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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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die Maschine zu beschädigen. Die Magnetpole sind wie bei der vorbeschriebenen
Maschine aus sieben bogenförmigen Lamellen gebildet.

Derartige Maschinen stehen beispielsweise im königlichen Huttenwerke zu Oker
am Harz Tag und Nacht seit mehreren Jahren in Verwendung und schlagen jede
täglich fünf bis sechs Centner Kupfer in den Zersetzungszellen nieder, wozu sie
eines Kraftaufwandes von acht bis zehn Pferdekräften bedürfen.

Ebenso wie der Gramme'sche Ring bildet auch die Siemens-Armatur den
typischen Bestandtheil einer ganzen Reihe von mehr oder minder glücklich modifi-
cirten Maschinen. Einige derselben wollen wir im Nachstehenden kennen lernen.
So stellt Fig. 265 eine dynamoelektrische Maschine von Edison dar, welche

[Abbildung] Fig. 265.
[Abbildung] Fig. 266.

Maschinen von Edison.

dazu bestimmt ist, 60 Glühlichter zu je 16 Normalkerzen zu speisen. An dieser
Maschine fällt uns zunächst die von allen anderen Maschinen abweichende Form
der Magnete auf. Die beiden cylindrischen Kerne derselben sind vertical gestellt
und deren Polschuhe aus einem massiven Eisenblock gebildet, der cylindrisch aus-
gehöhlt ist. In diesem cylindrischen Hohlraume dreht sich eine Cylinderarmatur.

In Fig. 266 ist eine ebensolche Maschine für 250 Lampen zu 16 Normal-
kerzen abgebildet und in Fig. 267 die große sogenannte Tausend-Licht-Maschine,
wie sie in Centralstationen für elektrische Beleuchtung zur Verwendung kommt.

Diese Tausend-Licht-Maschine oder Dampfdynamo, wie sie Edison nennt,
umfaßt eine horizontale Dampfmaschine von 125 Pferdekräften und die dynamo-
elektrische Maschine, welche beide auf einer Grundplatte befestigt sind. Die inducirenden

die Maſchine zu beſchädigen. Die Magnetpole ſind wie bei der vorbeſchriebenen
Maſchine aus ſieben bogenförmigen Lamellen gebildet.

Derartige Maſchinen ſtehen beiſpielsweiſe im königlichen Huttenwerke zu Oker
am Harz Tag und Nacht ſeit mehreren Jahren in Verwendung und ſchlagen jede
täglich fünf bis ſechs Centner Kupfer in den Zerſetzungszellen nieder, wozu ſie
eines Kraftaufwandes von acht bis zehn Pferdekräften bedürfen.

Ebenſo wie der Gramme’ſche Ring bildet auch die Siemens-Armatur den
typiſchen Beſtandtheil einer ganzen Reihe von mehr oder minder glücklich modifi-
cirten Maſchinen. Einige derſelben wollen wir im Nachſtehenden kennen lernen.
So ſtellt Fig. 265 eine dynamoelektriſche Maſchine von Ediſon dar, welche

[Abbildung] Fig. 265.
[Abbildung] Fig. 266.

Maſchinen von Ediſon.

dazu beſtimmt iſt, 60 Glühlichter zu je 16 Normalkerzen zu ſpeiſen. An dieſer
Maſchine fällt uns zunächſt die von allen anderen Maſchinen abweichende Form
der Magnete auf. Die beiden cylindriſchen Kerne derſelben ſind vertical geſtellt
und deren Polſchuhe aus einem maſſiven Eiſenblock gebildet, der cylindriſch aus-
gehöhlt iſt. In dieſem cylindriſchen Hohlraume dreht ſich eine Cylinderarmatur.

In Fig. 266 iſt eine ebenſolche Maſchine für 250 Lampen zu 16 Normal-
kerzen abgebildet und in Fig. 267 die große ſogenannte Tauſend-Licht-Maſchine,
wie ſie in Centralſtationen für elektriſche Beleuchtung zur Verwendung kommt.

Dieſe Tauſend-Licht-Maſchine oder Dampfdynamo, wie ſie Ediſon nennt,
umfaßt eine horizontale Dampfmaſchine von 125 Pferdekräften und die dynamo-
elektriſche Maſchine, welche beide auf einer Grundplatte befeſtigt ſind. Die inducirenden

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[390/0404] die Maſchine zu beſchädigen. Die Magnetpole ſind wie bei der vorbeſchriebenen Maſchine aus ſieben bogenförmigen Lamellen gebildet. Derartige Maſchinen ſtehen beiſpielsweiſe im königlichen Huttenwerke zu Oker am Harz Tag und Nacht ſeit mehreren Jahren in Verwendung und ſchlagen jede täglich fünf bis ſechs Centner Kupfer in den Zerſetzungszellen nieder, wozu ſie eines Kraftaufwandes von acht bis zehn Pferdekräften bedürfen. Ebenſo wie der Gramme’ſche Ring bildet auch die Siemens-Armatur den typiſchen Beſtandtheil einer ganzen Reihe von mehr oder minder glücklich modifi- cirten Maſchinen. Einige derſelben wollen wir im Nachſtehenden kennen lernen. So ſtellt Fig. 265 eine dynamoelektriſche Maſchine von Ediſon dar, welche [Abbildung Fig. 265.] [Abbildung Fig. 266. Maſchinen von Ediſon.] dazu beſtimmt iſt, 60 Glühlichter zu je 16 Normalkerzen zu ſpeiſen. An dieſer Maſchine fällt uns zunächſt die von allen anderen Maſchinen abweichende Form der Magnete auf. Die beiden cylindriſchen Kerne derſelben ſind vertical geſtellt und deren Polſchuhe aus einem maſſiven Eiſenblock gebildet, der cylindriſch aus- gehöhlt iſt. In dieſem cylindriſchen Hohlraume dreht ſich eine Cylinderarmatur. In Fig. 266 iſt eine ebenſolche Maſchine für 250 Lampen zu 16 Normal- kerzen abgebildet und in Fig. 267 die große ſogenannte Tauſend-Licht-Maſchine, wie ſie in Centralſtationen für elektriſche Beleuchtung zur Verwendung kommt. Dieſe Tauſend-Licht-Maſchine oder Dampfdynamo, wie ſie Ediſon nennt, umfaßt eine horizontale Dampfmaſchine von 125 Pferdekräften und die dynamo- elektriſche Maſchine, welche beide auf einer Grundplatte befeſtigt ſind. Die inducirenden

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/404>, abgerufen am 21.11.2024.