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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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Jnhalt.
§. 451. Jnzwischen bewegt nicht jeder Reiz einen Muskel thie-
risch, doch bewegt ihn einer,     S. 454
452. Der wenn er empfunden würde, angenehm wäre, der
Natur gemäß, ein unangenehmer aber, widernatürlich     455
453. Kurz, es sind die unmittelbaren Nervenwirkungen der
äußern sinnlichen Eindrücke in den Muskeln keine andern
als eben die thierischen Bewegungen, die Seelenwirkun-
gen ihrer Empfindung an der gereizten Stelle seyn wür-
den.     456
454. Jm natürlichen Zustande der Thiere sind die thierischen
Bewegungen der Muskeln und Gliedmaßen oft blos
unmittelbare Nervenwirkungen äußerer sinnlicher Ein-
drücke.     456
455. Das Herz wird durch die Nervenkraft äußerer sinn-
licher Eindrücke unmittelbar bewegt,     458
456. ohne daß das Gehirn, noch eine Vorstellungskraft dazu
nöthig ist.     459
457. Welche Reize es vornehmlich bewegen,     459
458. Aeußere sinnliche Eindrücke, die es der Empfindung
nach angenehm reizen möchten, bewegen es natürlich,
andre widernatürlich     460
459. Jm natürlichen Zustande ist die Bewegung des Her-
zens gemeiniglich und hauptsächlich nur eine unmittel-
bare Nervenwirkung der äußern sinnlichen Eindrücke des
Bluts.     460
460. Jnsofern der Puls der Schlagadern und Umlauf des
Blutes
vom Herzen abhängt, ist er eine Nervenwirkung
von eben der Art. Außerdem ist der Puls meist mechanisch,
doch immer von der Reizbarkeit abhängig,     461
461. welches auch die Erfahrung bestätiget.     463
462. Der Zufluß der Säfte nach den gereinigten Theilen ist
gemeiniglich eine unmittelbare Nervenwirkung eines äußern
sinnlichen Eindrucks in die kleinsten Endungen der Schlag-
adern,
    464
463. die vielleicht, außer den Muskelfasern, auch ihre eigne
Reizbarkeit haben.     465
464. Die fleischigten Häute sind, wie die Muskeln, reizbar;
in den nicht fleischigten, sie mögen empfindlich seyn oder
nicht, sind es nur die ihnen einverleibten fremden reizbaren
Theile,     465
465. und im natürlichen Zustande haben ihre thierischen Be-
wegungen oft keinen andern Grund.     468
466. Der Schlund, Magen und die Gedärme, sind reiz-
bar;     468
§. 467. und
Jnhalt.
§. 451. Jnzwiſchen bewegt nicht jeder Reiz einen Muskel thie-
riſch, doch bewegt ihn einer,     S. 454
452. Der wenn er empfunden wuͤrde, angenehm waͤre, der
Natur gemaͤß, ein unangenehmer aber, widernatuͤrlich     455
453. Kurz, es ſind die unmittelbaren Nervenwirkungen der
aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in den Muskeln keine andern
als eben die thieriſchen Bewegungen, die Seelenwirkun-
gen ihrer Empfindung an der gereizten Stelle ſeyn wuͤr-
den.     456
454. Jm natuͤrlichen Zuſtande der Thiere ſind die thieriſchen
Bewegungen der Muskeln und Gliedmaßen oft blos
unmittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Ein-
druͤcke.     456
455. Das Herz wird durch die Nervenkraft aͤußerer ſinn-
licher Eindruͤcke unmittelbar bewegt,     458
456. ohne daß das Gehirn, noch eine Vorſtellungskraft dazu
noͤthig iſt.     459
457. Welche Reize es vornehmlich bewegen,     459
458. Aeußere ſinnliche Eindruͤcke, die es der Empfindung
nach angenehm reizen moͤchten, bewegen es natuͤrlich,
andre widernatuͤrlich     460
459. Jm natuͤrlichen Zuſtande iſt die Bewegung des Her-
zens gemeiniglich und hauptſaͤchlich nur eine unmittel-
bare Nervenwirkung der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke des
Bluts.     460
460. Jnſofern der Puls der Schlagadern und Umlauf des
Blutes
vom Herzen abhaͤngt, iſt er eine Nervenwirkung
von eben der Art. Außerdem iſt der Puls meiſt mechaniſch,
doch immer von der Reizbarkeit abhaͤngig,     461
461. welches auch die Erfahrung beſtaͤtiget.     463
462. Der Zufluß der Saͤfte nach den gereinigten Theilen iſt
gemeiniglich eine unmittelbare Nervenwirkung eines aͤußern
ſinnlichen Eindrucks in die kleinſten Endungen der Schlag-
adern,
    464
463. die vielleicht, außer den Muskelfaſern, auch ihre eigne
Reizbarkeit haben.     465
464. Die fleiſchigten Haͤute ſind, wie die Muskeln, reizbar;
in den nicht fleiſchigten, ſie moͤgen empfindlich ſeyn oder
nicht, ſind es nur die ihnen einverleibten fremden reizbaren
Theile,     465
465. und im natuͤrlichen Zuſtande haben ihre thieriſchen Be-
wegungen oft keinen andern Grund.     468
466. Der Schlund, Magen und die Gedaͤrme, ſind reiz-
bar;     468
§. 467. und
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[[765]/0789] Jnhalt. §. 451. Jnzwiſchen bewegt nicht jeder Reiz einen Muskel thie- riſch, doch bewegt ihn einer, S. 454 452. Der wenn er empfunden wuͤrde, angenehm waͤre, der Natur gemaͤß, ein unangenehmer aber, widernatuͤrlich 455 453. Kurz, es ſind die unmittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in den Muskeln keine andern als eben die thieriſchen Bewegungen, die Seelenwirkun- gen ihrer Empfindung an der gereizten Stelle ſeyn wuͤr- den. 456 454. Jm natuͤrlichen Zuſtande der Thiere ſind die thieriſchen Bewegungen der Muskeln und Gliedmaßen oft blos unmittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Ein- druͤcke. 456 455. Das Herz wird durch die Nervenkraft aͤußerer ſinn- licher Eindruͤcke unmittelbar bewegt, 458 456. ohne daß das Gehirn, noch eine Vorſtellungskraft dazu noͤthig iſt. 459 457. Welche Reize es vornehmlich bewegen, 459 458. Aeußere ſinnliche Eindruͤcke, die es der Empfindung nach angenehm reizen moͤchten, bewegen es natuͤrlich, andre widernatuͤrlich 460 459. Jm natuͤrlichen Zuſtande iſt die Bewegung des Her- zens gemeiniglich und hauptſaͤchlich nur eine unmittel- bare Nervenwirkung der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke des Bluts. 460 460. Jnſofern der Puls der Schlagadern und Umlauf des Blutes vom Herzen abhaͤngt, iſt er eine Nervenwirkung von eben der Art. Außerdem iſt der Puls meiſt mechaniſch, doch immer von der Reizbarkeit abhaͤngig, 461 461. welches auch die Erfahrung beſtaͤtiget. 463 462. Der Zufluß der Saͤfte nach den gereinigten Theilen iſt gemeiniglich eine unmittelbare Nervenwirkung eines aͤußern ſinnlichen Eindrucks in die kleinſten Endungen der Schlag- adern, 464 463. die vielleicht, außer den Muskelfaſern, auch ihre eigne Reizbarkeit haben. 465 464. Die fleiſchigten Haͤute ſind, wie die Muskeln, reizbar; in den nicht fleiſchigten, ſie moͤgen empfindlich ſeyn oder nicht, ſind es nur die ihnen einverleibten fremden reizbaren Theile, 465 465. und im natuͤrlichen Zuſtande haben ihre thieriſchen Be- wegungen oft keinen andern Grund. 468 466. Der Schlund, Magen und die Gedaͤrme, ſind reiz- bar; 468 §. 467. und

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. [765]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/789>, abgerufen am 20.05.2024.