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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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feststellen. Die Platinspirale ist durch dicke Drähte mit den isolirt aufgestellten
Drahtklemmen D D in leitender Verbindung, um durch letztere das ganze Instru-
ment bequem in den Schließungsbogen einer Batterie etc. einschalten zu können.
Bei o besitzt die Glaskugel eine durch einen eingeschliffenen Stöpsel verschließbare
Oeffnung, um den Luftdruck im Inneren der Kugel mit jenem der äußeren Luft
übereinstimmen machen zu können.

Zum Studium der Wärmeverhältnisse im Schließungsbogen einer Elektrici-
tätsquelle muß man bei Anwendung des eben beschriebenen Luftthermometers den
Rauminhalt der Kugel genau kennen. Beim Gebrauche wird die Glasröhre mit
einer Flüssigkeit gefüllt, welche die Communication der Luft in der Kugel mit
jener außerhalb absperrt. Bei der Füllung der Röhre mit Flüssigkeit läßt man
die Oeffnung bei o offen, damit in der Glaskugel kein von dem äußeren Luft-
drucke verschiedener Luftdruck entsteht. Während des Experimentes ist jedoch auch
diese Oeffnung geschlossen, so daß die Luft in der Kugel nach allen Seiten hin
vollkommen abgesperrt ist. Führt man nun durch die Platinspirale den Entladungsschlag
einer Batterie, indem man das elektrische Thermometer unter Vermittlung der Draht-
klemmen D D1 in den Schließungsbogen einschaltet, so wird die Platinspirale
erhitzt. Diese giebt dann Wärme an die in der Kugel eingeschlossene Luft ab,
welche in Folge der Erwärmung ihr Volumen vergrößern muß. Die Vergrößerung
des Volumens ist dadurch möglich, daß die Flüssigkeit in der Glasröhre zurück-
gedrängt, d. h. nach g gedrückt wird.

Die Sperrflüssigkeit weicht desto mehr gegen das Gefäß zurück, je mehr
sich die Luft in der Kugel ausdehnt oder, mit anderen Worten, je mehr Wärme
die Platinspirale an die Luft abgiebt. Wir sind daher im Stande, durch die
Depression der Sperrflüssigkeit die Wärmewirkungen elektrischer Entladungen einer
Batterie zu untersuchen. Nachstehende Tabelle (aus Wüllner's "Exp. Phys."), welche
die Versuchsresultate einer Reihe von Rieß durchgeführter Experimente enthält,
giebt zunächst Aufschluß über den Zusammenhang zwischen der Menge q der ent-
ladenen Elektricität, sowie auch der Größe der Batterie (Flaschenzahl s) und der
hierdurch bewirkten Erwärmung im Luftthermometer, ausgedrückt durch die Depres-
sionen d der Sperrflüssigkeit.

[Tabelle]

Diese Tabelle lehrt uns, wenn wir die in den einzelnen Verticalreihen
befindlichen Zahlen betrachten, daß die Erwärmung des Platindrahtes zunimmt,
wenn, natürlich unter sonst gleichen Umständen, die Mengen der Elektricität

feſtſtellen. Die Platinſpirale iſt durch dicke Drähte mit den iſolirt aufgeſtellten
Drahtklemmen D D in leitender Verbindung, um durch letztere das ganze Inſtru-
ment bequem in den Schließungsbogen einer Batterie ꝛc. einſchalten zu können.
Bei o beſitzt die Glaskugel eine durch einen eingeſchliffenen Stöpſel verſchließbare
Oeffnung, um den Luftdruck im Inneren der Kugel mit jenem der äußeren Luft
übereinſtimmen machen zu können.

Zum Studium der Wärmeverhältniſſe im Schließungsbogen einer Elektrici-
tätsquelle muß man bei Anwendung des eben beſchriebenen Luftthermometers den
Rauminhalt der Kugel genau kennen. Beim Gebrauche wird die Glasröhre mit
einer Flüſſigkeit gefüllt, welche die Communication der Luft in der Kugel mit
jener außerhalb abſperrt. Bei der Füllung der Röhre mit Flüſſigkeit läßt man
die Oeffnung bei o offen, damit in der Glaskugel kein von dem äußeren Luft-
drucke verſchiedener Luftdruck entſteht. Während des Experimentes iſt jedoch auch
dieſe Oeffnung geſchloſſen, ſo daß die Luft in der Kugel nach allen Seiten hin
vollkommen abgeſperrt iſt. Führt man nun durch die Platinſpirale den Entladungsſchlag
einer Batterie, indem man das elektriſche Thermometer unter Vermittlung der Draht-
klemmen D D1 in den Schließungsbogen einſchaltet, ſo wird die Platinſpirale
erhitzt. Dieſe giebt dann Wärme an die in der Kugel eingeſchloſſene Luft ab,
welche in Folge der Erwärmung ihr Volumen vergrößern muß. Die Vergrößerung
des Volumens iſt dadurch möglich, daß die Flüſſigkeit in der Glasröhre zurück-
gedrängt, d. h. nach g gedrückt wird.

Die Sperrflüſſigkeit weicht deſto mehr gegen das Gefäß zurück, je mehr
ſich die Luft in der Kugel ausdehnt oder, mit anderen Worten, je mehr Wärme
die Platinſpirale an die Luft abgiebt. Wir ſind daher im Stande, durch die
Depreſſion der Sperrflüſſigkeit die Wärmewirkungen elektriſcher Entladungen einer
Batterie zu unterſuchen. Nachſtehende Tabelle (aus Wüllner’s „Exp. Phyſ.“), welche
die Verſuchsreſultate einer Reihe von Rieß durchgeführter Experimente enthält,
giebt zunächſt Aufſchluß über den Zuſammenhang zwiſchen der Menge q der ent-
ladenen Elektricität, ſowie auch der Größe der Batterie (Flaſchenzahl s) und der
hierdurch bewirkten Erwärmung im Luftthermometer, ausgedrückt durch die Depreſ-
ſionen δ der Sperrflüſſigkeit.

[Tabelle]

Dieſe Tabelle lehrt uns, wenn wir die in den einzelnen Verticalreihen
befindlichen Zahlen betrachten, daß die Erwärmung des Platindrahtes zunimmt,
wenn, natürlich unter ſonſt gleichen Umſtänden, die Mengen der Elektricität

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[140/0154] feſtſtellen. Die Platinſpirale iſt durch dicke Drähte mit den iſolirt aufgeſtellten Drahtklemmen D D in leitender Verbindung, um durch letztere das ganze Inſtru- ment bequem in den Schließungsbogen einer Batterie ꝛc. einſchalten zu können. Bei o beſitzt die Glaskugel eine durch einen eingeſchliffenen Stöpſel verſchließbare Oeffnung, um den Luftdruck im Inneren der Kugel mit jenem der äußeren Luft übereinſtimmen machen zu können. Zum Studium der Wärmeverhältniſſe im Schließungsbogen einer Elektrici- tätsquelle muß man bei Anwendung des eben beſchriebenen Luftthermometers den Rauminhalt der Kugel genau kennen. Beim Gebrauche wird die Glasröhre mit einer Flüſſigkeit gefüllt, welche die Communication der Luft in der Kugel mit jener außerhalb abſperrt. Bei der Füllung der Röhre mit Flüſſigkeit läßt man die Oeffnung bei o offen, damit in der Glaskugel kein von dem äußeren Luft- drucke verſchiedener Luftdruck entſteht. Während des Experimentes iſt jedoch auch dieſe Oeffnung geſchloſſen, ſo daß die Luft in der Kugel nach allen Seiten hin vollkommen abgeſperrt iſt. Führt man nun durch die Platinſpirale den Entladungsſchlag einer Batterie, indem man das elektriſche Thermometer unter Vermittlung der Draht- klemmen D D1 in den Schließungsbogen einſchaltet, ſo wird die Platinſpirale erhitzt. Dieſe giebt dann Wärme an die in der Kugel eingeſchloſſene Luft ab, welche in Folge der Erwärmung ihr Volumen vergrößern muß. Die Vergrößerung des Volumens iſt dadurch möglich, daß die Flüſſigkeit in der Glasröhre zurück- gedrängt, d. h. nach g gedrückt wird. Die Sperrflüſſigkeit weicht deſto mehr gegen das Gefäß zurück, je mehr ſich die Luft in der Kugel ausdehnt oder, mit anderen Worten, je mehr Wärme die Platinſpirale an die Luft abgiebt. Wir ſind daher im Stande, durch die Depreſſion der Sperrflüſſigkeit die Wärmewirkungen elektriſcher Entladungen einer Batterie zu unterſuchen. Nachſtehende Tabelle (aus Wüllner’s „Exp. Phyſ.“), welche die Verſuchsreſultate einer Reihe von Rieß durchgeführter Experimente enthält, giebt zunächſt Aufſchluß über den Zuſammenhang zwiſchen der Menge q der ent- ladenen Elektricität, ſowie auch der Größe der Batterie (Flaſchenzahl s) und der hierdurch bewirkten Erwärmung im Luftthermometer, ausgedrückt durch die Depreſ- ſionen δ der Sperrflüſſigkeit. Dieſe Tabelle lehrt uns, wenn wir die in den einzelnen Verticalreihen befindlichen Zahlen betrachten, daß die Erwärmung des Platindrahtes zunimmt, wenn, natürlich unter ſonſt gleichen Umſtänden, die Mengen der Elektricität

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/154>, abgerufen am 24.11.2024.