Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

In Fig. 115 gelangt das Wasser in der Richtung des großen Pfeiles nach
a und trifft dort auf zwei genau gleiche Röhren a b c und a d c. Das Wasser
wird sich daher auf diese gleichmäßig vertheilen, so daß durch jedes Zweigrohr die
Hälfte der gesammten Wassermenge fließt. Nun ist aber in die Röhrenverzwei-
gung noch die Röhre b d eingeschaltet, durch welche die beiden Zweigröhen vor

[Abbildung] Fig. 115.
[Abbildung] Fig. 116.
[Abbildung] Fig. 117.
ihrer Wiedervereinigung
bei c ebenfalls unterein-
ander verbunden sind.
Wird nun in b d eine
Bewegung des Wassers
eintreten? Offenbar nicht;
denn nachdem sich das
Wasser bei a in die
beiden Zweige a b und
a d gleichmäßig vertheilt
hat, findet es bei b, bezie-
hungsweise d für das
Weiterströmen durch b c
und d c genau dieselben
Verhältnisse vor wie in
den ersten Röhrenhälften.
Es müssen sich deshalb
von b durch das Ver-
bindungsrohr nach d und
von d auf demselben
Wege nach b ganz gleiche
Drücke fortpflanzen, die
in der Röhre b d aufein-
andertreffen und sich daher
gegenseitig aufheben. In
der letztgenannten Röhre
tritt daher keine Bewegung
des Wassers ein, und zwar
ans dem Grunde, weil sich
die Widerstände von a b
und b c gerade so zuein-
ander verhalten wie die
Widerstände von a d und
d c.

Aus demselben Grunde
wird auch das Wasser im
Rohre b d bei der durch
Fig. 116 dargestellten Anordnung der Röhrenverzweigung unbewegt bleiben.
Wenngleich hier die Zweige a b c und a d c verschieden weit sind, also dem
Durchfließen des Wassers einen verschiedenen Widerstand entgegensetzen, so ist doch
das Verhältniß der Röhrenstücke zueinander wieder dasselbe wie im ersten Falle.
Auch hier verhalten sich die Widerstände in a b und b c gerade so zueinander wie
in a d und d c.

In Fig. 115 gelangt das Waſſer in der Richtung des großen Pfeiles nach
a und trifft dort auf zwei genau gleiche Röhren a b c und a d c. Das Waſſer
wird ſich daher auf dieſe gleichmäßig vertheilen, ſo daß durch jedes Zweigrohr die
Hälfte der geſammten Waſſermenge fließt. Nun iſt aber in die Röhrenverzwei-
gung noch die Röhre b d eingeſchaltet, durch welche die beiden Zweigröhen vor

[Abbildung] Fig. 115.
[Abbildung] Fig. 116.
[Abbildung] Fig. 117.
ihrer Wiedervereinigung
bei c ebenfalls unterein-
ander verbunden ſind.
Wird nun in b d eine
Bewegung des Waſſers
eintreten? Offenbar nicht;
denn nachdem ſich das
Waſſer bei a in die
beiden Zweige a b und
a d gleichmäßig vertheilt
hat, findet es bei b, bezie-
hungsweiſe d für das
Weiterſtrömen durch b c
und d c genau dieſelben
Verhältniſſe vor wie in
den erſten Röhrenhälften.
Es müſſen ſich deshalb
von b durch das Ver-
bindungsrohr nach d und
von d auf demſelben
Wege nach b ganz gleiche
Drücke fortpflanzen, die
in der Röhre b d aufein-
andertreffen und ſich daher
gegenſeitig aufheben. In
der letztgenannten Röhre
tritt daher keine Bewegung
des Waſſers ein, und zwar
ans dem Grunde, weil ſich
die Widerſtände von a b
und b c gerade ſo zuein-
ander verhalten wie die
Widerſtände von a d und
d c.

Aus demſelben Grunde
wird auch das Waſſer im
Rohre b d bei der durch
Fig. 116 dargeſtellten Anordnung der Röhrenverzweigung unbewegt bleiben.
Wenngleich hier die Zweige a b c und a d c verſchieden weit ſind, alſo dem
Durchfließen des Waſſers einen verſchiedenen Widerſtand entgegenſetzen, ſo iſt doch
das Verhältniß der Röhrenſtücke zueinander wieder dasſelbe wie im erſten Falle.
Auch hier verhalten ſich die Widerſtände in a b und b c gerade ſo zueinander wie
in a d und d c.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0216" n="202"/>
              <p>In Fig. 115 gelangt das Wa&#x017F;&#x017F;er in der Richtung des großen Pfeiles nach<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> und trifft dort auf zwei genau gleiche Röhren <hi rendition="#aq">a b c</hi> und <hi rendition="#aq">a d c</hi>. Das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
wird &#x017F;ich daher auf die&#x017F;e gleichmäßig vertheilen, &#x017F;o daß durch jedes Zweigrohr die<lb/>
Hälfte der ge&#x017F;ammten Wa&#x017F;&#x017F;ermenge fließt. Nun i&#x017F;t aber in die Röhrenverzwei-<lb/>
gung noch die Röhre <hi rendition="#aq">b d</hi> einge&#x017F;chaltet, durch welche die beiden Zweigröhen vor<lb/><figure><head>Fig. 115.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 116.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 117.</head></figure><lb/>
ihrer Wiedervereinigung<lb/>
bei <hi rendition="#aq">c</hi> ebenfalls unterein-<lb/>
ander verbunden &#x017F;ind.<lb/>
Wird nun in <hi rendition="#aq">b d</hi> eine<lb/>
Bewegung des Wa&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
eintreten? Offenbar nicht;<lb/>
denn nachdem &#x017F;ich das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er bei <hi rendition="#aq">a</hi> in die<lb/>
beiden Zweige <hi rendition="#aq">a b</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">a d</hi> gleichmäßig vertheilt<lb/>
hat, findet es bei <hi rendition="#aq">b</hi>, bezie-<lb/>
hungswei&#x017F;e <hi rendition="#aq">d</hi> für das<lb/>
Weiter&#x017F;trömen durch <hi rendition="#aq">b c</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">d c</hi> genau die&#x017F;elben<lb/>
Verhältni&#x017F;&#x017F;e vor wie in<lb/>
den er&#x017F;ten Röhrenhälften.<lb/>
Es mü&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich deshalb<lb/>
von <hi rendition="#aq">b</hi> durch das Ver-<lb/>
bindungsrohr nach <hi rendition="#aq">d</hi> und<lb/>
von <hi rendition="#aq">d</hi> auf dem&#x017F;elben<lb/>
Wege nach <hi rendition="#aq">b</hi> ganz gleiche<lb/>
Drücke fortpflanzen, die<lb/>
in der Röhre <hi rendition="#aq">b d</hi> aufein-<lb/>
andertreffen und &#x017F;ich daher<lb/>
gegen&#x017F;eitig aufheben. In<lb/>
der letztgenannten Röhre<lb/>
tritt daher keine Bewegung<lb/>
des Wa&#x017F;&#x017F;ers ein, und zwar<lb/>
ans dem Grunde, weil &#x017F;ich<lb/>
die Wider&#x017F;tände von <hi rendition="#aq">a b</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">b c</hi> gerade &#x017F;o zuein-<lb/>
ander verhalten wie die<lb/>
Wider&#x017F;tände von <hi rendition="#aq">a d</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">d c</hi>.</p><lb/>
              <p>Aus dem&#x017F;elben Grunde<lb/>
wird auch das Wa&#x017F;&#x017F;er im<lb/>
Rohre <hi rendition="#aq">b d</hi> bei der durch<lb/>
Fig. 116 darge&#x017F;tellten Anordnung der Röhrenverzweigung unbewegt bleiben.<lb/>
Wenngleich hier die Zweige <hi rendition="#aq">a b c</hi> und <hi rendition="#aq">a d c</hi> ver&#x017F;chieden weit &#x017F;ind, al&#x017F;o dem<lb/>
Durchfließen des Wa&#x017F;&#x017F;ers einen ver&#x017F;chiedenen Wider&#x017F;tand entgegen&#x017F;etzen, &#x017F;o i&#x017F;t doch<lb/>
das Verhältniß der Röhren&#x017F;tücke zueinander wieder das&#x017F;elbe wie im er&#x017F;ten Falle.<lb/>
Auch hier verhalten &#x017F;ich die Wider&#x017F;tände in <hi rendition="#aq">a b</hi> und <hi rendition="#aq">b c</hi> gerade &#x017F;o zueinander wie<lb/>
in <hi rendition="#aq">a d</hi> und <hi rendition="#aq">d c</hi>.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0216] In Fig. 115 gelangt das Waſſer in der Richtung des großen Pfeiles nach a und trifft dort auf zwei genau gleiche Röhren a b c und a d c. Das Waſſer wird ſich daher auf dieſe gleichmäßig vertheilen, ſo daß durch jedes Zweigrohr die Hälfte der geſammten Waſſermenge fließt. Nun iſt aber in die Röhrenverzwei- gung noch die Röhre b d eingeſchaltet, durch welche die beiden Zweigröhen vor [Abbildung Fig. 115.] [Abbildung Fig. 116.] [Abbildung Fig. 117.] ihrer Wiedervereinigung bei c ebenfalls unterein- ander verbunden ſind. Wird nun in b d eine Bewegung des Waſſers eintreten? Offenbar nicht; denn nachdem ſich das Waſſer bei a in die beiden Zweige a b und a d gleichmäßig vertheilt hat, findet es bei b, bezie- hungsweiſe d für das Weiterſtrömen durch b c und d c genau dieſelben Verhältniſſe vor wie in den erſten Röhrenhälften. Es müſſen ſich deshalb von b durch das Ver- bindungsrohr nach d und von d auf demſelben Wege nach b ganz gleiche Drücke fortpflanzen, die in der Röhre b d aufein- andertreffen und ſich daher gegenſeitig aufheben. In der letztgenannten Röhre tritt daher keine Bewegung des Waſſers ein, und zwar ans dem Grunde, weil ſich die Widerſtände von a b und b c gerade ſo zuein- ander verhalten wie die Widerſtände von a d und d c. Aus demſelben Grunde wird auch das Waſſer im Rohre b d bei der durch Fig. 116 dargeſtellten Anordnung der Röhrenverzweigung unbewegt bleiben. Wenngleich hier die Zweige a b c und a d c verſchieden weit ſind, alſo dem Durchfließen des Waſſers einen verſchiedenen Widerſtand entgegenſetzen, ſo iſt doch das Verhältniß der Röhrenſtücke zueinander wieder dasſelbe wie im erſten Falle. Auch hier verhalten ſich die Widerſtände in a b und b c gerade ſo zueinander wie in a d und d c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/216
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/216>, abgerufen am 21.11.2024.