der Rahmen in jeder beliebigen Höhe festgehalten wird. Die Gläser sind hoch und nehmen eine ziemlich große Menge von Flüssigkeit auf.
Die elektromotorische Kraft ist allerdings gleich 2·3 Daniell und darüber, doch bleibt sie nicht constant, weshalb auch die Stromstärke bald abnimmt. Man kann diesem Uebelstande durch tieferes Einsenken oder auch durch Auf- und Abbewegen der Platten steuern.
Nach zahlreichen Versuchen, welche Bunsen in Gemeinschaft mit Warrington durchgeführt hat, empfiehlt er eine Flüssigkeit anzuwenden, welche aus einem Gewichts- theil Kaliumbichromat, zwei Theilen Schwefelsäure und 12 Theilen Wasser hergestellt ist. Die Anwendung dieser Flüssigkeit gewährt den Vortheil, keinen Chromalaun entstehen zu lassen, sondern ein grünes faseriges Krystallgemisch abzuscheiden, welches sich aus Kalium-, Chrom- und Zink- sulfat zusammensetzt.
Hauck gab der Chromsäure- batterie die in Fig. 329 dargestellte Form. Die Batteriegläser erhielten die Gestalt flacher, vierseitiger Prismen, um bei gegebenem Raume möglichst viel Flüssigkeit anwenden zu können. Die Gläser stehen zwischen Fächern auf einem Grundbrette, welches für be- quemen Transport der Batterie mit Rollen versehen ist. An zwei gegen- überliegenden Seiten des Grundbrettes sind verticale Ständer befestigt und an ihren oberen Enden durch ein Quer- stück verbunden. Eine im letzteren an- gebrachte Metallbüchse und ein am Grundbrette befestigtes Lager dienen zur Führung einer schnell laufenden Schraubenspindel. Wird diese durch das oben angebrachte Handrad in der einen oder anderen Richtung gedreht, so wird hierdurch das viereckige, zu
[Abbildung]
Fig. 329.
Batterie nach Hauck.
beiden Seiten mit Führungen und in der Mitte mit einer Schraubenmutter ver- sehene Brett, welches die Elektroden trägt, gehoben oder gesenkt.
Die Befestigungsweise der Elektroden auf dem gemeinsamen Brette ist aus der von der Hauptfigur getrennten Zeichnung zu ersehen. Die Kohlen sind durch Schrauben direct mit dem Brette verbunden, während die Zinke in entsprechende Ausschnitte zwischen je zwei Kohlenplatten eingehängt werden. Die Kohlen werden gemeinsam mit einem Zinkknopfe versehen und zugleich gießt man zwei Zinkstifte ein, welche zur Befestigung der Kohlen an dem Brette durch zwei Klemmschrauben dienen. Auch in jede Zinkplatte werden zwei Klemmen eingeschraubt. Das Anbringen von vier Klemmschrauben an je einem aus drei Platten (zwei Kohlen, ein Zink) bestehenden Elemente hat den Zweck, die Verbindung der Elemente untereinander, entsprechend dem jeweiligen Bedürfnisse, zu erleichtern.
Die Größe und Stellung der Platten gegeneinander richtet sich nach der Bestimmung, für welche die Batterie gebraucht wird. So benützt man z. B. für
Urbanitzky: Elektricität. 31
der Rahmen in jeder beliebigen Höhe feſtgehalten wird. Die Gläſer ſind hoch und nehmen eine ziemlich große Menge von Flüſſigkeit auf.
Die elektromotoriſche Kraft iſt allerdings gleich 2·3 Daniell und darüber, doch bleibt ſie nicht conſtant, weshalb auch die Stromſtärke bald abnimmt. Man kann dieſem Uebelſtande durch tieferes Einſenken oder auch durch Auf- und Abbewegen der Platten ſteuern.
Nach zahlreichen Verſuchen, welche Bunſen in Gemeinſchaft mit Warrington durchgeführt hat, empfiehlt er eine Flüſſigkeit anzuwenden, welche aus einem Gewichts- theil Kaliumbichromat, zwei Theilen Schwefelſäure und 12 Theilen Waſſer hergeſtellt iſt. Die Anwendung dieſer Flüſſigkeit gewährt den Vortheil, keinen Chromalaun entſtehen zu laſſen, ſondern ein grünes faſeriges Kryſtallgemiſch abzuſcheiden, welches ſich aus Kalium-, Chrom- und Zink- ſulfat zuſammenſetzt.
Hauck gab der Chromſäure- batterie die in Fig. 329 dargeſtellte Form. Die Batteriegläſer erhielten die Geſtalt flacher, vierſeitiger Prismen, um bei gegebenem Raume möglichſt viel Flüſſigkeit anwenden zu können. Die Gläſer ſtehen zwiſchen Fächern auf einem Grundbrette, welches für be- quemen Transport der Batterie mit Rollen verſehen iſt. An zwei gegen- überliegenden Seiten des Grundbrettes ſind verticale Ständer befeſtigt und an ihren oberen Enden durch ein Quer- ſtück verbunden. Eine im letzteren an- gebrachte Metallbüchſe und ein am Grundbrette befeſtigtes Lager dienen zur Führung einer ſchnell laufenden Schraubenſpindel. Wird dieſe durch das oben angebrachte Handrad in der einen oder anderen Richtung gedreht, ſo wird hierdurch das viereckige, zu
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Fig. 329.
Batterie nach Hauck.
beiden Seiten mit Führungen und in der Mitte mit einer Schraubenmutter ver- ſehene Brett, welches die Elektroden trägt, gehoben oder geſenkt.
Die Befeſtigungsweiſe der Elektroden auf dem gemeinſamen Brette iſt aus der von der Hauptfigur getrennten Zeichnung zu erſehen. Die Kohlen ſind durch Schrauben direct mit dem Brette verbunden, während die Zinke in entſprechende Ausſchnitte zwiſchen je zwei Kohlenplatten eingehängt werden. Die Kohlen werden gemeinſam mit einem Zinkknopfe verſehen und zugleich gießt man zwei Zinkſtifte ein, welche zur Befeſtigung der Kohlen an dem Brette durch zwei Klemmſchrauben dienen. Auch in jede Zinkplatte werden zwei Klemmen eingeſchraubt. Das Anbringen von vier Klemmſchrauben an je einem aus drei Platten (zwei Kohlen, ein Zink) beſtehenden Elemente hat den Zweck, die Verbindung der Elemente untereinander, entſprechend dem jeweiligen Bedürfniſſe, zu erleichtern.
Die Größe und Stellung der Platten gegeneinander richtet ſich nach der Beſtimmung, für welche die Batterie gebraucht wird. So benützt man z. B. für
Urbanitzky: Elektricität. 31
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nehmen eine ziemlich große Menge von Flüſſigkeit auf.
Die elektromotoriſche Kraft iſt allerdings gleich 2·3 Daniell und darüber,
doch bleibt ſie nicht conſtant, weshalb auch die Stromſtärke bald abnimmt. Man
kann dieſem Uebelſtande durch tieferes Einſenken oder auch durch Auf- und Abbewegen
der Platten ſteuern.
Nach zahlreichen Verſuchen, welche Bunſen in Gemeinſchaft mit Warrington
durchgeführt hat, empfiehlt er eine Flüſſigkeit anzuwenden, welche aus einem Gewichts-
theil Kaliumbichromat, zwei Theilen Schwefelſäure und 12 Theilen Waſſer hergeſtellt
iſt. Die Anwendung dieſer Flüſſigkeit gewährt den Vortheil, keinen Chromalaun
entſtehen zu laſſen, ſondern ein grünes faſeriges Kryſtallgemiſch abzuſcheiden, welches
ſich aus Kalium-, Chrom- und Zink-
ſulfat zuſammenſetzt.
Hauck gab der Chromſäure-
batterie die in Fig. 329 dargeſtellte
Form. Die Batteriegläſer erhielten die
Geſtalt flacher, vierſeitiger Prismen,
um bei gegebenem Raume möglichſt
viel Flüſſigkeit anwenden zu können.
Die Gläſer ſtehen zwiſchen Fächern auf
einem Grundbrette, welches für be-
quemen Transport der Batterie mit
Rollen verſehen iſt. An zwei gegen-
überliegenden Seiten des Grundbrettes
ſind verticale Ständer befeſtigt und an
ihren oberen Enden durch ein Quer-
ſtück verbunden. Eine im letzteren an-
gebrachte Metallbüchſe und ein am
Grundbrette befeſtigtes Lager dienen
zur Führung einer ſchnell laufenden
Schraubenſpindel. Wird dieſe durch
das oben angebrachte Handrad in der
einen oder anderen Richtung gedreht,
ſo wird hierdurch das viereckige, zu
[Abbildung Fig. 329.
Batterie nach Hauck.]
beiden Seiten mit Führungen und in der Mitte mit einer Schraubenmutter ver-
ſehene Brett, welches die Elektroden trägt, gehoben oder geſenkt.
Die Befeſtigungsweiſe der Elektroden auf dem gemeinſamen Brette iſt aus
der von der Hauptfigur getrennten Zeichnung zu erſehen. Die Kohlen ſind durch
Schrauben direct mit dem Brette verbunden, während die Zinke in entſprechende
Ausſchnitte zwiſchen je zwei Kohlenplatten eingehängt werden. Die Kohlen werden
gemeinſam mit einem Zinkknopfe verſehen und zugleich gießt man zwei Zinkſtifte
ein, welche zur Befeſtigung der Kohlen an dem Brette durch zwei Klemmſchrauben
dienen. Auch in jede Zinkplatte werden zwei Klemmen eingeſchraubt. Das Anbringen
von vier Klemmſchrauben an je einem aus drei Platten (zwei Kohlen, ein Zink)
beſtehenden Elemente hat den Zweck, die Verbindung der Elemente untereinander,
entſprechend dem jeweiligen Bedürfniſſe, zu erleichtern.
Die Größe und Stellung der Platten gegeneinander richtet ſich nach der
Beſtimmung, für welche die Batterie gebraucht wird. So benützt man z. B. für
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/495>, abgerufen am 22.11.2024.
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