tungen sowohl durch bloße Nervenkräfte, als durch thieri- sche Seelenkräfte und durch beyde zugleich bewerkstelliget werden können. Nun ist aber noch bey beseelten Thieren das Gehirn, in so fern es thierischer Seelenkräfte fähig ist, das ist, in so fern es Eindrücke von Vorstellungen sinnlich annimmt, und fortpflanzet, ein ihnen allein eigner Mit- telpunkt der thierischen Seelenkräfte, von welchem nun noch insbesondre gehandelt werden muß.
§. 691.
Das Gehirn ist keiner thierischen Seelenkraft fähig ohne Lebensgeister. §. 21. 22. Also sind seine thierischen Seelenkräfte den ursprünglichen thierischen Lebenskräften, nämlich der Nervenkraft zur Abscheidung der Lebensgeister in ihm selbst, und des Herzens natürlich subordiniret. §. 676. 666. 680. Die eigentlichen thierischen Seelenkräfte des Gehirus sind aber die materiellen Jdeen der Vorstel- lungen der Seele, §. 25. 6. welche allesammt ursprüng- lich durch äußere sinnliche Eindrücke in dieselbe gebracht werden, §. 65. ob sie gleich einige derselben, nämlich die, von vernünftigen Vorstellungen, Begierden, etc. dem Ge- hirne eindrücket, ohne daß sie auf nähere Weise von den äußern sinnlichen Eindrücken abhängen sollten. §. 579. N. 2. Jn der Fortdauer der thierischen Seelenkräfte be- steht das eigentliche thierische, oder das sinnliche und gei- stige Leben der beseelten Thiere. §. 640. 641.
§. 692.
Weil die thierischen Seelenkräfte des Gehirns von den äußern sinnlichen Eindrücken, die empfunden werden, ab- hängen, §. 691. und durch sie alle Seelenwirkungen im System der thierischen Maschinen bewerkstelliget werden, §. 97. 6. so ist das Gehirn, in so fern es für sie eingerich- tet ist, ein Mittelpunkt der thierischen Seelenkräfte, §. 673. obgleich diese selbst den ursprünglichen thierischen Lebenskräften natürlich subordiniret sind. §. 691.
§. 693.
III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
tungen ſowohl durch bloße Nervenkraͤfte, als durch thieri- ſche Seelenkraͤfte und durch beyde zugleich bewerkſtelliget werden koͤnnen. Nun iſt aber noch bey beſeelten Thieren das Gehirn, in ſo fern es thieriſcher Seelenkraͤfte faͤhig iſt, das iſt, in ſo fern es Eindruͤcke von Vorſtellungen ſinnlich annimmt, und fortpflanzet, ein ihnen allein eigner Mit- telpunkt der thieriſchen Seelenkraͤfte, von welchem nun noch insbeſondre gehandelt werden muß.
§. 691.
Das Gehirn iſt keiner thieriſchen Seelenkraft faͤhig ohne Lebensgeiſter. §. 21. 22. Alſo ſind ſeine thieriſchen Seelenkraͤfte den urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤften, naͤmlich der Nervenkraft zur Abſcheidung der Lebensgeiſter in ihm ſelbſt, und des Herzens natuͤrlich ſubordiniret. §. 676. 666. 680. Die eigentlichen thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirus ſind aber die materiellen Jdeen der Vorſtel- lungen der Seele, §. 25. 6. welche alleſammt urſpruͤng- lich durch aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in dieſelbe gebracht werden, §. 65. ob ſie gleich einige derſelben, naͤmlich die, von vernuͤnftigen Vorſtellungen, Begierden, ꝛc. dem Ge- hirne eindruͤcket, ohne daß ſie auf naͤhere Weiſe von den aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken abhaͤngen ſollten. §. 579. N. 2. Jn der Fortdauer der thieriſchen Seelenkraͤfte be- ſteht das eigentliche thieriſche, oder das ſinnliche und gei- ſtige Leben der beſeelten Thiere. §. 640. 641.
§. 692.
Weil die thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns von den aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken, die empfunden werden, ab- haͤngen, §. 691. und durch ſie alle Seelenwirkungen im Syſtem der thieriſchen Maſchinen bewerkſtelliget werden, §. 97. 6. ſo iſt das Gehirn, in ſo fern es fuͤr ſie eingerich- tet iſt, ein Mittelpunkt der thieriſchen Seelenkraͤfte, §. 673. obgleich dieſe ſelbſt den urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤften natuͤrlich ſubordiniret ſind. §. 691.
§. 693.
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III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
tungen ſowohl durch bloße Nervenkraͤfte, als durch thieri-
ſche Seelenkraͤfte und durch beyde zugleich bewerkſtelliget
werden koͤnnen. Nun iſt aber noch bey beſeelten Thieren
das Gehirn, in ſo fern es thieriſcher Seelenkraͤfte faͤhig iſt,
das iſt, in ſo fern es Eindruͤcke von Vorſtellungen ſinnlich
annimmt, und fortpflanzet, ein ihnen allein eigner Mit-
telpunkt der thieriſchen Seelenkraͤfte, von welchem
nun noch insbeſondre gehandelt werden muß.
§. 691.
Das Gehirn iſt keiner thieriſchen Seelenkraft faͤhig
ohne Lebensgeiſter. §. 21. 22. Alſo ſind ſeine thieriſchen
Seelenkraͤfte den urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤften,
naͤmlich der Nervenkraft zur Abſcheidung der Lebensgeiſter
in ihm ſelbſt, und des Herzens natuͤrlich ſubordiniret. §.
676. 666. 680. Die eigentlichen thieriſchen Seelenkraͤfte
des Gehirus ſind aber die materiellen Jdeen der Vorſtel-
lungen der Seele, §. 25. 6. welche alleſammt urſpruͤng-
lich durch aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in dieſelbe gebracht
werden, §. 65. ob ſie gleich einige derſelben, naͤmlich die,
von vernuͤnftigen Vorſtellungen, Begierden, ꝛc. dem Ge-
hirne eindruͤcket, ohne daß ſie auf naͤhere Weiſe von den
aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken abhaͤngen ſollten. §. 579.
N. 2. Jn der Fortdauer der thieriſchen Seelenkraͤfte be-
ſteht das eigentliche thieriſche, oder das ſinnliche und gei-
ſtige Leben der beſeelten Thiere. §. 640. 641.
§. 692.
Weil die thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns von den
aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken, die empfunden werden, ab-
haͤngen, §. 691. und durch ſie alle Seelenwirkungen im
Syſtem der thieriſchen Maſchinen bewerkſtelliget werden,
§. 97. 6. ſo iſt das Gehirn, in ſo fern es fuͤr ſie eingerich-
tet iſt, ein Mittelpunkt der thieriſchen Seelenkraͤfte,
§. 673. obgleich dieſe ſelbſt den urſpruͤnglichen thieriſchen
Lebenskraͤften natuͤrlich ſubordiniret ſind. §. 691.
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/722>, abgerufen am 22.11.2024.
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