die Triebe zum Leben und zum Vergnügen, das ist, die sinn- liche Selbstliebe, (Eigenliebe,) alle übrige aufwiegeln.
Die Nahrungstriebe.
§. 281.
Durch die Vorherbestimmung der Natur §. 263. ent- steht in den Thieren, wenn es ihrem Körper an Nahrung fehlet, eine unangenehme Empfindung im Magen, die
man
I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
Die Selbſtliebe.
§. 280.
Alle Veraͤnderungen eines thieriſchen Koͤrpers, die auf ſeine Erhaltung und ſein Wohlſeyn abzielen, muͤſſen der natuͤrlichen Beſtimmung deſſelben und ſeiner Theile gemaͤß erfolgen, wenigſtens in ſolche ſich aufloͤſen und endigen. §. 263. Die Veraͤnderungen in thieriſchen Koͤrpern, welche ihrer natuͤrlichen Beſtimmung gemaͤß erfolgen, oder doch in ſolche ſich aufloͤſen, ſind, in ſo fern ſie vorgeſtellet, alſo auch in ſo fern ſie empfunden werden, der Seele ange- nehm, oder loͤſen ſich bald in angenehme Vorſtellungen oder Empfindungen auf. §. 276. N. 4. §. 252. Aus eben denſelben Gruͤnden zielen alle widernatuͤrliche Veraͤnderun- gen des thieriſchen Koͤrpers auf ſeinen Untergang oder ſein Uebelbefinden ab, §. 263. und wenn ſie vorgeſtellet, alſo auch wenn ſie empfunden werden, ſind ſie der Seele unan- genehm. §. 252. 276. N. 4. Mithin ſind alle Triebe zur Erhaltung und zum Wohlſeyn der Thiere Beſtrebun- gen ihrer Vorſtellungskraft zu angenehmen Empfindungen und zur Vermeidung unangenehmer. §. 262. N. 1. 2. §. 257. Dieſes allgemeine Beſtreben in den Trieben der Thiere, deren Gegenſtand ſie ſelbſt find, heißt der Trieb zum Vergnuͤgen, §. 80. und da dieſer ohne die Fort- dauer der Kraͤfte, das iſt, ohne das Leben des Thieres unmoͤglich waͤre; ſo iſt der Trieb, die Liebe zum Le- ben, der erſte Grundtrieb aller Thiere, ſo daß alſo die Triebe zum Leben und zum Vergnuͤgen, das iſt, die ſinn- liche Selbſtliebe, (Eigenliebe,) alle uͤbrige aufwiegeln.
Die Nahrungstriebe.
§. 281.
Durch die Vorherbeſtimmung der Natur §. 263. ent- ſteht in den Thieren, wenn es ihrem Koͤrper an Nahrung fehlet, eine unangenehme Empfindung im Magen, die
man
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I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
Die Selbſtliebe.
§. 280.
Alle Veraͤnderungen eines thieriſchen Koͤrpers, die auf
ſeine Erhaltung und ſein Wohlſeyn abzielen, muͤſſen der
natuͤrlichen Beſtimmung deſſelben und ſeiner Theile gemaͤß
erfolgen, wenigſtens in ſolche ſich aufloͤſen und endigen. §.
263. Die Veraͤnderungen in thieriſchen Koͤrpern, welche
ihrer natuͤrlichen Beſtimmung gemaͤß erfolgen, oder doch
in ſolche ſich aufloͤſen, ſind, in ſo fern ſie vorgeſtellet, alſo
auch in ſo fern ſie empfunden werden, der Seele ange-
nehm, oder loͤſen ſich bald in angenehme Vorſtellungen
oder Empfindungen auf. §. 276. N. 4. §. 252. Aus eben
denſelben Gruͤnden zielen alle widernatuͤrliche Veraͤnderun-
gen des thieriſchen Koͤrpers auf ſeinen Untergang oder ſein
Uebelbefinden ab, §. 263. und wenn ſie vorgeſtellet, alſo
auch wenn ſie empfunden werden, ſind ſie der Seele unan-
genehm. §. 252. 276. N. 4. Mithin ſind alle Triebe
zur Erhaltung und zum Wohlſeyn der Thiere Beſtrebun-
gen ihrer Vorſtellungskraft zu angenehmen Empfindungen
und zur Vermeidung unangenehmer. §. 262. N. 1. 2. §.
257. Dieſes allgemeine Beſtreben in den Trieben der
Thiere, deren Gegenſtand ſie ſelbſt find, heißt der Trieb
zum Vergnuͤgen, §. 80. und da dieſer ohne die Fort-
dauer der Kraͤfte, das iſt, ohne das Leben des Thieres
unmoͤglich waͤre; ſo iſt der Trieb, die Liebe zum Le-
ben, der erſte Grundtrieb aller Thiere, ſo daß alſo die
Triebe zum Leben und zum Vergnuͤgen, das iſt, die ſinn-
liche Selbſtliebe, (Eigenliebe,) alle uͤbrige aufwiegeln.
Die Nahrungstriebe.
§. 281.
Durch die Vorherbeſtimmung der Natur §. 263. ent-
ſteht in den Thieren, wenn es ihrem Koͤrper an Nahrung
fehlet, eine unangenehme Empfindung im Magen, die
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/288>, abgerufen am 22.11.2024.
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