sind hierin anseinandergerückt, um den Verlauf der Curven leichter verfolgen zu können, und die einzelnen die Windungen darstellenden Curven sind aus demselben Grunde in verschiedenen Linienarten ausgeführt. Bei der Herstellung der Windungen wird die erste Kupferbarre I um den ersten Eisenkern in der einen, um den zweiten nach der entgegengesetzten Richtung geschlungen, um den dritten wieder in der ersten, um den vierten abermals in der zweiten Art die Windung ausgeführt u. s. w. bis zum letzten Eisenkerne, wo die Barre bei 1 endet. Hierauf folgt die bei II beginnende zweite Lage (in der Figur die feingezogene Linie), welche die zweite Kupferbarre durch zur ersten Lage entgegengesetzte Windungen bildet und bei 2 endet. Die dritte Lage wird durch die Kupferbarre III 3 gebildet (punktirte Linie) und verläuft parallel mit der ersten Lage; die vierte Lage IV 4 endlich (Strich- punktlinie) ist wieder parallel zur dritten Lage u. s. w. Hierauf wird das Ende 1 der ersten Lage mit dem Ende 2 der zweiten Lage, der Anfang II der zweiten Lage mit dem An- fang III der dritten Lage und das Ende 3 der dritten Lage mit dem Ende 4 der vierten Lage verbunden u. s. w., so daß sämmtliche Lagen einen ununter- brochenen Stromkreis bilden, der bei I beginnt und bei IV endet. Die im Schema ausein- andergezerrten Lagen werden in Wirklichkeit natürlich ebenso an- einander und an die Eisenkerne angelegt, wie bei Elektromagneten, deren Windungen in der gewöhn- lichen Weise hergestellt sind. Der Anblick des Schemas lehrt, daß diese Windungen, wenn ein Strom durch sie gesandt wird, gerade so wirken müssen, wie jene bei der gewöhnlichen Bewicklung der Elektromagnete.
[Abbildung]
Fig. 293.
Schema der Elektromagnete der Ferranti-Maschine.
Aus der Verfolgung der die Kupferbarren darstellenden Curven ersieht man auch, daß die aufeinanderfolgenden Eisenkerne abwechselnd in der einen und in der entgegengesetzten Richtung vom erregenden Strome umkreist werden müssen und daß daher Nord- und Südpol im Kreise herum stets wechseln wird. Die Elektro- magnete selbst erscheinen hintereinander geschaltet, da der Strom sämmtliche Kupfer- barren, es sind deren neun, nacheinander durchlaufen muß. Um die einzelnen Windungen zu isoliren, sind in jede Krümmung der Barren vier isolirende Stifte eingeschaltet. Der Strom wird in die Windungen der Elektromagnete durch den einen an der Maschine, Fig. 290 links unten, sichtbaren Ring eingeleitet, durch- fließt alle Windungen der einen Serie von Magneten, gelangt dann durch ein massives (in der Zeichnung nicht sichtbares) Verbindungsstück in die zweite Serie der Elektromagnetwindungen und verläßt durch den zweiten (links unten befindlichen) Ring die Maschine.
ſind hierin anseinandergerückt, um den Verlauf der Curven leichter verfolgen zu können, und die einzelnen die Windungen darſtellenden Curven ſind aus demſelben Grunde in verſchiedenen Linienarten ausgeführt. Bei der Herſtellung der Windungen wird die erſte Kupferbarre I um den erſten Eiſenkern in der einen, um den zweiten nach der entgegengeſetzten Richtung geſchlungen, um den dritten wieder in der erſten, um den vierten abermals in der zweiten Art die Windung ausgeführt u. ſ. w. bis zum letzten Eiſenkerne, wo die Barre bei 1 endet. Hierauf folgt die bei II beginnende zweite Lage (in der Figur die feingezogene Linie), welche die zweite Kupferbarre durch zur erſten Lage entgegengeſetzte Windungen bildet und bei 2 endet. Die dritte Lage wird durch die Kupferbarre III 3 gebildet (punktirte Linie) und verläuft parallel mit der erſten Lage; die vierte Lage IV 4 endlich (Strich- punktlinie) iſt wieder parallel zur dritten Lage u. ſ. w. Hierauf wird das Ende 1 der erſten Lage mit dem Ende 2 der zweiten Lage, der Anfang II der zweiten Lage mit dem An- fang III der dritten Lage und das Ende 3 der dritten Lage mit dem Ende 4 der vierten Lage verbunden u. ſ. w., ſo daß ſämmtliche Lagen einen ununter- brochenen Stromkreis bilden, der bei I beginnt und bei IV endet. Die im Schema ausein- andergezerrten Lagen werden in Wirklichkeit natürlich ebenſo an- einander und an die Eiſenkerne angelegt, wie bei Elektromagneten, deren Windungen in der gewöhn- lichen Weiſe hergeſtellt ſind. Der Anblick des Schemas lehrt, daß dieſe Windungen, wenn ein Strom durch ſie geſandt wird, gerade ſo wirken müſſen, wie jene bei der gewöhnlichen Bewicklung der Elektromagnete.
[Abbildung]
Fig. 293.
Schema der Elektromagnete der Ferranti-Maſchine.
Aus der Verfolgung der die Kupferbarren darſtellenden Curven erſieht man auch, daß die aufeinanderfolgenden Eiſenkerne abwechſelnd in der einen und in der entgegengeſetzten Richtung vom erregenden Strome umkreiſt werden müſſen und daß daher Nord- und Südpol im Kreiſe herum ſtets wechſeln wird. Die Elektro- magnete ſelbſt erſcheinen hintereinander geſchaltet, da der Strom ſämmtliche Kupfer- barren, es ſind deren neun, nacheinander durchlaufen muß. Um die einzelnen Windungen zu iſoliren, ſind in jede Krümmung der Barren vier iſolirende Stifte eingeſchaltet. Der Strom wird in die Windungen der Elektromagnete durch den einen an der Maſchine, Fig. 290 links unten, ſichtbaren Ring eingeleitet, durch- fließt alle Windungen der einen Serie von Magneten, gelangt dann durch ein maſſives (in der Zeichnung nicht ſichtbares) Verbindungsſtück in die zweite Serie der Elektromagnetwindungen und verläßt durch den zweiten (links unten befindlichen) Ring die Maſchine.
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[421/0435]
ſind hierin anseinandergerückt, um den Verlauf der Curven leichter verfolgen zu
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Grunde in verſchiedenen Linienarten ausgeführt. Bei der Herſtellung der Windungen
wird die erſte Kupferbarre I um den erſten Eiſenkern in der einen, um den zweiten
nach der entgegengeſetzten Richtung geſchlungen, um den dritten wieder in der erſten,
um den vierten abermals in der zweiten Art die Windung ausgeführt u. ſ. w.
bis zum letzten Eiſenkerne, wo die Barre bei 1 endet. Hierauf folgt die bei II
beginnende zweite Lage (in der Figur die feingezogene Linie), welche die zweite
Kupferbarre durch zur erſten Lage entgegengeſetzte Windungen bildet und bei 2
endet. Die dritte Lage wird durch die Kupferbarre III 3 gebildet (punktirte Linie)
und verläuft parallel mit der erſten Lage; die vierte Lage IV 4 endlich (Strich-
punktlinie) iſt wieder parallel zur dritten Lage u. ſ. w. Hierauf wird das Ende 1
der erſten Lage mit dem Ende 2
der zweiten Lage, der Anfang II
der zweiten Lage mit dem An-
fang III der dritten Lage und
das Ende 3 der dritten Lage
mit dem Ende 4 der vierten Lage
verbunden u. ſ. w., ſo daß
ſämmtliche Lagen einen ununter-
brochenen Stromkreis bilden,
der bei I beginnt und bei IV
endet. Die im Schema ausein-
andergezerrten Lagen werden in
Wirklichkeit natürlich ebenſo an-
einander und an die Eiſenkerne
angelegt, wie bei Elektromagneten,
deren Windungen in der gewöhn-
lichen Weiſe hergeſtellt ſind. Der
Anblick des Schemas lehrt, daß
dieſe Windungen, wenn ein Strom
durch ſie geſandt wird, gerade
ſo wirken müſſen, wie jene bei der
gewöhnlichen Bewicklung der
Elektromagnete.
[Abbildung Fig. 293.
Schema der Elektromagnete der Ferranti-Maſchine.]
Aus der Verfolgung der die Kupferbarren darſtellenden Curven erſieht man
auch, daß die aufeinanderfolgenden Eiſenkerne abwechſelnd in der einen und in der
entgegengeſetzten Richtung vom erregenden Strome umkreiſt werden müſſen und
daß daher Nord- und Südpol im Kreiſe herum ſtets wechſeln wird. Die Elektro-
magnete ſelbſt erſcheinen hintereinander geſchaltet, da der Strom ſämmtliche Kupfer-
barren, es ſind deren neun, nacheinander durchlaufen muß. Um die einzelnen
Windungen zu iſoliren, ſind in jede Krümmung der Barren vier iſolirende Stifte
eingeſchaltet. Der Strom wird in die Windungen der Elektromagnete durch den
einen an der Maſchine, Fig. 290 links unten, ſichtbaren Ring eingeleitet, durch-
fließt alle Windungen der einen Serie von Magneten, gelangt dann durch ein
maſſives (in der Zeichnung nicht ſichtbares) Verbindungsſtück in die zweite Serie
der Elektromagnetwindungen und verläßt durch den zweiten (links unten befindlichen)
Ring die Maſchine.
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/435>, abgerufen am 22.11.2024.
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