Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.5 Kap. System der Kräfte zum thier. Leben. gewisse Stellen von Natur dazu allein geschickt seyn, wel-che man die natürlichen Gemeinschafcspunkte der thierischen Kräfte nennen kann, weil sich in diesen die thierischen Kräfte einander mittheilen und vermählen. Der äußere sinnliche Eindruck geht in einem Nerven fort, ohne eine andre thierische Kraft in Wirkung zu setzen, bis sich auf seinem Wege ein Zweig von ihm scheidet, der in seinem Scheidepunkte diesen äußern als einen innern sinnlichen Eindruck annehmen und andre thierische Wirkungen da- durch verrichten kann; oder bis sich der Nerve auf seinem Wege mit andern in Knoten oder Verschlingungen verwi- ckelt, worinn dieser sein äußerer sinnlicher Eindruck als ein innerer ebenfalls sinnlich angenommen werden und wirken kann; §. 421. oder bis, bey beseelten Thieren, der äu- ßere sinnliche Eindruck zum Ursprunge seines Nerven im Gehirne gelanget und daselbst durch die Zwischenkunft ei- ner Vorstellung (Empfindung) die thierische Seelenkraft des Gehirns reizet, ihn als einen innern von Vorstellun- gen in eben dem Nerven zurückzusenden; §. 35. 121. 124. oder bis eine seiner Nervenwirkungen äußere sinnliche Ein- drücke erreget, die Empfindungen und Seelenwirkungen derselben verursachen. §. 184. N. 1. §. 443. Ein innerer sinnlicher Eindruck, er komme nun von Vorstellungen oder andern Reizen, geht im System der thierischen Maschinen, vom Orte seines Ursprungs im Gehirne, oder in einem Nervenknoten, oder in einer Verwickelung, oder einem Scheidepunkte, oder in irgend einer andern Stelle des Ner- venmarks, so lange fort ohne eine andre thierische Kraft in Wirkung zu setzen, bis er auf seinem Wege in einem Kno- ten, in einer Verwickelung, in einem Scheidepunkte sei- ner Zweige, auf andre Nerven oder Zweige geleitet wird, die ihn sinnlich annehmen und dadurch thierische Wirkun- gen verrichten; §. 124. 485. oder bis seine Wirkung selbst in andern Nerven äußere sinnliche Eindrücke erreget, die wieder ihre thierische Wirkung thun. §. 225. §. 673.
5 Kap. Syſtem der Kraͤfte zum thier. Leben. gewiſſe Stellen von Natur dazu allein geſchickt ſeyn, wel-che man die natuͤrlichen Gemeinſchafcspunkte der thieriſchen Kraͤfte nennen kann, weil ſich in dieſen die thieriſchen Kraͤfte einander mittheilen und vermaͤhlen. Der aͤußere ſinnliche Eindruck geht in einem Nerven fort, ohne eine andre thieriſche Kraft in Wirkung zu ſetzen, bis ſich auf ſeinem Wege ein Zweig von ihm ſcheidet, der in ſeinem Scheidepunkte dieſen aͤußern als einen innern ſinnlichen Eindruck annehmen und andre thieriſche Wirkungen da- durch verrichten kann; oder bis ſich der Nerve auf ſeinem Wege mit andern in Knoten oder Verſchlingungen verwi- ckelt, worinn dieſer ſein aͤußerer ſinnlicher Eindruck als ein innerer ebenfalls ſinnlich angenommen werden und wirken kann; §. 421. oder bis, bey beſeelten Thieren, der aͤu- ßere ſinnliche Eindruck zum Urſprunge ſeines Nerven im Gehirne gelanget und daſelbſt durch die Zwiſchenkunft ei- ner Vorſtellung (Empfindung) die thieriſche Seelenkraft des Gehirns reizet, ihn als einen innern von Vorſtellun- gen in eben dem Nerven zuruͤckzuſenden; §. 35. 121. 124. oder bis eine ſeiner Nervenwirkungen aͤußere ſinnliche Ein- druͤcke erreget, die Empfindungen und Seelenwirkungen derſelben verurſachen. §. 184. N. 1. §. 443. Ein innerer ſinnlicher Eindruck, er komme nun von Vorſtellungen oder andern Reizen, geht im Syſtem der thieriſchen Maſchinen, vom Orte ſeines Urſprungs im Gehirne, oder in einem Nervenknoten, oder in einer Verwickelung, oder einem Scheidepunkte, oder in irgend einer andern Stelle des Ner- venmarks, ſo lange fort ohne eine andre thieriſche Kraft in Wirkung zu ſetzen, bis er auf ſeinem Wege in einem Kno- ten, in einer Verwickelung, in einem Scheidepunkte ſei- ner Zweige, auf andre Nerven oder Zweige geleitet wird, die ihn ſinnlich annehmen und dadurch thieriſche Wirkun- gen verrichten; §. 124. 485. oder bis ſeine Wirkung ſelbſt in andern Nerven aͤußere ſinnliche Eindruͤcke erreget, die wieder ihre thieriſche Wirkung thun. §. 225. §. 673.
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5 Kap. Syſtem der Kraͤfte zum thier. Leben.
gewiſſe Stellen von Natur dazu allein geſchickt ſeyn, wel-
che man die natuͤrlichen Gemeinſchafcspunkte der
thieriſchen Kraͤfte nennen kann, weil ſich in dieſen die
thieriſchen Kraͤfte einander mittheilen und vermaͤhlen. Der
aͤußere ſinnliche Eindruck geht in einem Nerven fort, ohne
eine andre thieriſche Kraft in Wirkung zu ſetzen, bis ſich
auf ſeinem Wege ein Zweig von ihm ſcheidet, der in ſeinem
Scheidepunkte dieſen aͤußern als einen innern ſinnlichen
Eindruck annehmen und andre thieriſche Wirkungen da-
durch verrichten kann; oder bis ſich der Nerve auf ſeinem
Wege mit andern in Knoten oder Verſchlingungen verwi-
ckelt, worinn dieſer ſein aͤußerer ſinnlicher Eindruck als ein
innerer ebenfalls ſinnlich angenommen werden und wirken
kann; §. 421. oder bis, bey beſeelten Thieren, der aͤu-
ßere ſinnliche Eindruck zum Urſprunge ſeines Nerven im
Gehirne gelanget und daſelbſt durch die Zwiſchenkunft ei-
ner Vorſtellung (Empfindung) die thieriſche Seelenkraft
des Gehirns reizet, ihn als einen innern von Vorſtellun-
gen in eben dem Nerven zuruͤckzuſenden; §. 35. 121. 124.
oder bis eine ſeiner Nervenwirkungen aͤußere ſinnliche Ein-
druͤcke erreget, die Empfindungen und Seelenwirkungen
derſelben verurſachen. §. 184. N. 1. §. 443. Ein innerer
ſinnlicher Eindruck, er komme nun von Vorſtellungen oder
andern Reizen, geht im Syſtem der thieriſchen Maſchinen,
vom Orte ſeines Urſprungs im Gehirne, oder in einem
Nervenknoten, oder in einer Verwickelung, oder einem
Scheidepunkte, oder in irgend einer andern Stelle des Ner-
venmarks, ſo lange fort ohne eine andre thieriſche Kraft in
Wirkung zu ſetzen, bis er auf ſeinem Wege in einem Kno-
ten, in einer Verwickelung, in einem Scheidepunkte ſei-
ner Zweige, auf andre Nerven oder Zweige geleitet wird,
die ihn ſinnlich annehmen und dadurch thieriſche Wirkun-
gen verrichten; §. 124. 485. oder bis ſeine Wirkung ſelbſt
in andern Nerven aͤußere ſinnliche Eindruͤcke erreget, die
wieder ihre thieriſche Wirkung thun. §. 225.
§. 673.
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