daher nur so lange constanten Strom geben, als unzersetzte Salpetersäure mit der Platinplatte in Berührung ist.
Der Vorzug, welchen diese Säule vor anderen besitzt, liegt, wie bereits hervorgehoben, in der bedeutenden elektromotorischen Kraft; hingegen ist es ein erheblicher Uebelstand der Säule, daß sie Dämpfe von Untersalpetersäure in der Luft bildet. Diese sind sowohl äußerst gesundheitsschädlich, als auch nachtheilig für alle Metalltheile, welche sich mit der Batterie im selben Raume befinden. Auch kommt, wegen der Platinplatten, der hohe Anschaffungspreis zu Ungunsten der Batterie in Betracht.
Letzterer ist bei der Bunsen'schen Kette vermieden. Eine ältere Form der- selben ist in Fig. 101 abgebildet. In ein oben zusammengezogenes Glasgefäß ist ein Kohlecylinder eingesenkt; in diesem steht die Thonzelle mit dem Zinkcylinder.
[Abbildung]
Fig. 100.
Grove-Element.
[Abbildung]
Fig. 101.
Bunsen-Element.
Der Raum zwischen Thonzelle und Glas wird mit Salpetersäure gefüllt und dieser werden durch Bohrungen im Kohlecylinder Wege geschafft, durch welche sie leicht circuliren kann. Der Kohlecylinder besitzt oben einen verstärkten Rand, mit welchem er auf dem Glasrande aufruht, um das Entweichen der Säuredämpfe möglichst hintanzuhalten. Das Diaphragma erhält eine Füllung von verdünnter Schwefelsäure. Um den Ableitungsdraht mit der Kohle in gut leitende Verbindung bringen zu können, wird um den oberen Rand der letzteren ein Metallstreifen gelegt, dessen Enden durch eine Schraube zusammengezogen werden können; der Metallstreifen selbst wird dann durch angelöthete oder angeschraubte Blechstreifen oder Drähte mit dem Zinkcylinder des nächsten Elementes verbunden.
Der chemische Proceß, welcher in diesem Elemente vor sich geht, ist derselbe, wie der bei der Säule von Grove geschilderte. Die Bereitung der Kohle, sowie die Abänderungen, welche das Element für die technische Verwendung erfahren hat, werden, wie auch die übrigen technisch verwertheten Säulen, in der zweiten Abtheilung vorliegenden Buches einer eingehenderen Besprechung unterzogen werden.
daher nur ſo lange conſtanten Strom geben, als unzerſetzte Salpeterſäure mit der Platinplatte in Berührung iſt.
Der Vorzug, welchen dieſe Säule vor anderen beſitzt, liegt, wie bereits hervorgehoben, in der bedeutenden elektromotoriſchen Kraft; hingegen iſt es ein erheblicher Uebelſtand der Säule, daß ſie Dämpfe von Unterſalpeterſäure in der Luft bildet. Dieſe ſind ſowohl äußerſt geſundheitsſchädlich, als auch nachtheilig für alle Metalltheile, welche ſich mit der Batterie im ſelben Raume befinden. Auch kommt, wegen der Platinplatten, der hohe Anſchaffungspreis zu Ungunſten der Batterie in Betracht.
Letzterer iſt bei der Bunſen’ſchen Kette vermieden. Eine ältere Form der- ſelben iſt in Fig. 101 abgebildet. In ein oben zuſammengezogenes Glasgefäß iſt ein Kohlecylinder eingeſenkt; in dieſem ſteht die Thonzelle mit dem Zinkcylinder.
[Abbildung]
Fig. 100.
Grove-Element.
[Abbildung]
Fig. 101.
Bunſen-Element.
Der Raum zwiſchen Thonzelle und Glas wird mit Salpeterſäure gefüllt und dieſer werden durch Bohrungen im Kohlecylinder Wege geſchafft, durch welche ſie leicht circuliren kann. Der Kohlecylinder beſitzt oben einen verſtärkten Rand, mit welchem er auf dem Glasrande aufruht, um das Entweichen der Säuredämpfe möglichſt hintanzuhalten. Das Diaphragma erhält eine Füllung von verdünnter Schwefelſäure. Um den Ableitungsdraht mit der Kohle in gut leitende Verbindung bringen zu können, wird um den oberen Rand der letzteren ein Metallſtreifen gelegt, deſſen Enden durch eine Schraube zuſammengezogen werden können; der Metallſtreifen ſelbſt wird dann durch angelöthete oder angeſchraubte Blechſtreifen oder Drähte mit dem Zinkcylinder des nächſten Elementes verbunden.
Der chemiſche Proceß, welcher in dieſem Elemente vor ſich geht, iſt derſelbe, wie der bei der Säule von Grove geſchilderte. Die Bereitung der Kohle, ſowie die Abänderungen, welche das Element für die techniſche Verwendung erfahren hat, werden, wie auch die übrigen techniſch verwertheten Säulen, in der zweiten Abtheilung vorliegenden Buches einer eingehenderen Beſprechung unterzogen werden.
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[187/0201]
daher nur ſo lange conſtanten Strom geben, als unzerſetzte Salpeterſäure mit der
Platinplatte in Berührung iſt.
Der Vorzug, welchen dieſe Säule vor anderen beſitzt, liegt, wie bereits
hervorgehoben, in der bedeutenden elektromotoriſchen Kraft; hingegen iſt es ein
erheblicher Uebelſtand der Säule, daß ſie Dämpfe von Unterſalpeterſäure in der
Luft bildet. Dieſe ſind ſowohl äußerſt geſundheitsſchädlich, als auch nachtheilig für
alle Metalltheile, welche ſich mit der Batterie im ſelben Raume befinden. Auch
kommt, wegen der Platinplatten, der hohe Anſchaffungspreis zu Ungunſten der
Batterie in Betracht.
Letzterer iſt bei der Bunſen’ſchen Kette vermieden. Eine ältere Form der-
ſelben iſt in Fig. 101 abgebildet. In ein oben zuſammengezogenes Glasgefäß iſt
ein Kohlecylinder eingeſenkt; in dieſem ſteht die Thonzelle mit dem Zinkcylinder.
[Abbildung Fig. 100.
Grove-Element.]
[Abbildung Fig. 101.
Bunſen-Element.]
Der Raum zwiſchen Thonzelle und Glas wird mit Salpeterſäure gefüllt und
dieſer werden durch Bohrungen im Kohlecylinder Wege geſchafft, durch welche ſie
leicht circuliren kann. Der Kohlecylinder beſitzt oben einen verſtärkten Rand, mit
welchem er auf dem Glasrande aufruht, um das Entweichen der Säuredämpfe
möglichſt hintanzuhalten. Das Diaphragma erhält eine Füllung von verdünnter
Schwefelſäure. Um den Ableitungsdraht mit der Kohle in gut leitende Verbindung
bringen zu können, wird um den oberen Rand der letzteren ein Metallſtreifen
gelegt, deſſen Enden durch eine Schraube zuſammengezogen werden können; der
Metallſtreifen ſelbſt wird dann durch angelöthete oder angeſchraubte Blechſtreifen
oder Drähte mit dem Zinkcylinder des nächſten Elementes verbunden.
Der chemiſche Proceß, welcher in dieſem Elemente vor ſich geht, iſt derſelbe,
wie der bei der Säule von Grove geſchilderte. Die Bereitung der Kohle, ſowie
die Abänderungen, welche das Element für die techniſche Verwendung erfahren
hat, werden, wie auch die übrigen techniſch verwertheten Säulen, in der zweiten
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/201>, abgerufen am 21.11.2024.
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