so sind dieß mittelbare Nervenwirkungen äußerer sinnlicher Eindrücke, §. 419. wofern es nicht unmittelbare von den eingedünsteten Theilen der Arzney sind. Wenn endlich die durch die ganze Reihe der Verdauungswege sich fort- pflanzende von einem unempfundenen äußern sinnlichen Eindrucke in einem Punkte derselben erregte thierische Be- wegung vielmehr für eine mittelbare als unmittelbare Ner- venwirkung desselben zu halten ist, §. 513. so erhellet auch daraus die Nervenkraft innerer sinnlicher Eindrücke ohne Vorstellungen in diese Eingeweide.
§. 532.
Obgleich die thierische Bewegung der Verdauungs- werkzeuge eine unmittelbare Nervenwirkung äußerer sinnli- cher Eindrücke zu seyn pflegt, §. 466. mithin des Einflus- ses der thierischen Seelenkräfte des Gehirns und der Vor- stellungskraft nicht bedarf, §. 467. so wird sie doch nicht nur durch innere sinnliche Eindrücke von Vorstellungen zum öftern verändert, §. 170. 174. 206. 212. sondern sie scheint auch zu ihrer gewöhnlichen natürlichen Fortdauer in Thieren, die Gehirn haben, der Mitwirkung innerer sinnlicher Eindrücke ohne Vorstellungen, auf eben die Wei- se, wie das Herz, §. 515. das Zwerchfell, §. 524. und andre Theile zu bedürfen, weil die thierische bewegende Kraft des Magens zu Grunde geht, wenn man den Stamm seiner Nerven unterbindet, §. 174. und in so fern diese mitwirkenden innern sinnlichen Eindrücke ohne Vorstellun- gen den Magennerven etwa bey ihren Ursprüngen im Ge- hirne beygebracht werden möchten, könnte zur natürlichen Fortdauer der peristaltischen Bewegung der ungehinderte Zusammenhang des Gehirns mit dem Magen, obwohl oh- ne Mitwirkung seiner thierischen Seelenkräfte und der Vor- stellungskraft erforderlich seyn. §. 494. N. 2. Nichtsde- stoweniger bleiben die äußern sinnlichen Eindrücke in den Magen und die Gedärme die thierischen bewegenden Haupt- kräfte, welche die peristaltische Bewegung allein, ja nach
gänzli-
II Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.
ſo ſind dieß mittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Eindruͤcke, §. 419. wofern es nicht unmittelbare von den eingeduͤnſteten Theilen der Arzney ſind. Wenn endlich die durch die ganze Reihe der Verdauungswege ſich fort- pflanzende von einem unempfundenen aͤußern ſinnlichen Eindrucke in einem Punkte derſelben erregte thieriſche Be- wegung vielmehr fuͤr eine mittelbare als unmittelbare Ner- venwirkung deſſelben zu halten iſt, §. 513. ſo erhellet auch daraus die Nervenkraft innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen in dieſe Eingeweide.
§. 532.
Obgleich die thieriſche Bewegung der Verdauungs- werkzeuge eine unmittelbare Nervenwirkung aͤußerer ſinnli- cher Eindruͤcke zu ſeyn pflegt, §. 466. mithin des Einfluſ- ſes der thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns und der Vor- ſtellungskraft nicht bedarf, §. 467. ſo wird ſie doch nicht nur durch innere ſinnliche Eindruͤcke von Vorſtellungen zum oͤftern veraͤndert, §. 170. 174. 206. 212. ſondern ſie ſcheint auch zu ihrer gewoͤhnlichen natuͤrlichen Fortdauer in Thieren, die Gehirn haben, der Mitwirkung innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen, auf eben die Wei- ſe, wie das Herz, §. 515. das Zwerchfell, §. 524. und andre Theile zu beduͤrfen, weil die thieriſche bewegende Kraft des Magens zu Grunde geht, wenn man den Stamm ſeiner Nerven unterbindet, §. 174. und in ſo fern dieſe mitwirkenden innern ſinnlichen Eindruͤcke ohne Vorſtellun- gen den Magennerven etwa bey ihren Urſpruͤngen im Ge- hirne beygebracht werden moͤchten, koͤnnte zur natuͤrlichen Fortdauer der periſtaltiſchen Bewegung der ungehinderte Zuſammenhang des Gehirns mit dem Magen, obwohl oh- ne Mitwirkung ſeiner thieriſchen Seelenkraͤfte und der Vor- ſtellungskraft erforderlich ſeyn. §. 494. N. 2. Nichtsde- ſtoweniger bleiben die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in den Magen und die Gedaͤrme die thieriſchen bewegenden Haupt- kraͤfte, welche die periſtaltiſche Bewegung allein, ja nach
gaͤnzli-
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[524/0548]
II Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.
ſo ſind dieß mittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher
Eindruͤcke, §. 419. wofern es nicht unmittelbare von den
eingeduͤnſteten Theilen der Arzney ſind. Wenn endlich
die durch die ganze Reihe der Verdauungswege ſich fort-
pflanzende von einem unempfundenen aͤußern ſinnlichen
Eindrucke in einem Punkte derſelben erregte thieriſche Be-
wegung vielmehr fuͤr eine mittelbare als unmittelbare Ner-
venwirkung deſſelben zu halten iſt, §. 513. ſo erhellet auch
daraus die Nervenkraft innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne
Vorſtellungen in dieſe Eingeweide.
§. 532.
Obgleich die thieriſche Bewegung der Verdauungs-
werkzeuge eine unmittelbare Nervenwirkung aͤußerer ſinnli-
cher Eindruͤcke zu ſeyn pflegt, §. 466. mithin des Einfluſ-
ſes der thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns und der Vor-
ſtellungskraft nicht bedarf, §. 467. ſo wird ſie doch nicht
nur durch innere ſinnliche Eindruͤcke von Vorſtellungen
zum oͤftern veraͤndert, §. 170. 174. 206. 212. ſondern
ſie ſcheint auch zu ihrer gewoͤhnlichen natuͤrlichen Fortdauer
in Thieren, die Gehirn haben, der Mitwirkung innerer
ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen, auf eben die Wei-
ſe, wie das Herz, §. 515. das Zwerchfell, §. 524. und
andre Theile zu beduͤrfen, weil die thieriſche bewegende
Kraft des Magens zu Grunde geht, wenn man den Stamm
ſeiner Nerven unterbindet, §. 174. und in ſo fern dieſe
mitwirkenden innern ſinnlichen Eindruͤcke ohne Vorſtellun-
gen den Magennerven etwa bey ihren Urſpruͤngen im Ge-
hirne beygebracht werden moͤchten, koͤnnte zur natuͤrlichen
Fortdauer der periſtaltiſchen Bewegung der ungehinderte
Zuſammenhang des Gehirns mit dem Magen, obwohl oh-
ne Mitwirkung ſeiner thieriſchen Seelenkraͤfte und der Vor-
ſtellungskraft erforderlich ſeyn. §. 494. N. 2. Nichtsde-
ſtoweniger bleiben die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in den
Magen und die Gedaͤrme die thieriſchen bewegenden Haupt-
kraͤfte, welche die periſtaltiſche Bewegung allein, ja nach
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/548>, abgerufen am 22.11.2024.
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