den wird. §. 443. Wenn Blähungen in den Gedärmen sich so versetzen, daß diese davon Krämpfe leiden, so wissen Personen, die öfters diesen Zufällen ausgesetzet sind, schon aus einer besondern Empfindung in den Nieren, und ei- nem fruchtlosen Triebe zum Harnen vorher zu sagen, daß sie in Kurzem die heftigsten Schmerzen in den Gedärmen erfahren werden, welche eine solche Einkerkerung der Blä- hungen zu begleiten pflegt.
§. 537.
Die Harnblase ist vieler Seelenwirkungen, §. 176. mithin auch vieler Nervenwirkungen von innern sinnlichen Eindrücken ohne Vorstellungen fähig, §. 503. ob sie gleich am meisten durch unempfundene äußere thierisch gereizet wird. §. 478. Es erhellet dieses offenbar aus den Kräm- pfen der Blase, dem Triebe zum Harnen und den schmerz- haften Zusammenziehungen der Harnröhre selbst bey unem- pfundenen äußern sinnlichen Eindrücken in den Magen und in die Gedärme, in die Nieren und in andre benach- barte Theile. Manche Gifte oder Purganzen bringen, wenn sie kaum im Magen etwas verweilet haben, diese Nervenwirkung eher hervor, als im Magen selbst einige Wirkung davon empfunden wird.
§. 538.
Von den übrigen Eingeweiden, als der Milz, dem Netze, den blos drüsigten, aderigten, u. s. w. sind die Nervenwirkungen innerer sinnlicher Eindrücke ohne Vor- stellungen entweder die, wie in den Drüsen, Adern, u. s. w. wovon schon oben gehandelt worden, oder man kann davon nichts bestimmen noch durch Erfahrungen zeigen, weil ihre Nervenkräfte entweder überhaupt ungewiß, oder allzu schwach, oder ihre natürlichen Verrichtungen, wenn sie auch dadurch gewirket oder verändert würden, nicht ins Auge fallend sind, wie beym Pancreas, in den Brüsten, in der Milz, in den Nebennieren, im Netze, etc.
§. 539.
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2 Abſchn. insbeſondre.
den wird. §. 443. Wenn Blaͤhungen in den Gedaͤrmen ſich ſo verſetzen, daß dieſe davon Kraͤmpfe leiden, ſo wiſſen Perſonen, die oͤfters dieſen Zufaͤllen ausgeſetzet ſind, ſchon aus einer beſondern Empfindung in den Nieren, und ei- nem fruchtloſen Triebe zum Harnen vorher zu ſagen, daß ſie in Kurzem die heftigſten Schmerzen in den Gedaͤrmen erfahren werden, welche eine ſolche Einkerkerung der Blaͤ- hungen zu begleiten pflegt.
§. 537.
Die Harnblaſe iſt vieler Seelenwirkungen, §. 176. mithin auch vieler Nervenwirkungen von innern ſinnlichen Eindruͤcken ohne Vorſtellungen faͤhig, §. 503. ob ſie gleich am meiſten durch unempfundene aͤußere thieriſch gereizet wird. §. 478. Es erhellet dieſes offenbar aus den Kraͤm- pfen der Blaſe, dem Triebe zum Harnen und den ſchmerz- haften Zuſammenziehungen der Harnroͤhre ſelbſt bey unem- pfundenen aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken in den Magen und in die Gedaͤrme, in die Nieren und in andre benach- barte Theile. Manche Gifte oder Purganzen bringen, wenn ſie kaum im Magen etwas verweilet haben, dieſe Nervenwirkung eher hervor, als im Magen ſelbſt einige Wirkung davon empfunden wird.
§. 538.
Von den uͤbrigen Eingeweiden, als der Milz, dem Netze, den blos druͤſigten, aderigten, u. ſ. w. ſind die Nervenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vor- ſtellungen entweder die, wie in den Druͤſen, Adern, u. ſ. w. wovon ſchon oben gehandelt worden, oder man kann davon nichts beſtimmen noch durch Erfahrungen zeigen, weil ihre Nervenkraͤfte entweder uͤberhaupt ungewiß, oder allzu ſchwach, oder ihre natuͤrlichen Verrichtungen, wenn ſie auch dadurch gewirket oder veraͤndert wuͤrden, nicht ins Auge fallend ſind, wie beym Pancreas, in den Bruͤſten, in der Milz, in den Nebennieren, im Netze, ꝛc.
§. 539.
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2 Abſchn. insbeſondre.
den wird. §. 443. Wenn Blaͤhungen in den Gedaͤrmen
ſich ſo verſetzen, daß dieſe davon Kraͤmpfe leiden, ſo wiſſen
Perſonen, die oͤfters dieſen Zufaͤllen ausgeſetzet ſind, ſchon
aus einer beſondern Empfindung in den Nieren, und ei-
nem fruchtloſen Triebe zum Harnen vorher zu ſagen, daß
ſie in Kurzem die heftigſten Schmerzen in den Gedaͤrmen
erfahren werden, welche eine ſolche Einkerkerung der Blaͤ-
hungen zu begleiten pflegt.
§. 537.
Die Harnblaſe iſt vieler Seelenwirkungen, §. 176.
mithin auch vieler Nervenwirkungen von innern ſinnlichen
Eindruͤcken ohne Vorſtellungen faͤhig, §. 503. ob ſie gleich
am meiſten durch unempfundene aͤußere thieriſch gereizet
wird. §. 478. Es erhellet dieſes offenbar aus den Kraͤm-
pfen der Blaſe, dem Triebe zum Harnen und den ſchmerz-
haften Zuſammenziehungen der Harnroͤhre ſelbſt bey unem-
pfundenen aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken in den Magen
und in die Gedaͤrme, in die Nieren und in andre benach-
barte Theile. Manche Gifte oder Purganzen bringen,
wenn ſie kaum im Magen etwas verweilet haben, dieſe
Nervenwirkung eher hervor, als im Magen ſelbſt einige
Wirkung davon empfunden wird.
§. 538.
Von den uͤbrigen Eingeweiden, als der Milz, dem
Netze, den blos druͤſigten, aderigten, u. ſ. w. ſind die
Nervenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vor-
ſtellungen entweder die, wie in den Druͤſen, Adern, u. ſ.
w. wovon ſchon oben gehandelt worden, oder man kann
davon nichts beſtimmen noch durch Erfahrungen zeigen,
weil ihre Nervenkraͤfte entweder uͤberhaupt ungewiß, oder
allzu ſchwach, oder ihre natuͤrlichen Verrichtungen, wenn
ſie auch dadurch gewirket oder veraͤndert wuͤrden, nicht ins
Auge fallend ſind, wie beym Pancreas, in den Bruͤſten, in
der Milz, in den Nebennieren, im Netze, ꝛc.
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/553>, abgerufen am 23.11.2024.
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