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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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dasselbe herbeigerufenen Person durch einfaches Hineindrücken wieder in ihre Ruhelage
gebracht.

Häufig ist der Tableau-Anzeiger auch derart eingerichtet, daß die herabfallende Scheibe
die betreffende Nummer durch ein Glasfensterchen sichtbar werden läßt. Eine derartige, von
Hagendorff ausgeführte Construction zeigt Fig. 804. Der Elektromagnet M M ist an der
Wand T des Gestelles festgeschraubt; der Anker A wird durch eine Feder f gehalten, die an
einem Ansatze der Wand T1 befestigt ist. An dem Stücke P ist der Winkelhebel h h1 drehbar
angebracht, dessen Arm h das Zifferblatt trägt und in der Ruhelage vertical steht. Er wird
in dieser Stellung dadurch erhalten, daß die Nase n des Hebelarmes h1 in den Stift o des
Ankers einschnappt. (Das Zurückweichen des Ankers von dem Magnete wird durch den
Stift p begrenzt.) Fließt jedoch durch die Drahtwindungen des Elektromagnetes ein Strom,
so wird der Anker angezogen und dadurch der Stift o außer Eingriff mit der Nase n
gebracht. Die Schwere des Hebelarmes h1 bewirkt dann eine derartige Drehung des Winkel-
hebels, daß die Nummernscheibe hinter dem Glasfensterchen des Tableaukastens zum Vor-

[Abbildung] Fig. 804.

Fallscheibe von Hagendorff.

schein kommt. Der Winkelhebel wird nach Unterbrechung des Stromes durch die Zugstange Z
wieder in seine Ruhelage gebracht. Diese ist nämlich mit dem aus der rechten Seitenwand
des Tableaukastens herausragenden Knopfe K verbunden, so daß durch Anziehen an dem
Knopfe die Zugstange von links nach rechts bewegt wird. Hierbei erfassen die Ausschnitte a
mit ihrer linken Seite die an den Winkelhebeln h h1 befestigten Stäbchen r der herabgefallenen
Nummernscheiben und drehen dadurch diese wieder in ihre Ruhelage zurück; die Nasen n
schnappen dann neuerdings in die Stifte o der Anker ein, da auf letztere keine Anziehungs-
kraft mehr wirkt. Der in dem Ausschnitte b der Stange Z bei s sichtbare Stift begrenzt die
Bewegung der Stange beim Herausziehen durch die Hand und bei ihrem hierauf durch die
Feder f bewirkten Rückgange.

Beabsichtigt man nicht nur einzelne Zeichen zu geben, sondern will man jede beliebige
Depesche zu übermitteln im Stande sein, so wird man dies am einfachsten wohl durch
Einrichtung einer Telephon-Doppelstation, wie solche weiter oben beschrieben wurden, erreichen.
Hin und wieder werden für solche Zwecke auch noch Zeiger-Telegraphen der einen oder andern
Form verwendet.

dasſelbe herbeigerufenen Perſon durch einfaches Hineindrücken wieder in ihre Ruhelage
gebracht.

Häufig iſt der Tableau-Anzeiger auch derart eingerichtet, daß die herabfallende Scheibe
die betreffende Nummer durch ein Glasfenſterchen ſichtbar werden läßt. Eine derartige, von
Hagendorff ausgeführte Conſtruction zeigt Fig. 804. Der Elektromagnet M M iſt an der
Wand T des Geſtelles feſtgeſchraubt; der Anker A wird durch eine Feder f gehalten, die an
einem Anſatze der Wand T1 befeſtigt iſt. An dem Stücke P iſt der Winkelhebel h h1 drehbar
angebracht, deſſen Arm h das Zifferblatt trägt und in der Ruhelage vertical ſteht. Er wird
in dieſer Stellung dadurch erhalten, daß die Naſe n des Hebelarmes h1 in den Stift o des
Ankers einſchnappt. (Das Zurückweichen des Ankers von dem Magnete wird durch den
Stift p begrenzt.) Fließt jedoch durch die Drahtwindungen des Elektromagnetes ein Strom,
ſo wird der Anker angezogen und dadurch der Stift o außer Eingriff mit der Naſe n
gebracht. Die Schwere des Hebelarmes h1 bewirkt dann eine derartige Drehung des Winkel-
hebels, daß die Nummernſcheibe hinter dem Glasfenſterchen des Tableaukaſtens zum Vor-

[Abbildung] Fig. 804.

Fallſcheibe von Hagendorff.

ſchein kommt. Der Winkelhebel wird nach Unterbrechung des Stromes durch die Zugſtange Z
wieder in ſeine Ruhelage gebracht. Dieſe iſt nämlich mit dem aus der rechten Seitenwand
des Tableaukaſtens herausragenden Knopfe K verbunden, ſo daß durch Anziehen an dem
Knopfe die Zugſtange von links nach rechts bewegt wird. Hierbei erfaſſen die Ausſchnitte a
mit ihrer linken Seite die an den Winkelhebeln h h1 befeſtigten Stäbchen r der herabgefallenen
Nummernſcheiben und drehen dadurch dieſe wieder in ihre Ruhelage zurück; die Naſen n
ſchnappen dann neuerdings in die Stifte o der Anker ein, da auf letztere keine Anziehungs-
kraft mehr wirkt. Der in dem Ausſchnitte b der Stange Z bei s ſichtbare Stift begrenzt die
Bewegung der Stange beim Herausziehen durch die Hand und bei ihrem hierauf durch die
Feder f bewirkten Rückgange.

Beabſichtigt man nicht nur einzelne Zeichen zu geben, ſondern will man jede beliebige
Depeſche zu übermitteln im Stande ſein, ſo wird man dies am einfachſten wohl durch
Einrichtung einer Telephon-Doppelſtation, wie ſolche weiter oben beſchrieben wurden, erreichen.
Hin und wieder werden für ſolche Zwecke auch noch Zeiger-Telegraphen der einen oder andern
Form verwendet.

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[1052/1066] dasſelbe herbeigerufenen Perſon durch einfaches Hineindrücken wieder in ihre Ruhelage gebracht. Häufig iſt der Tableau-Anzeiger auch derart eingerichtet, daß die herabfallende Scheibe die betreffende Nummer durch ein Glasfenſterchen ſichtbar werden läßt. Eine derartige, von Hagendorff ausgeführte Conſtruction zeigt Fig. 804. Der Elektromagnet M M iſt an der Wand T des Geſtelles feſtgeſchraubt; der Anker A wird durch eine Feder f gehalten, die an einem Anſatze der Wand T1 befeſtigt iſt. An dem Stücke P iſt der Winkelhebel h h1 drehbar angebracht, deſſen Arm h das Zifferblatt trägt und in der Ruhelage vertical ſteht. Er wird in dieſer Stellung dadurch erhalten, daß die Naſe n des Hebelarmes h1 in den Stift o des Ankers einſchnappt. (Das Zurückweichen des Ankers von dem Magnete wird durch den Stift p begrenzt.) Fließt jedoch durch die Drahtwindungen des Elektromagnetes ein Strom, ſo wird der Anker angezogen und dadurch der Stift o außer Eingriff mit der Naſe n gebracht. Die Schwere des Hebelarmes h1 bewirkt dann eine derartige Drehung des Winkel- hebels, daß die Nummernſcheibe hinter dem Glasfenſterchen des Tableaukaſtens zum Vor- [Abbildung Fig. 804. Fallſcheibe von Hagendorff.] ſchein kommt. Der Winkelhebel wird nach Unterbrechung des Stromes durch die Zugſtange Z wieder in ſeine Ruhelage gebracht. Dieſe iſt nämlich mit dem aus der rechten Seitenwand des Tableaukaſtens herausragenden Knopfe K verbunden, ſo daß durch Anziehen an dem Knopfe die Zugſtange von links nach rechts bewegt wird. Hierbei erfaſſen die Ausſchnitte a mit ihrer linken Seite die an den Winkelhebeln h h1 befeſtigten Stäbchen r der herabgefallenen Nummernſcheiben und drehen dadurch dieſe wieder in ihre Ruhelage zurück; die Naſen n ſchnappen dann neuerdings in die Stifte o der Anker ein, da auf letztere keine Anziehungs- kraft mehr wirkt. Der in dem Ausſchnitte b der Stange Z bei s ſichtbare Stift begrenzt die Bewegung der Stange beim Herausziehen durch die Hand und bei ihrem hierauf durch die Feder f bewirkten Rückgange. Beabſichtigt man nicht nur einzelne Zeichen zu geben, ſondern will man jede beliebige Depeſche zu übermitteln im Stande ſein, ſo wird man dies am einfachſten wohl durch Einrichtung einer Telephon-Doppelſtation, wie ſolche weiter oben beſchrieben wurden, erreichen. Hin und wieder werden für ſolche Zwecke auch noch Zeiger-Telegraphen der einen oder andern Form verwendet.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1052. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1066>, abgerufen am 22.11.2024.