Gestelle rechts befindliche Klemme, in den äußeren Schließungsbogen (der hier weggelassen ist) zur Klemme links, von dort zu den links befindlichen Spulen des Magnetes und endlich durch die links befindliche Schleiffeder wieder in die Trommel- windungen.
Diese Maschine wird in verschiedenen Größen ausgeführt und besitzt dann natürlich auch eine verschiedene Leistungsfähigkeit. Das mit D1 bezeichnete Modell ist z. B. im Stande, ein Licht von 12.000 Normalkerzen zu erzeugen, wenn es 500 Touren per Minute macht, wobei ein Kraftaufwand von sieben Pferdekräften erforderlich ist. Die Maschine hat eine Länge von 1·21, eine Breite von 0·86 und eine Höhe von 0·35 Meter und wiegt 500 Kilogramm.
Fig. 264 stellt eine Maschine dar, wie sie zur Reinmetallgewinnung aus Lösungen der betreffenden Metallsalze angewandt wird. Wie schon früher er- wähnt, bedarf man zu solchen Zwecken keiner hochgespannten Elektricität, sondern
[Abbildung]
Fig. 264.
Siemens'sche Maschine zur Reinmetallgewinnung.
kommt hauptsächlich die Quantität derselben in Betracht. Die Spiralen um die Elektromagnete und um die Trommel werden daher hier großen Querschnitt besitzen müssen, hingegen wird eine geringe Anzahl von Windungen genügen. (Bei Anwendung von Batterien würde man, wie wir bereits erfahren haben, einige wenige, dafür aber großplattige Elemente anzuwenden haben.) In der That ersieht man aus der Abbildung, daß jeder Elektromagnetschenkel nur mit sieben Windungen versehen ist. Dieselben sind aber nicht mehr aus Draht, sondern aus Kupferstangen hergestellt und besitzen einen Querschnitt von 13 Quadratcentimeter. Die Windungen auf der Armatur sind gleichfalls aus Kupferbarren hergestellt und bedecken die Trommel nur in einer Lage. Sie sind in der früher angegebenen Weise durch passend geformte Kupferstücke miteinander verbunden. Die Verbindungsstellen sind nicht gelöthet, sondern verschraubt und die Isolirungen zwischen den einzelnen Windungen und den anderen Maschinenbestandtheilen aus unverbrennlichem Asbest hergestellt. Diese Ansführung gestattet, die Leistungsfähigkeit der Maschinen so hoch zu steigern, daß sogar die dicken Windungen heiß werden können, ohne hierdurch
Geſtelle rechts befindliche Klemme, in den äußeren Schließungsbogen (der hier weggelaſſen iſt) zur Klemme links, von dort zu den links befindlichen Spulen des Magnetes und endlich durch die links befindliche Schleiffeder wieder in die Trommel- windungen.
Dieſe Maſchine wird in verſchiedenen Größen ausgeführt und beſitzt dann natürlich auch eine verſchiedene Leiſtungsfähigkeit. Das mit D1 bezeichnete Modell iſt z. B. im Stande, ein Licht von 12.000 Normalkerzen zu erzeugen, wenn es 500 Touren per Minute macht, wobei ein Kraftaufwand von ſieben Pferdekräften erforderlich iſt. Die Maſchine hat eine Länge von 1·21, eine Breite von 0·86 und eine Höhe von 0·35 Meter und wiegt 500 Kilogramm.
Fig. 264 ſtellt eine Maſchine dar, wie ſie zur Reinmetallgewinnung aus Löſungen der betreffenden Metallſalze angewandt wird. Wie ſchon früher er- wähnt, bedarf man zu ſolchen Zwecken keiner hochgeſpannten Elektricität, ſondern
[Abbildung]
Fig. 264.
Siemens’ſche Maſchine zur Reinmetallgewinnung.
kommt hauptſächlich die Quantität derſelben in Betracht. Die Spiralen um die Elektromagnete und um die Trommel werden daher hier großen Querſchnitt beſitzen müſſen, hingegen wird eine geringe Anzahl von Windungen genügen. (Bei Anwendung von Batterien würde man, wie wir bereits erfahren haben, einige wenige, dafür aber großplattige Elemente anzuwenden haben.) In der That erſieht man aus der Abbildung, daß jeder Elektromagnetſchenkel nur mit ſieben Windungen verſehen iſt. Dieſelben ſind aber nicht mehr aus Draht, ſondern aus Kupferſtangen hergeſtellt und beſitzen einen Querſchnitt von 13 Quadratcentimeter. Die Windungen auf der Armatur ſind gleichfalls aus Kupferbarren hergeſtellt und bedecken die Trommel nur in einer Lage. Sie ſind in der früher angegebenen Weiſe durch paſſend geformte Kupferſtücke miteinander verbunden. Die Verbindungsſtellen ſind nicht gelöthet, ſondern verſchraubt und die Iſolirungen zwiſchen den einzelnen Windungen und den anderen Maſchinenbeſtandtheilen aus unverbrennlichem Asbeſt hergeſtellt. Dieſe Ansführung geſtattet, die Leiſtungsfähigkeit der Maſchinen ſo hoch zu ſteigern, daß ſogar die dicken Windungen heiß werden können, ohne hierdurch
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Geſtelle rechts befindliche Klemme, in den äußeren Schließungsbogen (der hier
weggelaſſen iſt) zur Klemme links, von dort zu den links befindlichen Spulen des
Magnetes und endlich durch die links befindliche Schleiffeder wieder in die Trommel-
windungen.
Dieſe Maſchine wird in verſchiedenen Größen ausgeführt und beſitzt dann
natürlich auch eine verſchiedene Leiſtungsfähigkeit. Das mit D1 bezeichnete Modell
iſt z. B. im Stande, ein Licht von 12.000 Normalkerzen zu erzeugen, wenn es
500 Touren per Minute macht, wobei ein Kraftaufwand von ſieben Pferdekräften
erforderlich iſt. Die Maſchine hat eine Länge von 1·21, eine Breite von 0·86
und eine Höhe von 0·35 Meter und wiegt 500 Kilogramm.
Fig. 264 ſtellt eine Maſchine dar, wie ſie zur Reinmetallgewinnung
aus Löſungen der betreffenden Metallſalze angewandt wird. Wie ſchon früher er-
wähnt, bedarf man zu ſolchen Zwecken keiner hochgeſpannten Elektricität, ſondern
[Abbildung Fig. 264.
Siemens’ſche Maſchine zur Reinmetallgewinnung.]
kommt hauptſächlich die Quantität derſelben in Betracht. Die Spiralen um
die Elektromagnete und um die Trommel werden daher hier großen Querſchnitt
beſitzen müſſen, hingegen wird eine geringe Anzahl von Windungen genügen.
(Bei Anwendung von Batterien würde man, wie wir bereits erfahren haben,
einige wenige, dafür aber großplattige Elemente anzuwenden haben.) In der That
erſieht man aus der Abbildung, daß jeder Elektromagnetſchenkel nur mit ſieben
Windungen verſehen iſt. Dieſelben ſind aber nicht mehr aus Draht, ſondern aus
Kupferſtangen hergeſtellt und beſitzen einen Querſchnitt von 13 Quadratcentimeter.
Die Windungen auf der Armatur ſind gleichfalls aus Kupferbarren hergeſtellt und
bedecken die Trommel nur in einer Lage. Sie ſind in der früher angegebenen Weiſe
durch paſſend geformte Kupferſtücke miteinander verbunden. Die Verbindungsſtellen
ſind nicht gelöthet, ſondern verſchraubt und die Iſolirungen zwiſchen den einzelnen
Windungen und den anderen Maſchinenbeſtandtheilen aus unverbrennlichem Asbeſt
hergeſtellt. Dieſe Ansführung geſtattet, die Leiſtungsfähigkeit der Maſchinen ſo hoch
zu ſteigern, daß ſogar die dicken Windungen heiß werden können, ohne hierdurch
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/403>, abgerufen am 21.11.2024.
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