Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.auf zweyerley Art die Uebereinstimmung der Oder D 5
auf zweyerley Art die Uebereinſtimmung der Oder D 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0061" n="31"/> auf zweyerley Art die Uebereinſtimmung der<lb/> Veraͤnderungen des Koͤrpers mit denen in der<lb/> Sele erklaͤren koͤnte. Entweder man muͤſſe<lb/> behaupten, daß dieſes durch einen Jdealiſchen<lb/> Einfluß geſchaͤhe, oder man muͤſte den phyſi-<lb/> caliſchen erwaͤhlen. Wenn in einem Dinge<lb/> eine Veraͤnderung vorgehet, die ihren Grund<lb/> in einem andern Dinge hat; <hi rendition="#fr">ſo hat das letz-<lb/> tere in das erſte gewuͤrckt.</hi> Die Wuͤr-<lb/> ckung zweier Dinge in einander, hat man ei-<lb/> nen <hi rendition="#fr">Einfluß</hi> genennet. Einen <hi rendition="#fr">reellen Ein-<lb/> fluß</hi> hat man einen ſolchen genennet: wobey<lb/> das eine Ding <hi rendition="#aq">A</hi> gantz allein den Grund einer<lb/> Veraͤnderung in <hi rendition="#aq">B</hi> in ſich enthaͤlt, und zu wel-<lb/> cher Veraͤnderung, <hi rendition="#aq">B</hi> gar nichts durch ſeine<lb/> Kraft beytraͤgt. Dieſen reellen Einfluß zwi-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> nennet man einen <hi rendition="#fr">phyſicali-<lb/> ſchen Einfluß.</hi> Der <hi rendition="#fr">idealiſche Einfluß</hi><lb/> iſt dieſem gerade entgegen geſetzt. Er hat als-<lb/> denn ſtatt, wenn die Veraͤnderungen in <hi rendition="#aq">A</hi> al-<lb/> lein durch ſeine eigene Kraft gewuͤrcket werden,<lb/> und zwar ſo, daß die Kraft in <hi rendition="#aq">B</hi> hierzu gar<lb/> nichts beytraͤget. Dieſes nun auf die Ueber-<lb/> einſtimmung der Veraͤnderungen des Koͤrpers<lb/> und der Sele anzuwenden; ſo ſagt man: die<lb/> Sele wuͤrcke entweder phyſicaliſch in ihren Koͤr-<lb/> per, das iſt, ſo daß der Grund der Veraͤnde-<lb/> rungen des Koͤrpers lediglich in der Kraft der<lb/> Sele liege, und daß hingegen der Koͤrper durch-<lb/> aus nichts zu ſeinen Veraͤnderungen beytrage,<lb/> ſondern daß dieſes nur Leiden in ihm waͤren:<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Oder</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0061]
auf zweyerley Art die Uebereinſtimmung der
Veraͤnderungen des Koͤrpers mit denen in der
Sele erklaͤren koͤnte. Entweder man muͤſſe
behaupten, daß dieſes durch einen Jdealiſchen
Einfluß geſchaͤhe, oder man muͤſte den phyſi-
caliſchen erwaͤhlen. Wenn in einem Dinge
eine Veraͤnderung vorgehet, die ihren Grund
in einem andern Dinge hat; ſo hat das letz-
tere in das erſte gewuͤrckt. Die Wuͤr-
ckung zweier Dinge in einander, hat man ei-
nen Einfluß genennet. Einen reellen Ein-
fluß hat man einen ſolchen genennet: wobey
das eine Ding A gantz allein den Grund einer
Veraͤnderung in B in ſich enthaͤlt, und zu wel-
cher Veraͤnderung, B gar nichts durch ſeine
Kraft beytraͤgt. Dieſen reellen Einfluß zwi-
ſchen A und B nennet man einen phyſicali-
ſchen Einfluß. Der idealiſche Einfluß
iſt dieſem gerade entgegen geſetzt. Er hat als-
denn ſtatt, wenn die Veraͤnderungen in A al-
lein durch ſeine eigene Kraft gewuͤrcket werden,
und zwar ſo, daß die Kraft in B hierzu gar
nichts beytraͤget. Dieſes nun auf die Ueber-
einſtimmung der Veraͤnderungen des Koͤrpers
und der Sele anzuwenden; ſo ſagt man: die
Sele wuͤrcke entweder phyſicaliſch in ihren Koͤr-
per, das iſt, ſo daß der Grund der Veraͤnde-
rungen des Koͤrpers lediglich in der Kraft der
Sele liege, und daß hingegen der Koͤrper durch-
aus nichts zu ſeinen Veraͤnderungen beytrage,
ſondern daß dieſes nur Leiden in ihm waͤren:
Oder
D 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |